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Dienstag, 1. November 2011
Neue Bezirksbürgermeister in Berlin
urmila, 18:54h
Heinz Buschkowsky - Helmut Kleebank - Christian Hanke - Stefan Komoß - Matthias Köhne - Norbert Kopp - Reinhard Naumann - Andreas Geisel - Oliver Igel - Franz Schulz - Frank Balzer (Quelle: taz, 28.10.11)
Ausgeschieden sind unter anderem: Gabriele Schöttler und Dagmar Pohle.
Ausgewählt und gewählt für den Posten der Bezirksbürgermeister(_innen) wurden sicher nur die Besten. Geschlecht, Herkunft, etc. haben sicher keine Rolle gespielt. Quoten brauchen wir nicht. Und die Jungen haben auch ihre Chance bekommen: So übernimmt der 33jährige Igel den Posten von Schöttler.
Dank an katunia für den Hinweis.
Ausgeschieden sind unter anderem: Gabriele Schöttler und Dagmar Pohle.
Ausgewählt und gewählt für den Posten der Bezirksbürgermeister(_innen) wurden sicher nur die Besten. Geschlecht, Herkunft, etc. haben sicher keine Rolle gespielt. Quoten brauchen wir nicht. Und die Jungen haben auch ihre Chance bekommen: So übernimmt der 33jährige Igel den Posten von Schöttler.
Dank an katunia für den Hinweis.
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Verletzung der UN-Kinderrechtskonvention
urmila, 16:51h
Die taz berichtet, dass Deutschland mit seiner Behandlung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen immer wieder gegen die UN-Kinderrechtskonvention verstösst. (Deutschland hat die Konvention allerdings auch erst vor einem Jahr anerkannt.)
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Definitionssache
urmila, 12:32h
Wenn ich 'Ehrenmord' so definiere, dass er nur von einer bestimmten Bevölkerungsgruppe begangen werden kann:
""Ehrenmörder" sind Personen, die ihre angeblich verletzte Wertevorstellung durch Gewalt wiederherstellen wollen. Frauen müssen sterben, weil sie aus Sicht der Familie traditionelle Normen verletzt haben, vor der Ehe eine sexuelle Beziehung haben, sich scheiden lassen wollen oder ein an westlichen Normen orientiertes Leben führen. " (Quelle: taz-Interview mit Jan Ilhan Kizilhan/ meine Hervorhebungen)
dann können natürlich nur Mitglieder dieser Bevölkerungsgruppe dieses Verbrechen begehen. Dann muss die Rückfrage der taz "Wenn ein Deutscher aus Eifersucht seine Frau umbringt, wird von einer "Beziehungstat" gesprochen. Warum wird der Begriff "Ehrenmord" immer im Zusammenhang mit Muslimen verwendet?" auch abgewehrt werden, denn die Definition des 'Ehrenmordes' ist ja speziell für 'Nicht-Deutsche' (oder spezifischer für 'Muslime'?) gewählt worden.
Wenn ich nur verurteilte Täter befrage, dann ist es auch klar, dass ich aus meinen Daten nur Informationen über Täter bekomme (und keinen Vergleich ziehen kann zu Personen der gleichen Bevölkerungsgruppe, die keine Taten begehen). Ganz einfach scheint es aber nicht gewesen zu sein, die richtigen Täter zu finden:
"Es war sehr schwierig, diese Personengruppe zu finden und anhand der Aktenlage zunächst auszusortieren, wer tatsächlich aus geglaubter Ehrverletzung getötet hat und wer es aus anderen Motiven nur behauptet. "
Den Satz verstehe ich zwar nicht wirklich, aber es erscheint mir, dass die Datensammlung so erfolgt ist, dass die Annahmen sich auch in den Daten widergespiegelt haben.
Hilfreicher fände ich es, wenn bei der Analyse von 'Beziehungstaten', 'Ehrenmorden', etc. die Perspektive auf unsere heterosexistischen Geselllschaftsstrukturen allgemein geworfen würde und versucht würde, diese zu verändern. Dabei sollten dann durchaus auch unterschiedliche Ausprägungen heterosexistischer Gewalt geschaut werden, aber nicht um rassistische Ausgrenzung zu legitimieren sondern um gegen heterosexistische Gewalt anzugehen. (Dafür wäre dann zum Beispiel ein von der Ehe unabhängiges Aufenthaltsrecht wichtig. Es würde aber auch helfen, wenn die Gesellschaft weniger rassistisch wäre, denn dann könnten Opfer eher Vertrauen in zum Beispiel Institutionen fassen.)
Warum die taz dieses Interview auf der Titelseite ankündigt, verstehe ich nicht.
""Ehrenmörder" sind Personen, die ihre angeblich verletzte Wertevorstellung durch Gewalt wiederherstellen wollen. Frauen müssen sterben, weil sie aus Sicht der Familie traditionelle Normen verletzt haben, vor der Ehe eine sexuelle Beziehung haben, sich scheiden lassen wollen oder ein an westlichen Normen orientiertes Leben führen. " (Quelle: taz-Interview mit Jan Ilhan Kizilhan/ meine Hervorhebungen)
dann können natürlich nur Mitglieder dieser Bevölkerungsgruppe dieses Verbrechen begehen. Dann muss die Rückfrage der taz "Wenn ein Deutscher aus Eifersucht seine Frau umbringt, wird von einer "Beziehungstat" gesprochen. Warum wird der Begriff "Ehrenmord" immer im Zusammenhang mit Muslimen verwendet?" auch abgewehrt werden, denn die Definition des 'Ehrenmordes' ist ja speziell für 'Nicht-Deutsche' (oder spezifischer für 'Muslime'?) gewählt worden.
Wenn ich nur verurteilte Täter befrage, dann ist es auch klar, dass ich aus meinen Daten nur Informationen über Täter bekomme (und keinen Vergleich ziehen kann zu Personen der gleichen Bevölkerungsgruppe, die keine Taten begehen). Ganz einfach scheint es aber nicht gewesen zu sein, die richtigen Täter zu finden:
"Es war sehr schwierig, diese Personengruppe zu finden und anhand der Aktenlage zunächst auszusortieren, wer tatsächlich aus geglaubter Ehrverletzung getötet hat und wer es aus anderen Motiven nur behauptet. "
Den Satz verstehe ich zwar nicht wirklich, aber es erscheint mir, dass die Datensammlung so erfolgt ist, dass die Annahmen sich auch in den Daten widergespiegelt haben.
Hilfreicher fände ich es, wenn bei der Analyse von 'Beziehungstaten', 'Ehrenmorden', etc. die Perspektive auf unsere heterosexistischen Geselllschaftsstrukturen allgemein geworfen würde und versucht würde, diese zu verändern. Dabei sollten dann durchaus auch unterschiedliche Ausprägungen heterosexistischer Gewalt geschaut werden, aber nicht um rassistische Ausgrenzung zu legitimieren sondern um gegen heterosexistische Gewalt anzugehen. (Dafür wäre dann zum Beispiel ein von der Ehe unabhängiges Aufenthaltsrecht wichtig. Es würde aber auch helfen, wenn die Gesellschaft weniger rassistisch wäre, denn dann könnten Opfer eher Vertrauen in zum Beispiel Institutionen fassen.)
Warum die taz dieses Interview auf der Titelseite ankündigt, verstehe ich nicht.
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Dienstag, 1. November 2011
Klarer Standpunkt
urmila, 00:21h
Die taz hat Nuran Yigit und Serdar Yazar vom (Antidiskriminierugnsnetzwerk des) TBB interviewt. Die beiden machen klare und differenzierte rassismuskritische Aussagen. Ein sehr lesenswertes Interview.
Sehr gut hat mir gefallen, dass sie sich nicht auf eine Hierarchisierung von von Rassismus Marginalisierten einlassen. Auf die taz-Frage "Sind Türkeistämmige stärker als andere betroffen?" antwortet Yigit:
"Auf diese Diskussion wollen wir gar nicht eingehen. Natürlich hat jede rassistisch diskriminierte Gruppe ihre eigene Geschichte, Sinti und Roma oder auch schwarze Menschen sind noch mal von ganz anderen Problemen betroffen. Aber wir wollen keine Opferkonkurrenzdiskussion, sondern den Solidaritätsaspekt betonen. Jede Diskriminierung ist schlimm. "
Sehr gut hat mir gefallen, dass sie sich nicht auf eine Hierarchisierung von von Rassismus Marginalisierten einlassen. Auf die taz-Frage "Sind Türkeistämmige stärker als andere betroffen?" antwortet Yigit:
"Auf diese Diskussion wollen wir gar nicht eingehen. Natürlich hat jede rassistisch diskriminierte Gruppe ihre eigene Geschichte, Sinti und Roma oder auch schwarze Menschen sind noch mal von ganz anderen Problemen betroffen. Aber wir wollen keine Opferkonkurrenzdiskussion, sondern den Solidaritätsaspekt betonen. Jede Diskriminierung ist schlimm. "
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Donnerstag, 20. Oktober 2011
Herkunft als Risiko?
urmila, 14:32h
Die Online-taz überschreibt den Titel mit "Das Risiko Herkunft", in der Printversion hiess er "Herkunft als Risikofaktor". Inhaltlich geht es darum, dass Menschen, die von den Statistiker_innen als 'Migrant_innen' oder deren Kinder definiert werden, stärker von Armut betroffen sind als andere. Die Titel suggerieren, dass die Herkunft aus einem anderen Land als Deutschland (was immer das genau bedeuten soll) zu Armut führt.
Statistisch lässt sich (vermutlich - die Statistiken habe ich nicht selber analysiert) aber nur sagen, dass Armut und 'Migrationshintergrund' (MmM) korrellieren, also zusammen auftreten und nicht, dass das eine die Ursache des anderen ist. Für eine Ursachenforschung müsste mensch andere Faktoren mitberücksichtigen. So schreibt die taz auch:
"Als wichtigste Stellschraube für ein Leben in Armut oder Wohlstand sehen die ExpertInnen den Schulabschluss."
Dann wird ausgeführt, dass viele MmMs keinen Schulabschluss bekommen und angesprochen, dass Lehrer_innen zuwenig über interkulturelle Kompetenzen verfügen. Nicht thematisiert wird allerdings, dass das deutsche Schulsystem zu einer rassistischen Auslese führt, dass MmMs in ihm schlechter gestellt werden und so weniger Chancen auf einen (guten) Schulabschluss haben (mehr dazu zum Beispiel in Mecheril et al: Migrationspädagogik). Rassismus ist also für die Schlechterstellung der MmMs verantwortlich und nicht deren 'Herkunft'. Deutlich wird das auch in einer anderne Studie, die die taz zitiert:
"Doch Jugendliche mit Migrationshintergrund haben auch dann noch schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, wenn sie dieselben schulischen Leistungen erreichen wie ihre deutschen AltersgenossInnen. Einer Studie der Universität Konstanz aus dem Jahre 2010 zufolge erhielten BewerberInnen mit türkischen Namen weniger positive Rückmeldungen als vergleichbar qualifizierte Deutsche."
Eine bessere Überschrift für den taz-Artikel wäre also: "Rassismus als Risikofaktor" oder "Das Risiko Rassismus".
Statistisch lässt sich (vermutlich - die Statistiken habe ich nicht selber analysiert) aber nur sagen, dass Armut und 'Migrationshintergrund' (MmM) korrellieren, also zusammen auftreten und nicht, dass das eine die Ursache des anderen ist. Für eine Ursachenforschung müsste mensch andere Faktoren mitberücksichtigen. So schreibt die taz auch:
"Als wichtigste Stellschraube für ein Leben in Armut oder Wohlstand sehen die ExpertInnen den Schulabschluss."
Dann wird ausgeführt, dass viele MmMs keinen Schulabschluss bekommen und angesprochen, dass Lehrer_innen zuwenig über interkulturelle Kompetenzen verfügen. Nicht thematisiert wird allerdings, dass das deutsche Schulsystem zu einer rassistischen Auslese führt, dass MmMs in ihm schlechter gestellt werden und so weniger Chancen auf einen (guten) Schulabschluss haben (mehr dazu zum Beispiel in Mecheril et al: Migrationspädagogik). Rassismus ist also für die Schlechterstellung der MmMs verantwortlich und nicht deren 'Herkunft'. Deutlich wird das auch in einer anderne Studie, die die taz zitiert:
"Doch Jugendliche mit Migrationshintergrund haben auch dann noch schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, wenn sie dieselben schulischen Leistungen erreichen wie ihre deutschen AltersgenossInnen. Einer Studie der Universität Konstanz aus dem Jahre 2010 zufolge erhielten BewerberInnen mit türkischen Namen weniger positive Rückmeldungen als vergleichbar qualifizierte Deutsche."
Eine bessere Überschrift für den taz-Artikel wäre also: "Rassismus als Risikofaktor" oder "Das Risiko Rassismus".
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Dienstag, 18. Oktober 2011
Keine Trennung zwischen Staat und Kirche
urmila, 19:55h
Die taz berlin berichtet, dass die CDU in den Berliner Koalitionsverhandlungen durchgesetzt hat, dass die Standard-Vereidigung für Richter_innen einen Gottesbezug haben soll:
"m Berliner Richtergesetz wird die Vereidigungsformel künftig ergänzt durch eine religiöse Beteuerung - "so wahr mir Gott helfe". Darauf kann jeder und jede zwar genauso verzichten wie es bislang möglich war, sie bei einer Vereidigung hinzuzufügen, ohne dass sie im Gesetz stand. Einigen CDU-Verhandlern war es aber offenbar wichtig, die Formel im Gesetz niderzuschreiben, wie es auch auf Bundesebene üblich sei."
So können Fortschritte in der Trennung von Staat und Kirche auch wieder rückgängig gemacht werden (mit der SPD).
"m Berliner Richtergesetz wird die Vereidigungsformel künftig ergänzt durch eine religiöse Beteuerung - "so wahr mir Gott helfe". Darauf kann jeder und jede zwar genauso verzichten wie es bislang möglich war, sie bei einer Vereidigung hinzuzufügen, ohne dass sie im Gesetz stand. Einigen CDU-Verhandlern war es aber offenbar wichtig, die Formel im Gesetz niderzuschreiben, wie es auch auf Bundesebene üblich sei."
So können Fortschritte in der Trennung von Staat und Kirche auch wieder rückgängig gemacht werden (mit der SPD).
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Sonntag, 16. Oktober 2011
Ausweisung von Inländer_innen
urmila, 01:31h
"Nach dem deutschen Ausländergesetz ist ein Ausländer [...] zwingend auszuweisen, wenn er zu einer Haftstrafe von mehr als drei Jahren verurteilt wurde."
schreibt die taz in einem Artikel zur Ausweisung eines Inländers ohne deutsche Staatsbürger_innenschaft. Der verurteilte tunesische Staatsbürger klagte gegen seine Ausweisung:
"Alle seine sozialen Bezüge seien in Deutschland, zu Tunesien habe er keinerlei Verbindung. Er berief sich dabei auf Urteile des Bundesverfassungsgerichts und des Straßburger Gerichtshofs für Menschenrechte."
Jetzt hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte der Ausweisung laut taz nach Einzelfallprüfung zugestimmt:
"Dabei stellten die Richter fest, dass T. sich nicht besonders um seine Integration in Deutschland bemüht hatte. Außerhalb seiner Familie habe er kaum soziale Bezüge. Er habe nicht versucht, seine Aufenthaltserlaubnis, die 2002 abgelaufen war, zu verlängern. Auch einen Antrag auf Einbürgerung habe er nicht gestellt."
Hier schlägt der diffuse Integrationsbegriff voll zu. Bei einem nicht-deutschen Staatsbürger ist es nicht massgebend, dass seine Familie, zu der eine Beziehung hat, in Deutschland ist (und er in Tunesien keine eigenen Bezugspunkte hat), er muss sich irgendwie anders (in Deutschland) integrieren (ansonsten gehört er nach Tunesien). Es wird suggeriert, dass ein Antrag auf Einbürgerung ein Zeichen für eine solche Integration wäre, dabei wäre für den straffällig Gewordenen ein solcher Antrag wohl völlig aussichtslos gewesen.
Der Skandal der Ausweisung liegt allerdings nicht im Einzelfall sondern in der doppelten Bestrafung von nicht-deutschen Verurteilten: Haft plus Ausweisung (siehe auch taz-Kommentar).
Lesetipp: Tobias Schwarz analysiert den deutschen Ausweisungsdiskurs in seinem Buch Bedrohung, Gastrecht, Integrationspflicht.
schreibt die taz in einem Artikel zur Ausweisung eines Inländers ohne deutsche Staatsbürger_innenschaft. Der verurteilte tunesische Staatsbürger klagte gegen seine Ausweisung:
"Alle seine sozialen Bezüge seien in Deutschland, zu Tunesien habe er keinerlei Verbindung. Er berief sich dabei auf Urteile des Bundesverfassungsgerichts und des Straßburger Gerichtshofs für Menschenrechte."
Jetzt hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte der Ausweisung laut taz nach Einzelfallprüfung zugestimmt:
"Dabei stellten die Richter fest, dass T. sich nicht besonders um seine Integration in Deutschland bemüht hatte. Außerhalb seiner Familie habe er kaum soziale Bezüge. Er habe nicht versucht, seine Aufenthaltserlaubnis, die 2002 abgelaufen war, zu verlängern. Auch einen Antrag auf Einbürgerung habe er nicht gestellt."
Hier schlägt der diffuse Integrationsbegriff voll zu. Bei einem nicht-deutschen Staatsbürger ist es nicht massgebend, dass seine Familie, zu der eine Beziehung hat, in Deutschland ist (und er in Tunesien keine eigenen Bezugspunkte hat), er muss sich irgendwie anders (in Deutschland) integrieren (ansonsten gehört er nach Tunesien). Es wird suggeriert, dass ein Antrag auf Einbürgerung ein Zeichen für eine solche Integration wäre, dabei wäre für den straffällig Gewordenen ein solcher Antrag wohl völlig aussichtslos gewesen.
Der Skandal der Ausweisung liegt allerdings nicht im Einzelfall sondern in der doppelten Bestrafung von nicht-deutschen Verurteilten: Haft plus Ausweisung (siehe auch taz-Kommentar).
Lesetipp: Tobias Schwarz analysiert den deutschen Ausweisungsdiskurs in seinem Buch Bedrohung, Gastrecht, Integrationspflicht.
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Freitag, 14. Oktober 2011
Buchbesprechung: Rassismus in der Leistungsgesellschaft
urmila, 00:45h
Anmerkung: Ich habe dieses Buch vom Verlag kostenlos als Rezensionsexemplar bekommen.
Der von Sebastian Friedrich herausgegebene Sammelband Rassismus in der Leistungsgesellschaft (2011, Verlag edition assemblage, Münster) bietet laut Untertitel Analysen und kritische Perspektiven zu den rassistischen Normalisierungsprozessen der >>Sarrazindebatte<< . Ein Jahr nach der Sarrazindebatte versammelt dieses Buch sowohl Artikel, die sich explizit mit Sarrazins Buch beschäftigen sowie jene, die sich mit der Debatte rund um die Veröffentlichungen von Sarrazins Buch beschäftigen.
Insbesondere letzteres ist wichtig, um den Fokus weg von der Person Sarrazin und seinen Aussagen zu nehmen und stattdessen zu analysieren, wieso eine solche Veröffentlichung so erfolgreich sein konnte, welche gesellschaftliche Debatten (und Ausgrenzungsmechanismen) dem Erfolg zugrunde liegen und durch ihn gefördert werden.
Ein besonderes Anliegen des Sammelbandes ist es, nicht nur den Rassismus der Sarrazindebatte zu analysieren sondern auch den damit verbundenen Klassismus. Verschiedene Artikel analysieren, die sarrazinsche Ausgrenzung von jenen, die als ökonomisch nicht leistungsfähig konstruiert werden, und die weitgehende Nichtthematisierung dieses Themenkomplexes in der öffentlichen Sarrazindebatte.
Das Buch hat mich in verschiedener Hinsicht bereichert. Zum einen bieten etliche Artikel eine Sammlung von interessanten Sarrazin- und anderen Medienzitaten. Zum anderen bietet der Sammelband einige kritische Analysen der Sarrazindebatten. Viele der Argumentationen waren für mich nicht neu, einige haben mir aber auch noch neue Denkanregungen gegeben. Ich kann das Buch also durchaus empfehlen, für all jene, die sich noch mal eingehender mit der Sarrazindebatte auseinandersetzen wollen.
Der von Sebastian Friedrich herausgegebene Sammelband Rassismus in der Leistungsgesellschaft (2011, Verlag edition assemblage, Münster) bietet laut Untertitel Analysen und kritische Perspektiven zu den rassistischen Normalisierungsprozessen der >>Sarrazindebatte<< . Ein Jahr nach der Sarrazindebatte versammelt dieses Buch sowohl Artikel, die sich explizit mit Sarrazins Buch beschäftigen sowie jene, die sich mit der Debatte rund um die Veröffentlichungen von Sarrazins Buch beschäftigen.
Insbesondere letzteres ist wichtig, um den Fokus weg von der Person Sarrazin und seinen Aussagen zu nehmen und stattdessen zu analysieren, wieso eine solche Veröffentlichung so erfolgreich sein konnte, welche gesellschaftliche Debatten (und Ausgrenzungsmechanismen) dem Erfolg zugrunde liegen und durch ihn gefördert werden.
Ein besonderes Anliegen des Sammelbandes ist es, nicht nur den Rassismus der Sarrazindebatte zu analysieren sondern auch den damit verbundenen Klassismus. Verschiedene Artikel analysieren, die sarrazinsche Ausgrenzung von jenen, die als ökonomisch nicht leistungsfähig konstruiert werden, und die weitgehende Nichtthematisierung dieses Themenkomplexes in der öffentlichen Sarrazindebatte.
Das Buch hat mich in verschiedener Hinsicht bereichert. Zum einen bieten etliche Artikel eine Sammlung von interessanten Sarrazin- und anderen Medienzitaten. Zum anderen bietet der Sammelband einige kritische Analysen der Sarrazindebatten. Viele der Argumentationen waren für mich nicht neu, einige haben mir aber auch noch neue Denkanregungen gegeben. Ich kann das Buch also durchaus empfehlen, für all jene, die sich noch mal eingehender mit der Sarrazindebatte auseinandersetzen wollen.
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Namensbilder
urmila, 18:51h

"Unter Urmila habe ich mir jemanden ganz anderes vorgestellt. Eine schwarze Frau. Soooo breit. Mit zwei Kindern im Arm."
Immer wieder interessant welche Bilder bei meinem Namen auftauchen. Da habe ich vor fast zehn Jahren schon mal drüber geschrieben.
Die Bekannte einer Freundin besteht darauf, dass ihre Bilder ganz selbstverständlich aus meinem Namen kommen. Das sagt ihre Tochter auch.
Ob ihre Bilder wohl auch daher kommen, dass unsere gemeinsame Bekannte eine schwarze Frau ist, die nicht als schlank beschrieben würde?
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Sonntag, 9. Oktober 2011
Neuer Blog: Migrasia
urmila, 16:45h
Der neue Blog Migrasia berichtet über Migration rund um 'Asien' oder wie es auf dem Blog selbst heisst:
"Babylonic news from the shifting borders of Asia"
"Babylonic news from the shifting borders of Asia"
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