Mittwoch, 28. März 2018
Berlinale: Queer in der Provinz
urmila, 00:50h
Der Spielfilm L’ Animale nimmt die Zuschauer_innen in die Provinz. Jugendliche kurz vor dem Abitur. Männlichkeitsdarstellungen. Und andere Optionen. Dabei kann die Tochter besser zu ihrem Begehren stehen als ihr Vaters. Sehenswert.
In der argentinischen Provinz ist das Leben in dem Spielfilm Marilyn schwieriger. Marcos/Marilyn sieht keine Möglichkeit zu seiner Geschlechtsidentität zu stehen. Der Film beruht dabei auf einer wahren Geschichte. Mir hätte es besser gefallen, wenn er sich von der ein bisschen mehr befreit hätte und nicht versucht hätte alles abzubilden.
Auch der Dokumentarfilm The silk and the Flame spielt in der Provinz, in der chinesischen. Ein Sohn besucht seine Familie und bringt einen Filmemacher mit, der alles filmt. Ein intensives Porträt, in denen auch die Erwartungen an den Sohn thematisiert werden. In Schwarz-Weiß (wie etliche andere Filme bei dieser Berlinale). Sehenswert.
In der argentinischen Provinz ist das Leben in dem Spielfilm Marilyn schwieriger. Marcos/Marilyn sieht keine Möglichkeit zu seiner Geschlechtsidentität zu stehen. Der Film beruht dabei auf einer wahren Geschichte. Mir hätte es besser gefallen, wenn er sich von der ein bisschen mehr befreit hätte und nicht versucht hätte alles abzubilden.
Auch der Dokumentarfilm The silk and the Flame spielt in der Provinz, in der chinesischen. Ein Sohn besucht seine Familie und bringt einen Filmemacher mit, der alles filmt. Ein intensives Porträt, in denen auch die Erwartungen an den Sohn thematisiert werden. In Schwarz-Weiß (wie etliche andere Filme bei dieser Berlinale). Sehenswert.
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Donnerstag, 13. November 2008
Software erkennt Geschlecht
urmila, 14:54h
betitelt die taz einen Artikel über eine Webseite, die das Geschlecht einer Webautor_in mittels Sprachanalyse feststellen will.
Für meinen (englischsprachigen) Blog werde ich zum Mann erhoben (das heisst - wenn ich die Argumentationslinie richtig verstehe-, ich produziere ganz untypisch für Frauen Informationen):
Auf meiner englischsprachigen Webseite, auf der ich den Leser_innen meine wissenschaftlichen Ergebnisse zugänglich mache, scheinen aber die Informationen zu fehlen:
Dank des genderanalyzers kann ich jetzt aber wissenschaftlich fundiert sagen, ich sprenge die Grenzen der Zweigeschlechtlichkeit.
Nachtrag: Kyla Pasha wird vom GenderAnalyzer ganz eindeutig als Mann kategorisert. Auch yeahpope und Alison Bechdel werden in die Kategorie gepackt, allerdings etwas vorsichtiger. Hier gibt der GenderAnalyzer wie bei meinem Blog an, dass die Seiten recht "gender neutral" sind, genauso wie die als Frau kategorisierte Mera Terrha Pakistan. Spannend. Denn was all diese Seiten auf jeden Fall verbindet (ausser dass sie alle von in der Gesellschaft jeweils als Frauen definierten Menschen gemacht werden) ist, dass sie sich ganz explizit mit Gender beschäftigen und dabei alles andere als neutral sind.
Für meinen (englischsprachigen) Blog werde ich zum Mann erhoben (das heisst - wenn ich die Argumentationslinie richtig verstehe-, ich produziere ganz untypisch für Frauen Informationen):
Auf meiner englischsprachigen Webseite, auf der ich den Leser_innen meine wissenschaftlichen Ergebnisse zugänglich mache, scheinen aber die Informationen zu fehlen:
Dank des genderanalyzers kann ich jetzt aber wissenschaftlich fundiert sagen, ich sprenge die Grenzen der Zweigeschlechtlichkeit.
Nachtrag: Kyla Pasha wird vom GenderAnalyzer ganz eindeutig als Mann kategorisert. Auch yeahpope und Alison Bechdel werden in die Kategorie gepackt, allerdings etwas vorsichtiger. Hier gibt der GenderAnalyzer wie bei meinem Blog an, dass die Seiten recht "gender neutral" sind, genauso wie die als Frau kategorisierte Mera Terrha Pakistan. Spannend. Denn was all diese Seiten auf jeden Fall verbindet (ausser dass sie alle von in der Gesellschaft jeweils als Frauen definierten Menschen gemacht werden) ist, dass sie sich ganz explizit mit Gender beschäftigen und dabei alles andere als neutral sind.
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Sonntag, 29. Juni 2008
Transgenialer CSD
urmila, 02:52h
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Samstag, 8. Dezember 2007
Herr Urmila
urmila, 00:25h
Heute an der Wohnungstür: "Guten Tag, spreche ich mit Herrn Urmila oder Herrn Umilla?"
Antwort: "Mit gar keinem Herrn."
Was genau hat die Dame von den Zeugen Jehovas dazu verleitet, mich für einen Herrn zu halten?
War sie so sehr damit beschäftigt meinen Namen richtig auszusprechen (eine der Optionen war tatsächlich korrekt - und das passiert mir echt selten in Deutschland), dass sie nicht auch noch auf mein Geschlecht achten konnte?
Oder hatte ich die falsche Kleidung an?
Antwort: "Mit gar keinem Herrn."
Was genau hat die Dame von den Zeugen Jehovas dazu verleitet, mich für einen Herrn zu halten?
War sie so sehr damit beschäftigt meinen Namen richtig auszusprechen (eine der Optionen war tatsächlich korrekt - und das passiert mir echt selten in Deutschland), dass sie nicht auch noch auf mein Geschlecht achten konnte?
Oder hatte ich die falsche Kleidung an?
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Donnerstag, 22. November 2007
Visuelles Statement
urmila, 01:01h
Bei der Konferenz in Bergen waren auch einige WissenschaftlerInnen, die sich mit Queer Studies beschäftigen. Eine von ihnen hatte ganz kurz geschorene Haare. Eine andere trug kurze Haare und Sako.
Eine Teilnehmerin fragte mich, warum die Queer Studies WissenschaftlerInnen immer so ein queeres Aussehen hätten.
Ich hielt mich zurück und fragte nicht, warum sie (und so viele andere) denn ein so heteronormatives Aussehen zur Schau trage. Da hätte ich zuviel erklären müssen.
Ich verpasste es auch, sie darauf hinzuweisen, dass eine ganze Reihe derer, die sich mit Queer Studies beschäftigen, visuell gar nicht so eindeutig zu erkennen sind. Und dass die ganz Kurzhaarige Mann und Kind hat. Das hätte das Bild von 'uns' und den 'anderen' dann doch zu sehr gestört.
Eine Teilnehmerin fragte mich, warum die Queer Studies WissenschaftlerInnen immer so ein queeres Aussehen hätten.
Ich hielt mich zurück und fragte nicht, warum sie (und so viele andere) denn ein so heteronormatives Aussehen zur Schau trage. Da hätte ich zuviel erklären müssen.
Ich verpasste es auch, sie darauf hinzuweisen, dass eine ganze Reihe derer, die sich mit Queer Studies beschäftigen, visuell gar nicht so eindeutig zu erkennen sind. Und dass die ganz Kurzhaarige Mann und Kind hat. Das hätte das Bild von 'uns' und den 'anderen' dann doch zu sehr gestört.
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Montag, 18. Juni 2007
Verinnerlichte Heteronorm
urmila, 20:03h
Auf Radio Eins haben sie gerade Karten für die besten CSD-Parties verlost. Da dachte ich mir so, was sollen die Heten denn auf CSD-Parties? Im ersten Moment kam mir überhaupt nicht in den Sinn, dass nicht nur Heten Radio Eins hören, obwohl ich ja gerade zuhörte. Nicht nur Radio Eins sondern auch ich habe die Heteronorm total verinnerlicht.
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Dienstag, 20. Februar 2007
Teddy
urmila, 00:41h
Den Teddy Award, der bei der Berlinale verliehen wird, kann frau sicher für vieles kritisieren. Bei der Kritik von Jan Kedves in der taz zeigt sich allerdings die anhaltende Relevanz eines solchen Preises. Denn anders als Kedves meint, geht es beim Teddy nicht um "eines Filmpreises, der "nur" in sexueller Devianz gründet". Es geht vielmehr darum zu zeigen, dass das Wort Devianz hier nichts verloren hat. Die Botschaft ist offensichtlich noch nicht angekommen.
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Donnerstag, 31. August 2006
Unsichtbare Lesben
urmila, 02:24h
An der Diskussion um das geplante Mahnmal an die Verfolgung Homosexueller in Nazi-Deutschland beteiligt sich Maren Kroymann in der taz. Sie plädiert dafür, dass auch explizit der verfolgten Lesben gedacht wird, auch wenn diese eine andere Form der Verfolgung als die Schwulen erfahren haben.
"Dass wir Lesben in der Gesellschaft heute immer noch so viel weniger sichtbar sind als die schwulen Männer, dass es immer noch so lähmend wenige Promilesben gibt, die souverän dazu stehen, vor allem unter den älteren, hängt auch mit dieser Tradition der verinnerlichten Selbstauslöschung zusammen - die es im Übrigen nicht erst seit den Nazis gibt und die mit den Nazis auch nicht aufgehört hat. Es ist ein Patriarchatsphänomen. Selbst bei einer verachteten Minderheit gibt es noch Rangunterschiede nach Geschlechtszugehörigkeit.
Das Mahnmal für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus, das jetzt zur Rede steht, soll die Toten würdigen, an die erinnern, die ihrer sexuellen Orientierung wegen litten. Es soll aber auch für die Menschen heute gelten. Denn es gibt sie noch, die Ausgrenzung, die Diskriminierung, die Repression, deren Leidtragende wir mit diesem Mahnmal betrauern. Es gibt sie in anderer Form, aber basierend auf denselben Vorurteilen.
Um Ressentiments, ja Homophobie zu erleben, müssen wir nicht unbedingt nach Polen fahren. Es reicht auch, sagen wir mal, Baden-Württemberg. Oder Berlin-Neukölln. Ein Mahnmal ohne Lesben aber heißt, dass unser Nichtvorhandensein auf höchster symbolischer Ebene sanktioniert wird."
Nachtrag 01.09.06: In einem Leserinnenbrief weist eine Leserin darauf hin, dass auch Lesben von den Nazis verfolgt wurden:
"Lesben erhielten als "perverse Volksschädlinge" meist den "schwarzen", also den "asozialen" Winkel."
"Dass wir Lesben in der Gesellschaft heute immer noch so viel weniger sichtbar sind als die schwulen Männer, dass es immer noch so lähmend wenige Promilesben gibt, die souverän dazu stehen, vor allem unter den älteren, hängt auch mit dieser Tradition der verinnerlichten Selbstauslöschung zusammen - die es im Übrigen nicht erst seit den Nazis gibt und die mit den Nazis auch nicht aufgehört hat. Es ist ein Patriarchatsphänomen. Selbst bei einer verachteten Minderheit gibt es noch Rangunterschiede nach Geschlechtszugehörigkeit.
Das Mahnmal für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus, das jetzt zur Rede steht, soll die Toten würdigen, an die erinnern, die ihrer sexuellen Orientierung wegen litten. Es soll aber auch für die Menschen heute gelten. Denn es gibt sie noch, die Ausgrenzung, die Diskriminierung, die Repression, deren Leidtragende wir mit diesem Mahnmal betrauern. Es gibt sie in anderer Form, aber basierend auf denselben Vorurteilen.
Um Ressentiments, ja Homophobie zu erleben, müssen wir nicht unbedingt nach Polen fahren. Es reicht auch, sagen wir mal, Baden-Württemberg. Oder Berlin-Neukölln. Ein Mahnmal ohne Lesben aber heißt, dass unser Nichtvorhandensein auf höchster symbolischer Ebene sanktioniert wird."
Nachtrag 01.09.06: In einem Leserinnenbrief weist eine Leserin darauf hin, dass auch Lesben von den Nazis verfolgt wurden:
"Lesben erhielten als "perverse Volksschädlinge" meist den "schwarzen", also den "asozialen" Winkel."
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Dienstag, 30. Mai 2006
Homophobie
urmila, 19:37h
Homophob sind immer die anderen. So schreibt zum Beispiel Klaus-Helge Donath in der taz:
"Angst vor Veränderungen, das Fehlen elementarer Sachkenntnisse und anhaltende Vorurteile bilden den Nährboden für Homophobie - Teil eines postsozialistischen Phänomens in vielen Ländern Osteuropas."
Da 'wir' keine Veränderungen hatten, natürlich über die elementaren Sachkenntnisse verfügen (welche wären das nochmal genau?) und keine anhaltenden Vorurteile haben, da wir nicht postsozialistisch sind, ist Deutschland vermutlich nicht homophob strukturiert. Deswegen brauchen 'wir' auch in den Berichten über Moskau nicht auf die Verankerung von Homophobie in heteronormativen Gesellschaften sprechen. 'Wir' können Homosexuelle mal eben mit Schwulen gleich setzen und damit alle anderen Formen ignorieren. 'Wir' können so tun, als ob Homophobie was mit Sachkenntnissen zu tun hat. Es ist immer gut mit dem Finger auf die anderen zu zeigen. 'Wir' sind schliesslich die Guten und die Experten zur Lage Homosexueller in Osteuropa.
"Angst vor Veränderungen, das Fehlen elementarer Sachkenntnisse und anhaltende Vorurteile bilden den Nährboden für Homophobie - Teil eines postsozialistischen Phänomens in vielen Ländern Osteuropas."
Da 'wir' keine Veränderungen hatten, natürlich über die elementaren Sachkenntnisse verfügen (welche wären das nochmal genau?) und keine anhaltenden Vorurteile haben, da wir nicht postsozialistisch sind, ist Deutschland vermutlich nicht homophob strukturiert. Deswegen brauchen 'wir' auch in den Berichten über Moskau nicht auf die Verankerung von Homophobie in heteronormativen Gesellschaften sprechen. 'Wir' können Homosexuelle mal eben mit Schwulen gleich setzen und damit alle anderen Formen ignorieren. 'Wir' können so tun, als ob Homophobie was mit Sachkenntnissen zu tun hat. Es ist immer gut mit dem Finger auf die anderen zu zeigen. 'Wir' sind schliesslich die Guten und die Experten zur Lage Homosexueller in Osteuropa.
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Samstag, 22. April 2006
Durchgefallen
urmila, 21:15h
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