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Samstag, 9. August 2008
Nationalisierte Kriminalität
urmila, 16:02h
Seit dem ich in der Schweiz bin habe ich verschiedene Zeitungen gelesen: regelmäßig die NZZ, mal den Tagesanzeiger oder eine der kostenlosen Zeitungen. In allen gibt es immer wieder Berichte über gefasste StraftäterInnen. Es scheint mir als ob diese immer in nationalen Kategorien beschrieben werden: Albaner, Italiener, Schweizer. Zum Teil gibt es Aussagen über die Sprache oder über den Aufenthaltstitel. Vermutlich erfolgt die nationale Zuschreibung über Staatsbürgerschaft und die meisten MigrantInnen hier sind wahrscheinlich nicht eingebürgert, da das recht schwer in der Schweiz ist. Ich frage mich allerdings, wie eingebürgerte 'AusländerInnen' kategorisiert werden: als SchweizerInnen oder doch als z.B. AlbanerInnen? Und wieso ist diese Kategorisierung überhaupt nötig?
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Überraschung: 'AusländerInnen' nicht homogen
urmila, 15:57h
In der NZZ sind überraschend viele Meldungen über Deutschland. Heute zum Beispiel ein Bericht über eine statistische Erhebung in Nordrhein-Westfalen. In dieser Erhebung wurde "in der Statistik erstmals in Deutschland zwischen gebürtigen Deutschen, eingebürgerten Zuwanderern und Immigranten mit ausländischem Pass" unterschieden. Die Ergebnisse scheinen überrascht zu haben, da die 'AusländerInnen' gar nicht so homogen sind, wie das allgemein vermutet wird:
"Die Ergebnisse fielen verblüffend aus und widerlegten landläufige Vorurteile, wonach Zuwanderer generell die schlechtesten Schulabschlüsse, die grössten Probleme bei der Ausbildung und die geringsten Chancen am Arbeitsmarkt haben. Zuwanderer mit deutschem Pass schafften höhere Schulabschlüsse als gebürtige Deutsche."
Und das dieser Überraschung erklärt werden muss, wird gefolgert:
"Ein deutscher Pass, so scheint es jedenfalls, fördert ihre beruflichen Karrieren."
Da mag schon was dran sein. Aber dieser simple Erklärungsansatz (wie auch die restlichen Ausführungen im Artikel) überraschen nun wiederum mich. Ich würde nicht nur danach fragen, welche Vorteile die Einbürgerung bringt sondern auch danach, wer sich überhaupt einbürgern lässt / einbürgern lassen kann. Denn vor der Einbürgerung sind hohe Hürden zu überwinden und das gelingt am ehesten jenen mit hohen Ressourcen (an Wissen, Finanzen, Netzwerken, etc.). Die Kategorie der eingebürgerten und jene der nicht eingebürgerten 'AusländerInnen' dürfte sich daher nach sozio-ökonomischen Kriterien signifikant unterscheiden.
"Die Ergebnisse fielen verblüffend aus und widerlegten landläufige Vorurteile, wonach Zuwanderer generell die schlechtesten Schulabschlüsse, die grössten Probleme bei der Ausbildung und die geringsten Chancen am Arbeitsmarkt haben. Zuwanderer mit deutschem Pass schafften höhere Schulabschlüsse als gebürtige Deutsche."
Und das dieser Überraschung erklärt werden muss, wird gefolgert:
"Ein deutscher Pass, so scheint es jedenfalls, fördert ihre beruflichen Karrieren."
Da mag schon was dran sein. Aber dieser simple Erklärungsansatz (wie auch die restlichen Ausführungen im Artikel) überraschen nun wiederum mich. Ich würde nicht nur danach fragen, welche Vorteile die Einbürgerung bringt sondern auch danach, wer sich überhaupt einbürgern lässt / einbürgern lassen kann. Denn vor der Einbürgerung sind hohe Hürden zu überwinden und das gelingt am ehesten jenen mit hohen Ressourcen (an Wissen, Finanzen, Netzwerken, etc.). Die Kategorie der eingebürgerten und jene der nicht eingebürgerten 'AusländerInnen' dürfte sich daher nach sozio-ökonomischen Kriterien signifikant unterscheiden.
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