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Montag, 18. Juni 2007
Verinnerlichte Heteronorm
urmila, 20:03h
Auf Radio Eins haben sie gerade Karten für die besten CSD-Parties verlost. Da dachte ich mir so, was sollen die Heten denn auf CSD-Parties? Im ersten Moment kam mir überhaupt nicht in den Sinn, dass nicht nur Heten Radio Eins hören, obwohl ich ja gerade zuhörte. Nicht nur Radio Eins sondern auch ich habe die Heteronorm total verinnerlicht.
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Sonntag, 17. Juni 2007
Managing diversity
urmila, 15:45h
Die Heinrich-Böll-Stiftung bietet einen Text von Paul Mecheril zu Managing Diversity - Alle Chancen genutzt? an:
"Erst wenn die Kritik an den Machtwirkungen von "Diversity" ernst genommen und auf die eigene Praxis bezogen wird, wenn also die Frage gestellt wird, wer von "Diversity" wie profitiert und wer durch den "Diversity"-Einbezug auf Identitätspositionen festgelegt oder gar in einer eher inferioren Position bestätigt wird, kann "Diversity" etwas anderes sein als die raffinierte Fortsetzung von Machtverhältnissen mit auf den ersten Blick "irgendwie achtbar" wirkenden Mitteln."
"Erst wenn die Kritik an den Machtwirkungen von "Diversity" ernst genommen und auf die eigene Praxis bezogen wird, wenn also die Frage gestellt wird, wer von "Diversity" wie profitiert und wer durch den "Diversity"-Einbezug auf Identitätspositionen festgelegt oder gar in einer eher inferioren Position bestätigt wird, kann "Diversity" etwas anderes sein als die raffinierte Fortsetzung von Machtverhältnissen mit auf den ersten Blick "irgendwie achtbar" wirkenden Mitteln."
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Sharia councils in Britain
urmila, 15:21h
The Guardian has published a differentiated and well-balanced article on the Sharia Councils in Britain. Here a short excerpt from it:
"Sharia law has not only become synonymous with brutal punishments meted out by hardline Islamic states; it has also come to be seen as a source of oppression within Muslim communities across Europe. The Qur'an has been used to justify forced marriages, honour killings and even the call to holy war by fundamentalist clerics such as Abu Hamza. But sharia also has another face. Islamic law is a code for living that governs every aspect of life, from which food is halal, to donations to the poor and the proper way to dress. The Muslims who consult the Islamic Sharia Council are not asking for permission to stone adulterous wives, or chop off the hands of thieves, but simply for day-to-day guidance on living in accordance with their faith."
Thanks to Ranji for the link.
"Sharia law has not only become synonymous with brutal punishments meted out by hardline Islamic states; it has also come to be seen as a source of oppression within Muslim communities across Europe. The Qur'an has been used to justify forced marriages, honour killings and even the call to holy war by fundamentalist clerics such as Abu Hamza. But sharia also has another face. Islamic law is a code for living that governs every aspect of life, from which food is halal, to donations to the poor and the proper way to dress. The Muslims who consult the Islamic Sharia Council are not asking for permission to stone adulterous wives, or chop off the hands of thieves, but simply for day-to-day guidance on living in accordance with their faith."
Thanks to Ranji for the link.
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Samstag, 16. Juni 2007
Raum nehmen
urmila, 15:00h
Ein typisches Bild aus dem Bergener Verkehr:

Zu beachten: Das Parkverbotsschild rechts im Bild.
Ich habe immer noch nicht verstanden, wie das Zusammenleben im Verkehr hier funktioniert. Alle scheinen sich so viel Platz wie möglich für sich selbst zu nehmen und Anderen möglichst wenig zu gewähren. Dadurch werde ich immer wieder an den Rand gedrängt. Aber damit muss ich die Ausnahme sein. Die Anderen müssen besser wissen, wie sie sich hier behaupten können. Mir scheint da eine Kulturkompetenz zu fehlen. Aber ich weiß nicht, ob ich sie mir wirklich aneignen will.

Zu beachten: Das Parkverbotsschild rechts im Bild.
Ich habe immer noch nicht verstanden, wie das Zusammenleben im Verkehr hier funktioniert. Alle scheinen sich so viel Platz wie möglich für sich selbst zu nehmen und Anderen möglichst wenig zu gewähren. Dadurch werde ich immer wieder an den Rand gedrängt. Aber damit muss ich die Ausnahme sein. Die Anderen müssen besser wissen, wie sie sich hier behaupten können. Mir scheint da eine Kulturkompetenz zu fehlen. Aber ich weiß nicht, ob ich sie mir wirklich aneignen will.
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Freitag, 15. Juni 2007
Die Aborigines
urmila, 23:41h
Kindesmissbrauch ist natürlich nur ein Problem der Aborigines. Daher muss man bei ihnen (und nicht in der gesamten australischen Bevölkerung) eine intensive Studie durchführen. BBC World berichtet:
"A high-profile inquiry into child sex abuse in remote northern Australia says it found cases in every Aborigine community researchers visited."
Wahrscheinlich wäre das auch das Ergebnis, würde frau 'weiße' Communities untersuchen. Aber das müssen wir nicht, denn wir wissen schließlich, dass der Mißbrauch in der Kultur der Aborigines begründet liegt.
"The 316-report report found that children were being abused by both indigenous and non-indigenous adults."
Die "non-indigenous" kann frau aber schnell wieder vergessen, um die geht es schließlich nicht.
"The recommendations include improving education services, appointing a children's commissioner, greater co-operation with the police and awareness-raising campaigns on issues such as pornography, alcohol and gambling."
Vielleicht sollte auch der Rassismus gegen Aborigines bekämpft werden, ihnen endlich gleiche Rechte und Zugang zu Ressourcen gewährt werden und die (post)kolonialen Gründe für ihre Verarmung und Verelendung angegangen werden. Aber nein es liegt doch an der Kultur der Aborigines und nicht am alltäglichen Rassismus in Australien.
"A high-profile inquiry into child sex abuse in remote northern Australia says it found cases in every Aborigine community researchers visited."
Wahrscheinlich wäre das auch das Ergebnis, würde frau 'weiße' Communities untersuchen. Aber das müssen wir nicht, denn wir wissen schließlich, dass der Mißbrauch in der Kultur der Aborigines begründet liegt.
"The 316-report report found that children were being abused by both indigenous and non-indigenous adults."
Die "non-indigenous" kann frau aber schnell wieder vergessen, um die geht es schließlich nicht.
"The recommendations include improving education services, appointing a children's commissioner, greater co-operation with the police and awareness-raising campaigns on issues such as pornography, alcohol and gambling."
Vielleicht sollte auch der Rassismus gegen Aborigines bekämpft werden, ihnen endlich gleiche Rechte und Zugang zu Ressourcen gewährt werden und die (post)kolonialen Gründe für ihre Verarmung und Verelendung angegangen werden. Aber nein es liegt doch an der Kultur der Aborigines und nicht am alltäglichen Rassismus in Australien.
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Norsk - Sprachkompetenz
urmila, 17:38h
Ich weiss nicht, ob mein Norwegischsprachkurs, den ich in Berlin vor meiner Ausreise gemacht habe, Schäubles Anforderungen für den EhepartnerInnennachzug genügen würde. Aber bestimmt bemühe ich mich hier nicht ausreichend um die Integration. Gut, dass mir mein deutscher Stipendiengeber trotzdem nicht das Geld kürzt.
Im Alltag komme ich ganz gut mit Minimalkenntnissen Norwegisch und gutem Englisch durch. Damit kann ich einkaufen, mich orientieren, auch Organisatorisches erledigen. Im Gespräch mit Einzelnen reicht Englisch auch vollkommen (anders als in Deutschland). Problematisch wird es in Gruppen, z.B. beim Fußball oder gestern bei der Fakultätsfeier. Dann sprechen NorwegerInnen natürlich Norwegisch, was auch sonst. Und ich versteh nichts. Doof das.
Es wäre natürlich in meinem Interesse, besser Norwegisch zu können. Aber Sprachen lernen fällt mir nicht so leicht. Die Motivation ist nicht so groß, da ich das Nötigste auch ohne erledigt bekomme und sonst eh nicht viel Kontakt mit NorwegerInnen habe. Und die Zeit für meinen Computerkurs Norwegisch fehlt mir schlicht. Ich habe soviel anderes zu tun.
Zwang würde mir aber auch nicht beim Norwegischlernen helfen. Am meisten helfen würde, wenn ich es üben könnte, wenn es dafür mehr Gelegenheiten gäbe, in denen ich ohne Erfolgsdruck und Beschämung ausprobieren könnte.
Und wenn ich es nicht lerne, dann schadet es der norwegischen Gesellschaft glaube ich wenig. Diejenige, für die es unangenehm ist, bin ich selbst. Und das sollte meine Entscheidung bleiben, in wie weit ich daran was ändern will oder nicht. Der Staat hat damit nichts zu tun.
Im Alltag komme ich ganz gut mit Minimalkenntnissen Norwegisch und gutem Englisch durch. Damit kann ich einkaufen, mich orientieren, auch Organisatorisches erledigen. Im Gespräch mit Einzelnen reicht Englisch auch vollkommen (anders als in Deutschland). Problematisch wird es in Gruppen, z.B. beim Fußball oder gestern bei der Fakultätsfeier. Dann sprechen NorwegerInnen natürlich Norwegisch, was auch sonst. Und ich versteh nichts. Doof das.
Es wäre natürlich in meinem Interesse, besser Norwegisch zu können. Aber Sprachen lernen fällt mir nicht so leicht. Die Motivation ist nicht so groß, da ich das Nötigste auch ohne erledigt bekomme und sonst eh nicht viel Kontakt mit NorwegerInnen habe. Und die Zeit für meinen Computerkurs Norwegisch fehlt mir schlicht. Ich habe soviel anderes zu tun.
Zwang würde mir aber auch nicht beim Norwegischlernen helfen. Am meisten helfen würde, wenn ich es üben könnte, wenn es dafür mehr Gelegenheiten gäbe, in denen ich ohne Erfolgsdruck und Beschämung ausprobieren könnte.
Und wenn ich es nicht lerne, dann schadet es der norwegischen Gesellschaft glaube ich wenig. Diejenige, für die es unangenehm ist, bin ich selbst. Und das sollte meine Entscheidung bleiben, in wie weit ich daran was ändern will oder nicht. Der Staat hat damit nichts zu tun.
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Donnerstag, 14. Juni 2007
Vorgeschobene Frauenrechte
urmila, 02:48h
"Wolfgang Schäuble hat lange an einer Verschärfungen des Zuwanderungsrechts gefeilt. Als der Bundesinnenminister merkte, dass es dafür Kritik hagelte, zog er die Frauenkarte. Mit den Maßnahmen, so der CDU-Politiker, sollten junge Ausländerinnen vor Zwangsheirat geschützt werden. Der Zeitpunkt war günstig: Monatelang war erhitzt über Ehrenmorde, Zwangsheirat und die Unterdrückung muslimischer Frauen debattiert worden - wer sollte da den Opfern Hilfe verwehren?" beginnt die taz ihren Artikel über die massive Verschärfung des Zuwanderungsrechts.
Das ist eine gerne gewählte Strategie: unter dem Vorwand Frauen zu schützen, rassistische Maßnahmen durchziehen und dabei dann ganz schnell wieder die Frauenrechte vergessen.
Auch in der taz: Ein kurzer Überblick über die anstehenden rassistischen Verschärfungen im Zuwanderungsrecht.
Nachtrag: Auf tagesschau.de wird Schäuble noch mit einer rassisitschen Äußerung zitiert bei der noch nicht mals mehr der Anschein der Wahrung von Frauenrechten aufrecht gehalten wird:
"Es könne nicht ignoriert werden, dass in bestimmten Ausländergruppen heute Ehepartner geheiratet würden, die nicht in Deutschland aufgewachsen seien. Um hier die Integration zu erleichtern, sollten den nachziehenden Partnern Deutschkenntnisse abverlangt werden."
Nachtrag 22.10.10: Laut taz will die Bundesregierung schärfer gegen 'Zwangsehen' und 'Integrationsverweigerer' vorgehen. Es ist tatsächlich eine Verbesserung, wenn Frauen, die ins Ausland verheiratet wurden, ein eigenständiges Wiederkehrrecht nach Deutschland haben. Ansonsten werden wiedermal Gesetze beschlossen, die überflüssig sind, da das Verfolgte bereits strafbar ist. Und es wird etwas beschlossen ohne das es belastbare Zahlen für Handlungsbedarf gibt.
Im taz-Artikel steht nicht, was ich im Radio gehört habe (mich erinnere, gehört zu haben): Eigenständiges Aufenthaltsrecht soll es nach Eheschliessung erst nach drei Jahren (zur Zeit zwei) geben. Das ist eine massive Verschlechterung, insbesondere für Opfer von häuslicher Gewalt, die jetzt noch länger vom Täter abhängig sein werden.
Nachtrag 27.10.10: Die taz berichtet jetzt von der Verlängerung auf drei Jahre, um "Scheinehen" zu verhindern, und führt aus:
"Das hält die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes für kontraproduktiv, da es für zwangsverheiratete Frauen "ein Jahr länger in der Ehehölle" bedeute."
Also selbst unter denen, die Zwangsheirat als das zentrale Probleme sehen, gibt es Widerstand gegen diese Verschärfung. Aber wenn es gegen "Scheinehen" geht, sind halt die Zwangsehen nicht mehr so wichtig.
Häusliche Gewalt erfolgt übrigens nicht nur in den sogenannten Zwangsehen. Das können auch dominanzdeutsche Ehemänner.
Nachtrag 31.10.10: Die taz berichtet weiter:
"Es mache einen Unterschied, wenn die Tochter ihrem Vater künftig sagen könne, "Zwangsheirat ist verboten und du machst dich strafbar", sagte auch Familienministerin Kristina Schröder (CDU)."
Das könnte sie auch ohne Gesetzesänderung sagen. Fehlende gesetzliche Ächtung scheint nicht das wesentliche Problem hier zu sein.
Weiter berichtet die taz:
"Voraussetzung [für das zehnjärige Rückkehrrecht, ug] ist, dass sie integrationswillig sind."
Wahnsinn. Was genau wollen sie dann den überprüfen bei einer Frau, die gegen ihren Willen verheiratet und aus Deutschland genommen wurde?
Das ist eine gerne gewählte Strategie: unter dem Vorwand Frauen zu schützen, rassistische Maßnahmen durchziehen und dabei dann ganz schnell wieder die Frauenrechte vergessen.
Auch in der taz: Ein kurzer Überblick über die anstehenden rassistischen Verschärfungen im Zuwanderungsrecht.
Nachtrag: Auf tagesschau.de wird Schäuble noch mit einer rassisitschen Äußerung zitiert bei der noch nicht mals mehr der Anschein der Wahrung von Frauenrechten aufrecht gehalten wird:
"Es könne nicht ignoriert werden, dass in bestimmten Ausländergruppen heute Ehepartner geheiratet würden, die nicht in Deutschland aufgewachsen seien. Um hier die Integration zu erleichtern, sollten den nachziehenden Partnern Deutschkenntnisse abverlangt werden."
Nachtrag 22.10.10: Laut taz will die Bundesregierung schärfer gegen 'Zwangsehen' und 'Integrationsverweigerer' vorgehen. Es ist tatsächlich eine Verbesserung, wenn Frauen, die ins Ausland verheiratet wurden, ein eigenständiges Wiederkehrrecht nach Deutschland haben. Ansonsten werden wiedermal Gesetze beschlossen, die überflüssig sind, da das Verfolgte bereits strafbar ist. Und es wird etwas beschlossen ohne das es belastbare Zahlen für Handlungsbedarf gibt.
Im taz-Artikel steht nicht, was ich im Radio gehört habe (mich erinnere, gehört zu haben): Eigenständiges Aufenthaltsrecht soll es nach Eheschliessung erst nach drei Jahren (zur Zeit zwei) geben. Das ist eine massive Verschlechterung, insbesondere für Opfer von häuslicher Gewalt, die jetzt noch länger vom Täter abhängig sein werden.
Nachtrag 27.10.10: Die taz berichtet jetzt von der Verlängerung auf drei Jahre, um "Scheinehen" zu verhindern, und führt aus:
"Das hält die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes für kontraproduktiv, da es für zwangsverheiratete Frauen "ein Jahr länger in der Ehehölle" bedeute."
Also selbst unter denen, die Zwangsheirat als das zentrale Probleme sehen, gibt es Widerstand gegen diese Verschärfung. Aber wenn es gegen "Scheinehen" geht, sind halt die Zwangsehen nicht mehr so wichtig.
Häusliche Gewalt erfolgt übrigens nicht nur in den sogenannten Zwangsehen. Das können auch dominanzdeutsche Ehemänner.
Nachtrag 31.10.10: Die taz berichtet weiter:
"Es mache einen Unterschied, wenn die Tochter ihrem Vater künftig sagen könne, "Zwangsheirat ist verboten und du machst dich strafbar", sagte auch Familienministerin Kristina Schröder (CDU)."
Das könnte sie auch ohne Gesetzesänderung sagen. Fehlende gesetzliche Ächtung scheint nicht das wesentliche Problem hier zu sein.
Weiter berichtet die taz:
"Voraussetzung [für das zehnjärige Rückkehrrecht, ug] ist, dass sie integrationswillig sind."
Wahnsinn. Was genau wollen sie dann den überprüfen bei einer Frau, die gegen ihren Willen verheiratet und aus Deutschland genommen wurde?
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Mittwoch, 13. Juni 2007
Ein häßliches Wort
urmila, 02:04h
Murat Ersen alias Muhabbet im Interview mit der taz:
taz: "Herr Ersen, was verstehen Sie unter "Integration"?"
Muhabbet: "Ich finde, das ist einfach ein hässliches Wort. Wir sind nun mal hier: hier geboren, hier aufgewachsen. Ich will hier bleiben und meine Kinder hier großziehen. Trotzdem besitze ich keinen deutschen Pass."
taz: "Warum nicht?"
Muhabbet: "Ich müsste ihn beantragen. Das verstehe ich nicht. Wenn man hier geboren wird, dann muss man einen kriegen, finde ich. Aber irgendwann hole ich das nach."
taz: "Herr Ersen, was verstehen Sie unter "Integration"?"
Muhabbet: "Ich finde, das ist einfach ein hässliches Wort. Wir sind nun mal hier: hier geboren, hier aufgewachsen. Ich will hier bleiben und meine Kinder hier großziehen. Trotzdem besitze ich keinen deutschen Pass."
taz: "Warum nicht?"
Muhabbet: "Ich müsste ihn beantragen. Das verstehe ich nicht. Wenn man hier geboren wird, dann muss man einen kriegen, finde ich. Aber irgendwann hole ich das nach."
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Mittwoch, 13. Juni 2007
Versagen der Polizei
urmila, 01:47h
Die taz interviewt Opferberater Ohse zum Versagen der Polizei in Halberstadt:
taz: "Also reine Faulheit?"
Ohse: "Nein, vielen Beamten fehlt auch die Sensibilität für Opfer rechter Gewalt. Denn die Opfer gehören zum Teil selbst in das Feindbild der Polizei: Ausländer, alternative Jugendliche, Punks."
Nachtrag 14.03.08: Die taz berichtet, dass die Opfer nicht mehr an ein rechtsstaatliches Verfahren glauben: "Dieses Verfahren gibt nur noch vor, rechtsstaatlichen Belangen zu genügen", sagte Nedelmann. Deshalb beantragten die Nebenkläger im Prozess um den Überfall auf eine Theatergruppe im sachsen-anhaltinischen Halberstadt das Ende der Beweisaufnahme. Nedelmann hält wie die anderen Anwälte der Opfer "eine weitere Sachaufklärung geradezu für ausgeschlossen"."
Der Bericht endet mit den Konsequenzen für die Opfer: " Die Schauspieler wollen den Prozess jedenfalls so schnell wie möglich hinter sich bringen. Viele empfinden die schlampigen Ermittlungen und die Behandlung durch die Staatsanwälte als Verhöhnung. "Teilweise hat uns die Staatsanwaltschaft so hingestellt, als hätten wir Mitschuld an dem, was passiert ist", sagt Franziska, eine Tänzerin. "Wir wollen uns nicht weiter demütigen lassen." Wie ihre Kollegen hat auch sie Angst, den Angreifern wieder zu begegnen.
Sie und ein anderer Tänzer sahen deswegen nur einen Ausweg. Sie haben gekündigt und ziehen weg."
Nachtrag 02.06.08: Nur ein Täter wird verurteilt berichtet die taz hier und hier.
Nachtrag 20.06.08: In Halberstadt haben Initiativen an den Überfall erinnert (wie die taz berichtet).
taz: "Also reine Faulheit?"
Ohse: "Nein, vielen Beamten fehlt auch die Sensibilität für Opfer rechter Gewalt. Denn die Opfer gehören zum Teil selbst in das Feindbild der Polizei: Ausländer, alternative Jugendliche, Punks."
Nachtrag 14.03.08: Die taz berichtet, dass die Opfer nicht mehr an ein rechtsstaatliches Verfahren glauben: "Dieses Verfahren gibt nur noch vor, rechtsstaatlichen Belangen zu genügen", sagte Nedelmann. Deshalb beantragten die Nebenkläger im Prozess um den Überfall auf eine Theatergruppe im sachsen-anhaltinischen Halberstadt das Ende der Beweisaufnahme. Nedelmann hält wie die anderen Anwälte der Opfer "eine weitere Sachaufklärung geradezu für ausgeschlossen"."
Der Bericht endet mit den Konsequenzen für die Opfer: " Die Schauspieler wollen den Prozess jedenfalls so schnell wie möglich hinter sich bringen. Viele empfinden die schlampigen Ermittlungen und die Behandlung durch die Staatsanwälte als Verhöhnung. "Teilweise hat uns die Staatsanwaltschaft so hingestellt, als hätten wir Mitschuld an dem, was passiert ist", sagt Franziska, eine Tänzerin. "Wir wollen uns nicht weiter demütigen lassen." Wie ihre Kollegen hat auch sie Angst, den Angreifern wieder zu begegnen.
Sie und ein anderer Tänzer sahen deswegen nur einen Ausweg. Sie haben gekündigt und ziehen weg."
Nachtrag 02.06.08: Nur ein Täter wird verurteilt berichtet die taz hier und hier.
Nachtrag 20.06.08: In Halberstadt haben Initiativen an den Überfall erinnert (wie die taz berichtet).
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Sommermärchen
urmila, 01:41h
Die taz berichtet über den Vortrag eines Zeitzeugen des Holocausts in der Rütlischule:
""Ob er sich denn trotz der schwierigen Vergangenheit in Deutschland wohl fühlt", fragt ein Schüler. Bab zögert. Er habe immer gerne hier gelebt, antwortet er, "aber in den letzten zwei Jahren habe ich Angst bekommen". Die Bilder von der Fanmeile während der Fußball-WM haben ihn an den Nationalsozialismus erinnert. "Damals waren auch solche Menschenmengen am Brandenburger Tor und jubelten lauthals. Aber die schwenkten Hakenkreuzfahnen.""
Mehr zum Fahnen schwenken beim Sommermärchen.
""Ob er sich denn trotz der schwierigen Vergangenheit in Deutschland wohl fühlt", fragt ein Schüler. Bab zögert. Er habe immer gerne hier gelebt, antwortet er, "aber in den letzten zwei Jahren habe ich Angst bekommen". Die Bilder von der Fanmeile während der Fußball-WM haben ihn an den Nationalsozialismus erinnert. "Damals waren auch solche Menschenmengen am Brandenburger Tor und jubelten lauthals. Aber die schwenkten Hakenkreuzfahnen.""
Mehr zum Fahnen schwenken beim Sommermärchen.
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