Freitag, 9. November 2007
Gefahr für Leib und Leben
herrscht für Illegalisierte nach wie vor in Deutschland, da sich viele aus Angst vor Abschiebung nicht in ärztliche Behandlung trauen. Die taz verweist auf einen gerade veröffentlichten Bericht hierzu.

Schade nur, dass sie dabei den entwürdigenden Begriff "Illegale" benutzt. Diese Menschen sind nicht illegal - ihnen wir ein legaler Aufenthaltstitel verwehrt.

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Montag, 5. November 2007
Geschichte vernichten
Die taz berichtet:

"Im ... Nordwesten Australiens hat jetzt die Entfernung von bis zu 30.000 Jahre alten Felsgravuren begonnen. Die so genannten Petroglyphen auf der Burrup-Halbinsel nahe der Stadt Dampier gehören zu den ältesten bekannten Formen von Menschenhand geschaffener Kunst. Die ersten Australier meißelten Bilder von Tieren und mythischen Gestalten in tausende von Granitblöcke, die den Küstenstreifen im Dampier-Archipel säumen.

Etwa 200 dieser Urkunstwerke müssen jetzt einer Industrieanlage weichen."


Gepflegt wird hingegen die angeblich so glorreiche 'weiße' Geschichte des Landes (siehe auch hier).

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Christliche Werte
Und wieder mal zeigt die christliche Kirche, wie offen sie für andere ist. Laut taz:

" Der Muezzin sollte eigentlich am Samstag im Berliner Dom auftreten - im Rahmen der Aufführung einer Friedenskantate des walisischen Komponisten Karl Jenkins mit dem Titel "The Armed Man - A Mass For Peace". Etwa 300 Musiker werden das Werk präsentieren, in dem auch ein Muezzin das islamische Glaubensbekenntnis - "Allahu akbar" ("Gott ist groß") - vortragen soll. Er ist nur ein kleiner Teil einer großen Aufführung. In England ist es das meistaufgeführte zeitgenössische Werk, in Berlin folgt jetzt die hauptstädtische Erstaufführung. Aber bitte nicht in der preußischen Prunkkirche, sondern nur in einem Konzerthaus.

Denn "das Glaubensbekenntnis des Islam ... in einer christlichen Kirche, bekennen lassen ... erschien der Mehrheit der Domkirchenräte nicht akzeptabel", so die Begründung für die Ortsverlegung. Ein Nebeneinander muslimischer und christlicher Gesänge ist in einer Kirche nicht erwünscht."


Das sollte sich eine islamische Gemeinde in Deutschland mal trauen.

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Übergänge
Katajun Amirpur bespricht in der taz das neue Buch von Seyran Ates und schreibt unter anderem:

"Ates schreibt zu Recht, dass es eine Scheindebatte sei, wenn darauf hingewiesen werde, dass arrangierte Ehen nicht gleichzusetzen sind mit Zwangsehen. Denn ab welchem Punkt kann man schon sagen, wann eine Ehe "nur" arrangiert wurde und ab wann Zwang ausgeübt wurde."

Sicher ist der Übergang von arrangiert zu Zwang nicht klar. Das ist die Natur von Übergängen, sie sind nie klar. Das macht sie ja zu Übergängen. Und trotzdem besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen arrangiert und Zwang wie ich hier schon einmal ausgeführt habe.

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Andis Freund
Der Verfassungsschutz NRW hat einen Comic unter dem Titel "Andis Freund Murat hat Stress" (hier als pdf) herausgegeben, um SchülerInnen vor dem Islamismus zu bewahren.

Eine der interessanten Fragen ist: Warum ist Andi und nicht sein gestresster Freund Murat die Hauptfigur? Will der Verfassungsschutz so subversiv darauf hinweisen, dass Andi (die 'weißen' Deutschen) den Stress macht?

Die Lektüre des Comics würden sicher andere interessante Fragen produzieren, aber dazu kann ich mich gerade nicht durchringen. Ob die Zielgruppe den Comic liest?

Die taz hat ihn kommentiert.

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Rassismus in der EU
In Italien wird die EU-Freizügigkeit aufgehoben und offiziell rassistische Hatz gegen Roma/RumänInnen betrieben. Die taz berichtet hier.

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Mittwoch, 31. Oktober 2007
Moderner Sklavenhandel
Zu dem Versuch der französischen Organisation Arche de Zoé Kinder aus dem Tschad nach Frankreich zu fliegen schreibt die taz in ihrem Artikel Ein Wunschkind aus Darfur (in der Printversion: "Helfer aufgeflogen"):

"Der tschadische Oppositionsführer Yorongar Ngarlejy vergleicht die Aktion von Abéché mit dem Sklavenhandel früherer Zeiten, bei dem ebenfalls ausgewählte Afrikaner von Europäern gegen Geld aus ihrer Heimat entfernt wurden. "Während Frankreich neue drakonische Einreisebestimmungen einführt, darunter ein DNA-Test als Bedingung für ein Visum, kommt ein Flugzeug nach Abéché und will 103 Kinder nach Frankreich holen, ohne ein einziges Papier", erregt sich Yorongar"

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Dienstag, 30. Oktober 2007
Hassprediger
Der Grünen-Politiker Volker Beck hatte Kardinal Meissner aufgrund seiner homophoben Äußerungen als Hassprediger bezeichnet oder mit einem Hassprediger verglichen (Becks Äußerung habe ich nirgendwo im Wortlaut gelesen oder gehört). Jan Feddersen schreibt dazu in der taz:

"Darauf geeicht, keinen fundamentalen Streit mit den christlichen Hauptkirchen zu suchen, erklärte Reinhard Bütikofer nun gestern, er bedaure Becks Wortwahl, wobei er in der Sache seinem Fraktionskollegen Recht gebe. Doch wäre es "schade", würde der "konstruktive Dialog" mit der Kirche im Hinblick auf Umwelt- und Klimapolitik, auf Stammzellforschung und Entwicklungspolitik aufs Spiel gesetzt."

Wenn dem so war, dann ist das sehr bedenklich. Zum einen, weil christlichen AmtsträgerInnen homophobe (sexistische, rassistische, islamophobe, etc.) Äußerungen nicht vorgehalten werden. Zum anderen, weil islamische AmtsträgerInnen sehr anders behandelt werden.

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Integrationskonferenz
Bemerkung einer Zuhörerin nach der Podiumsdiskussion: "Warum haben Sie Herrn X [ein 'weißer' Deutscher] immer mit seinem Doktortitel angesprochen, aber diesen bei Frau Castro Varela [die auch einen ProfessorInnentitel hat] weggelassen?"

Reaktion der 'weißen' Moderatorin: "Das hat nichts mit Gender oder Migration zu tun. Der Name [Maria do Mar Castro Varela] ist einfach so schwierig für mich, dass er mit Doktortitel noch länger würde."

Kein ganz exakt wörtliches Zitat, aber in etwa so heute gehört.

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Ein halber Mensch
Ein Zirkus kommt in den Ort. Die Polizei kontrolliert die Pässe. Einer hat keinen.
Der Gendarm: "Ein Mensch ohne Pass ist nur ein halber."
Der Passlose: "Dann bin ich halt ein halber Mensch."
Und natürlich ist er auch der Wilderer und der Mörder.
Während der wildernde Gutsbesitzer aus dem Osten ein guter Mensch ist, dem vergeben werden muss.

Deutsche Werte sind klar im Film Grün ist die Heide (und der Wikipedia-Beitrag reproduziert sie). Sehr spannend für Analysezwecke.

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Sonntag, 28. Oktober 2007
Mehr Reinigungsaufwand
"Es gibt ja auch Nationalitäten, die nicht gewohnt sind, auf ein Toilettenbecken zu gehen, sondern auf ein Stehklo. Dadurch haben wir mehr Reinigungsaufwand."

sagt ein ehrenamtliche Mitarbeiter des Asylbewerberheims/ Ausreisezentrums Motardstrasse in einem taz berlin-Interview. Und das ist nicht seine einzige Äußerung, in der er klar macht, dass er sich nicht für die Interessen der BewohnerInnen interessiert. So argumentiert er, dass es Kakerlaken auch in den besten Restaurants gebe und die Menschen sich in der Motardstrasse wohl fühlen. Nicht nur die ini gegen abschiebehaft hat da ganz andere Informationen, auch ein taz-Artikel zeichnet ein anderes Bild.

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Montag, 22. Oktober 2007
Schwarze Ministerin
Die taz berichtet, dass Manuela Ramin-Osmundsen zur Ministerin für Kinder- und Gleichstellungsfragen in Norwegen berufen wurde. Und natürlich gleich Kritik von rechts kam, da sie "keine richtige Norwegerin" sei.

In Deutschland müssen wir sicher noch länger auf eine schwarze MinsterIn warten.

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Interner Fehler
Zu der wiederholten Mitteilung der Polizei: "Hinweise auf eine fremdenfeindliche Tat liegen nicht vor" heute in der taz berlin:

"Keine fremdenfeindliche Tat trotz Beleidigung "aufgrund der Hautfarbe"? Verharmlost die Polizei rassistische Angriffe?

Am Sonntag ruderte die Polizei schließlich zurück. Es handele sich um einen "internen Fehler", sagte Pressesprecherin Kerstin Ziesmer der taz. Ein Kollege habe aus Versehen den verharmlosenden Nachsatz in die Meldung kopiert."


Der interne Fehler wird wohl häufiger gemacht.

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Montag, 22. Oktober 2007
Es reicht!
Die taz berichtet über die islamophoben Angriffe auf einen geplanten Moscheebau in Frankfurt/Main:

"Alteingessene Hausener haben sich zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen ... gegen das Bauvorhaben ...auf dem 1.000 Quadratmeter großen Gelände direkt am Verkehrskreisel vor den Autobahnzubringern gesammelt. Ihr Credo: "Es reicht!" Noch eine Moschee könne Hausen nicht verkraften. Von "islamistischer Landnahme" in Hausen war die Rede.

In einem Offenen Brief ... zogen die Gegner ... alle Register und listeten nahezu sämtliche gängigen Vorurteile gegenüber dem Islam auf. Der Islam sei "unvereinbar mit unserer Rechtsordnung", heißt es darin. Und dass die Anhänger des Islam andere Religionen nicht achteten. Die Moschee-Gegner appellierten an Roth ...: "Gerade Sie als Frau können doch nicht über die Menschenrechtsverletzungen an vielen Mädchen und Frauen im Islam hinwegsehen." ...

"Wir wollen die Moschee nicht, ganz egal was Ihr sagt!", war ... der Tenor bei den Stellungnahmen der Bürger.... man habe Angst vor einer "Islamisierung" ganz allgemein und speziell vor "islamistischem Terror". Andere beschworen ein "Parkchaos" rund um Moschee herauf."

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