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Montag, 12. Dezember 2022
Autonormativität und Klasse
urmila, 12:56h
Anlässlich des Unfalltodes eines Radaktivisten in Delhi hat der Indian Express geschrieben:
"A recent National Family Health Survey (NFHS)-5 revealed that only about 8 per cent of Indian households own cars while 55 per cent of Indian households have a bicycle. The survey further suggested that 54 per cent of Indian households own scooters and motorcycles."
Es ist eine absolute Minderheit hier in Indien, die sich Autos leisten kann. Die Autos dominieren aber den Verkehr völlig. Und sie haben immer Vorrecht.
Als Fußgänger_in läuft mensch hier meist auf der Straße (siehe Bild oben), da Fußwege kein Standard sind und wenn es sie gibt, sie häufig nicht passierbar sind. So läuft mensch dann an parkenden Fahrzeugen vorbei, während fahrende an eine_r vorbeifahren. Dabei haben die immer Vorfahrt. Es passiert mir immer wieder, dass ein motorisiertes Fahrzeug mir den Weg abschneidet, ich um es rumlaufen muss, zur Seite gehen oder anhalten.
Dabei hilft mir mein offensichtliches Europäische-Ausländerin-Sein nicht. Wer läuft ist weniger wert. Ganz offensichtlich ist Autofahren ein Klassenstatus und geht daher mit selbstverständlichen Vorrechten einher.
Auf der Straße zu Fuß gehen, kann ich inzwischen ganz gut. Fahrradfahren würde ich hier nie. Und die deutsche Kollegin, die Tretroller im Delhier Verkehr fährt, bewundere ich.
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