Donnerstag, 9. Februar 2006
Pressemeinung
In letzter Zeit habe ich mich häufiger über meine Zeitung, die taz geärgert. Geärgert, dass in dieser 'linken', 'grünen' Zeitung Leute wie Jan Feddersen, Necla Kelek und Seyran Ates ihre Pauschalverurteilungen des 'Islam' und der 'Muslime' kund tun dürfen. Heute habe ich zufällig auch mal in den Tagesspiegel geschaut, auch keine 'rechte' Zeitung. Und schon auf der zweiten Seite ist mir noch schlechter geworden als bei den oben genannten AutorInnen. Hier wird gar nicht mehr debattiert, hier ist schon alles klar:

Werner von Bebber stellt fest: "Mit den Italienern, Portugiesen, Griechen ... hat es nie Schwierigkeiten gegeben, die heute Zweifel an der Integration begründen könnten." Und fährt fort: "Niemand kann heute sagen, warum die Schwierigkeiten mit den Einwanderern aus dem muslimischen Kulturkreis größer sind." Er fragt dann zwar noch rhetorisch, ob der Eindruck täuscht, aber lässt die Behauptung so stehen.

Die Schwierigkeiten von 'italienischen', 'portugiesischen', etc. MigrantInnen interessieren heute offensichtlich keinen, sie sind vergessen, verdrängt. Wozu auch dahin schauen, denn es sind die 'Muslime', die uns Probleme, und zwar unerklärliche, machen. Da brauchen wir auch keine weiteren Informationen - die es durchaus zu beiden Behauptungen gibt-, um das mal eben behaupten zu können.

Islamophobie scheint inzwischen, selbstverständlich in Deutschland geworden zu sein. In der taz ist sie immerhin nicht durchgängig.

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Produktion Illegalisierter
Weil 'wir' 'unseren' Arbeitsmarkt schützen wollen, ist die Freizügigkeit für ArbeitnehmerInnen aus den neuen EU-Ländern erst einmal eingeschränkt. Wo kämen wir denn auch hin, wenn wir die Tore für die 'PolInnen' und so öffnen würden? Die würden alle in Massen ins gelobte Land stürmen und 'uns' die Arbeitsplätze wegnehmen. (Wie übrigens im Jahr 2000 die indischen IT-ExpertInnen ...)

Der EU-Sozialkommisar Spidla hat zwei Jahre nach der Osterweiterung jetzt die Folgen für den Arbeitsmarkt ausgewertet. Die Schweden waren die einzigen, die den 'Neuen' volle Freizügigkeit gewährt haben. Und sie wurden nicht überrannt. Dort aber, wo die Freizügigkeit eingeschränkt wurde, ist die Zahl der Illegalisierten gewachsen. Wenn die Menschen wandern wollen, und die ArbeitgeberInnen sie haben wollen, dann wandern sie auch. Und wenn sie illegalisiert leben müssen, dann sind sie auch billiger und deshalb gerne gesehen bei vielen ArbeitgeberInnen. War das das Ziel?

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