Samstag, 25. Februar 2006
Integration
Geht es um 'MigrantInnen', 'AusländerInnen' oder wie immer diese 'Fremden' unter 'uns' bezeichnet werden sollen, fällt immer wieder das Wort 'Integration'. Es ist in. Die 'Ausländerbeauftragte' heisst schon länger 'Integrationsbeauftragte'. Im Zuwanderungsgesetz und im Staatsbügerschaftsgesetz geht es um 'Integration'. 'Integrationskurse' werden angeboten, zumindest theoretisch. Die Medien und PolitikerInnen fordern 'Integration'. Es wird debattiert, wer dabei wie viel machen muss, warum die 'Integration' gescheitert ist oder auch nicht, etc.

Und ich verstehe mal wieder nicht warum. Warum ist 'Integration' so wichtig? Worum geht es dabei eigentlich? Mal abgesehen davon, dass die meisten die 'Integration' sagen, 'Assimilation' meinen.

Die Menschen, um die es geht, die leben überwiegend schon den größten Teil oder aber ihr ganzes Leben in Deutschland. Damit sind sie hier doch integriert, oder? Sie sind doch Teil des Ganzen? Auch wenn viele das nicht mögen. Auch wenn sie einen viel schlechteren Zugang zu Chancen haben als andere.

Wer Teil einer Gesellschaft ist, ist Teil einer Gesellschaft, oder? Der Unterschied liegt darin, das manche anerkanntermassen dazu gehören und andere nicht. Aber das ist nicht eine Frage der Integration, sondern es geht darum, Ausgrenzungen zu vermeiden.

Ich sehe viele Felder, auf denen Handlungsbedarf besteht, damit alle Menschen, die in Deutschland leben, sich hier auch als zugehörig verstehen können und als Zugehörige akzeptiert werden. Der Begriff 'Integration' hilft mir dabei nicht. Was verstehe ich da wieder nicht?

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