Dienstag, 6. Dezember 2022
Punjabi Girl
Mit Salwar Kamiz im Büro


Ich habe zwei meiner Salwar-Kamiz (Hose-Hemd) mit nach Indien genommen. Bisher hatte ich sie noch nie an. Vor allem weil mir Taschen fehlen. Eines hat gar keine, das andere nur eine, wo ein Taschentuch reinpasst. Aber kein Geldbeutel, Taschenmesser, Schlüssel, Smartphone, Kamera - was ich sonst so in meinen Taschen habe.

Zur gegenderten Taschengröße hat mich die Kollegin Anne-Kathrin Will auf einen Artikel von Data Feminismus hingewiesen. K(l)eine Taschen beeinträchtigen die Handlungsfähigkeit von Frauen*.

Eigentlich trage ich die Salwar-Kamiz aber ganz gerne. Und so habe ich das heutige Weihnachtslunch, zu dem wir grün und rot tragen sollten, als Anlass genommen, eines anzuziehen. Das Taschenmesser ist zu hause geblieben, die Kamera auch, sowie mein Fernglas, das ich immer in der großen Hüfttasche durch die Gegend trage, um Vögel zu beobachten.

Als ich in das Büro trat, hatte ich auf einmal eine Traube von Kolleg_innen um mich, die meine Kleidung bewunderten. Beim Lunch wurde mir gesagt, dass ich aussehe wie ein Punjabi Girl. Fast richtig, wenn mensch mich ethnisch zuordnen will. Richtig wäre Haryani Girl. Aber das werde ich offensichtlich erst durch die richtige Kleidung.

Morgen bin ich vermutlich wieder die German Butch, denn auf meine Taschen mag ich nicht zu lange verzichten.

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