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Sonntag, 13. Mai 2007
Vertraut
urmila, 20:30h
Ich spreche kein Norwegisch und verstehe so gut wie nichts. Es ist kälter als in Berlin und die Sonne scheint länger. Alles ist viel teurer und die Lebensmittel hier überzeugen mich nicht so wirklich. Und trotzdem fühle ich mich anders als in Australien hier nicht wirklich fremd. Irgendwie ist es trotz allem recht vertraut. Aber vielleicht liegt das auch nur daran, dass ich gerade schon eine Migrationserfahrung hinter mir habe und es deswegen nicht mehr so etwas besonderes ist, dass mir Dinge unvertraut sind. Denn ich glaube nicht, dass das Leben in Bergen dem in Berlin so viel ähnlicher ist als das in Armidale es war.
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Samstag, 12. Mai 2007
Verkehr
urmila, 18:37h
In Berlin ist das Fahrradfahren immer lebensgefährlich. Die AutofahrerInnen sind extrem aggressiv. Da reicht es nicht, auf die eigenen Rechte zu vertrauen, frau muss für die AutorfahrerInnen grundsätzlich mitdenken.
In Sydney ist das Radfahren noch lebensgefährlicher. Die RadfahrerInnen scheinen einfach gar keine Rechte zu haben. Autos rasen mit Höchstgeschwindigkeiten um Ecken oder aus Einfahrten heraus. Aggressiv wirkt das nicht, sondern einfach normal. Also gilt es ganz defensiv zu radeln.
In Oslo hielt (kaum war ich von der Fähre geradelt) ein Taxifahrer mitten auf der Straße, um mich rüberzulassen. Ich war höchst positiv überrascht. Hab es dann auch nicht so tragisch genommen, als am nächsten Tag eine AutofahrerIn eine Fußgängerin am Zebrastreifen fast umgemäht hat. Generell halten sie schon am Zebrastreifen.
Aber seit ich in Bergen bin, hat sich mein Bild doch sehr geändert. Wie in Sydney und anders als in Berlin finde ich die AutofahrerInnen nicht wirklich aggressiv. Aber sie machen mich zunehmend aggressiv, denn auch hier rasen sie (wenn auch weniger als in Sydney) und vorallem überholen sie mit dem geringsten Abstand überhaupt. Da wird es mir jedesmal ganz anders, wenn ich den Berg hochstrample und mir gar nicht so sicher bin, dass ich das Rad immer gerade halten kann.
Die Verkehrsregeln scheinen zwar an jedem Ort etwas anders zu sein, aber ganz generell scheinen AutofahrerInnen beim Besteigen ihrer Blechkiste das Gehirn auszustellen.
In Sydney ist das Radfahren noch lebensgefährlicher. Die RadfahrerInnen scheinen einfach gar keine Rechte zu haben. Autos rasen mit Höchstgeschwindigkeiten um Ecken oder aus Einfahrten heraus. Aggressiv wirkt das nicht, sondern einfach normal. Also gilt es ganz defensiv zu radeln.
In Oslo hielt (kaum war ich von der Fähre geradelt) ein Taxifahrer mitten auf der Straße, um mich rüberzulassen. Ich war höchst positiv überrascht. Hab es dann auch nicht so tragisch genommen, als am nächsten Tag eine AutofahrerIn eine Fußgängerin am Zebrastreifen fast umgemäht hat. Generell halten sie schon am Zebrastreifen.
Aber seit ich in Bergen bin, hat sich mein Bild doch sehr geändert. Wie in Sydney und anders als in Berlin finde ich die AutofahrerInnen nicht wirklich aggressiv. Aber sie machen mich zunehmend aggressiv, denn auch hier rasen sie (wenn auch weniger als in Sydney) und vorallem überholen sie mit dem geringsten Abstand überhaupt. Da wird es mir jedesmal ganz anders, wenn ich den Berg hochstrample und mir gar nicht so sicher bin, dass ich das Rad immer gerade halten kann.
Die Verkehrsregeln scheinen zwar an jedem Ort etwas anders zu sein, aber ganz generell scheinen AutofahrerInnen beim Besteigen ihrer Blechkiste das Gehirn auszustellen.
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Freitag, 11. Mai 2007
Die Anderen
urmila, 17:49h
tagesschau.de titelt:
"Civis Medienpreis für Integration verliehen - Der Blick auf die anderen"
Kann frau Othering besser zusammenfassen?
"Civis Medienpreis für Integration verliehen - Der Blick auf die anderen"
Kann frau Othering besser zusammenfassen?
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Donnerstag, 10. Mai 2007
Geld verdienen
urmila, 21:10h
mit SaisonsarbeiterInnen.
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Zurück am Ausgangspunkt
urmila, 13:45h
Vor drei Wochen wollte ich ein Bankkonto eröffnen. Die Bank sagte mir, dafür brauche ich eine personal number und die Uni könnte mir weiterhelfen. Konnte sie nicht, aber ich habe eine Aufenthaltsgenehmigung beantragt und bekommen.

Heute war ich dann im likningskontoret, weil ich nach den Aussagen der Norwegen-Freunde wohl dort die notwendige D-Nummer bekommen würde (offizielle Informationen habe ich keine gefunden). Nach einer halben Stunde Warten wurde mir dann gesagt, dass ich, da ich hier kein Geld verdiene und daher keine Steuerkarte brauche, keine D-Nummer beantragen kann. Das muss die Bank für mich machen. Also bin ich wieder zur Bank (allerdings eine andere Filiale) und konnte dann nach längerem Warten und Erklären einen Antrag auf die D-Nummer ausfüllen (obwohl das ja eigentlich die Universität ...). Jetzt muss ich nur noch vier bis fünf Wochen warten, dann bekommt die Bank vom likningskontor die D-Nummer und dann kann ich ein Bankkonto eröffnen. Aber nur mit einem Pass. Ein Personalausweis reicht dafür nicht, auch wenn er zur Einreise und für die Beantragung der Aufenthaltsgenehmigung völlig ausreicht.
Bei meinem Internetanschluss geht es übrigens ähnlich: Der Techniker sagt, der Elektriker müsse die Leitung legen. Der sagt, die Telefonfirma muss das machen. Die sagt, der Internetanbieter muss es machen. Der sagt ... und das auch seit drei Wochen.

Heute war ich dann im likningskontoret, weil ich nach den Aussagen der Norwegen-Freunde wohl dort die notwendige D-Nummer bekommen würde (offizielle Informationen habe ich keine gefunden). Nach einer halben Stunde Warten wurde mir dann gesagt, dass ich, da ich hier kein Geld verdiene und daher keine Steuerkarte brauche, keine D-Nummer beantragen kann. Das muss die Bank für mich machen. Also bin ich wieder zur Bank (allerdings eine andere Filiale) und konnte dann nach längerem Warten und Erklären einen Antrag auf die D-Nummer ausfüllen (obwohl das ja eigentlich die Universität ...). Jetzt muss ich nur noch vier bis fünf Wochen warten, dann bekommt die Bank vom likningskontor die D-Nummer und dann kann ich ein Bankkonto eröffnen. Aber nur mit einem Pass. Ein Personalausweis reicht dafür nicht, auch wenn er zur Einreise und für die Beantragung der Aufenthaltsgenehmigung völlig ausreicht.
Bei meinem Internetanschluss geht es übrigens ähnlich: Der Techniker sagt, der Elektriker müsse die Leitung legen. Der sagt, die Telefonfirma muss das machen. Die sagt, der Internetanbieter muss es machen. Der sagt ... und das auch seit drei Wochen.
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Mittwoch, 9. Mai 2007
17th May
urmila, 13:24h
In about a week I will have the opportunity to experience the Norwegian national day. Even the university has a website in English about it and invites me on the intranet to participate:
"National Day, or the 17th of May, is a major event in Norway. It commemorates the signing of the Norwegian constitution, 17 May, 1814.
As is the tradition, University employees and students parades under the University banners. Students, employees and visiting researchers and their families are invited to join the procession! Meet up at Muséplass at 09:45. "
I will definitely observe it. It falls very well within the field of my research interests and will be good participant observation.
I already know, however, that I very much disagree with: "Bergen has another unique tradition which is very much a part of the 17th of May festivities; the drum corps. Most communities have one; some clubs are over 100 years old. Each corps has a unique rhythm, and when more than one sound together, the cacophony is certainly festive!"
It is a cacophony allright, but I do not consider it festive at all. It has been going on for weeks now and rather makes me aggressive.
"National Day, or the 17th of May, is a major event in Norway. It commemorates the signing of the Norwegian constitution, 17 May, 1814.
As is the tradition, University employees and students parades under the University banners. Students, employees and visiting researchers and their families are invited to join the procession! Meet up at Muséplass at 09:45. "
I will definitely observe it. It falls very well within the field of my research interests and will be good participant observation.
I already know, however, that I very much disagree with: "Bergen has another unique tradition which is very much a part of the 17th of May festivities; the drum corps. Most communities have one; some clubs are over 100 years old. Each corps has a unique rhythm, and when more than one sound together, the cacophony is certainly festive!"

It is a cacophony allright, but I do not consider it festive at all. It has been going on for weeks now and rather makes me aggressive.
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Dienstag, 8. Mai 2007
Abschiebung nach Afghanistan
urmila, 14:17h
Laut Caritas Deutschland (im Bericht der taz) begruendet das Bundesamt für Migration die Abschiebung von traumatisierten Fluechtlingen nach Afghanistan mit: "die Flüchtlinge würden ja von Caritas und anderen Hilfswerken medizinisch-psychologisch vor Ort betreut".
Peter Neher, der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, erklaert dazu: "Hier verkehrt sich unser Engagement und wird missbraucht für eine Praxis, die wir ablehnen".
Peter Neher, der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, erklaert dazu: "Hier verkehrt sich unser Engagement und wird missbraucht für eine Praxis, die wir ablehnen".
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Rassismus in der SPD
urmila, 14:13h
Die taz berlin zitiert aus einem Thesenpapier von zwei Berliner SPD-Abgeordneten:
"Zuwanderung muss die Probleme unserer Gesellschaft verringern und darf sie nicht erhöhen."
...
Mit Blick auf die Entstehung von Parallelgesellschaften konstatieren Hilse und Hillenberg: "Familienzusammenführung muss nicht ausschließlich in Deutschland stattfinden." Als fiktives Beispiel führen sie einen türkischen jungen Mann an, der in zweiter Generation hier lebt, die deutsche Sprache aber nicht beherrscht und weder Schulabschluss noch Arbeit nachweisen kann. Falls dieser "für ein 14-jähriges Mädchen den Nachzug beantragt, weil er sie in Deutschland heiraten möchte, sollte diesem Ansinnen nicht nachgegeben werden".
...
Die beiden SPD-Parlamentarier fordern zudem, Zuwanderer sollten sich dem "europäischen Wertekanon verpflichtet fühlen". Hingegen schwächten Menschen die hiesige Gesellschaft, "die nach Deutschland kommen und Sozialleistungen in Anspruch nehmen, sich dem kulturellen Wertesystem kritisch bis ablehnend gegenüber verhalten und dieses offen oder unterschwellig demonstrieren. Diesen Menschen, egal woher sie kommen, ist die Zuwanderung zu verwehren."
Den beiden Politikern sollten die rassistischen Aeusserungen verwehrt werden.
"Zuwanderung muss die Probleme unserer Gesellschaft verringern und darf sie nicht erhöhen."
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Mit Blick auf die Entstehung von Parallelgesellschaften konstatieren Hilse und Hillenberg: "Familienzusammenführung muss nicht ausschließlich in Deutschland stattfinden." Als fiktives Beispiel führen sie einen türkischen jungen Mann an, der in zweiter Generation hier lebt, die deutsche Sprache aber nicht beherrscht und weder Schulabschluss noch Arbeit nachweisen kann. Falls dieser "für ein 14-jähriges Mädchen den Nachzug beantragt, weil er sie in Deutschland heiraten möchte, sollte diesem Ansinnen nicht nachgegeben werden".
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Die beiden SPD-Parlamentarier fordern zudem, Zuwanderer sollten sich dem "europäischen Wertekanon verpflichtet fühlen". Hingegen schwächten Menschen die hiesige Gesellschaft, "die nach Deutschland kommen und Sozialleistungen in Anspruch nehmen, sich dem kulturellen Wertesystem kritisch bis ablehnend gegenüber verhalten und dieses offen oder unterschwellig demonstrieren. Diesen Menschen, egal woher sie kommen, ist die Zuwanderung zu verwehren."
Den beiden Politikern sollten die rassistischen Aeusserungen verwehrt werden.
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Montag, 7. Mai 2007
Handy
urmila, 15:03h
Ich habe jetzt eine norwegische Handynummer. Und das obwohl ich dafuer eigentlich die Fødselnummer brauche. Und die habe ich nocht nicht. Bis jetzt habe ich nur (bzw.immerhin) eine Aufenthaltsgenehmigung. Aber MigrantInnen finden informelle Wege, um die Regelungen zu umgehen. Schliesslich brauche ich ein Handy. Ist das jetzt terrorverdaechtig?
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Spanien und Deutschland
urmila, 14:58h
Aus der taz
"Doch es gibt einen wesentlichen Unterschied [in der spanischen Diskussion] zur deutschen Integrationsdiskussion mit ihrem Islamgipfel: "Probleme mit muslimischen Migranten, beispielsweise mit der Rolle der Frau oder mit entgleisten Jugendlichen, werden im Land der Reconquista nicht als Problem der Religion diskutiert, sondern als soziale oder kulturelle Probleme", bestätigt Mohamed Chaib, muslimischer Abgeordneter im katalanischen Parlament. Tendenzen einer religiösen Zuschreibung der sozialen Probleme gebe es allenfalls bei der konservativen Rechten."
"Doch es gibt einen wesentlichen Unterschied [in der spanischen Diskussion] zur deutschen Integrationsdiskussion mit ihrem Islamgipfel: "Probleme mit muslimischen Migranten, beispielsweise mit der Rolle der Frau oder mit entgleisten Jugendlichen, werden im Land der Reconquista nicht als Problem der Religion diskutiert, sondern als soziale oder kulturelle Probleme", bestätigt Mohamed Chaib, muslimischer Abgeordneter im katalanischen Parlament. Tendenzen einer religiösen Zuschreibung der sozialen Probleme gebe es allenfalls bei der konservativen Rechten."
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