Freitag, 8. August 2008
Wohnsituation in Zürich und die Ausländer
Die Wohnsituation in Zürich ist sehr angespannt. Die NZZ berichtet über die Folgen für einkommensschwache Menschen:

"Leute mit tiefen Einkommen finden oft eher auf dem privaten Wohnungsmarkt eine Bleibe, etwa an verkehrsbelasteten Lagen. Allerdings ist dort das Preis-Leistungs-Verhältnis oft sehr schlecht. Gewisse Vermieter wüssten genau, wie viel das Sozialamt für eine Wohnung zahle, und legten die Miete entsprechend fest, stellt Martinovits fest. Aber leider seien dem Staat hier die Hände gebunden. Walter Angst vom Zürcher Mieterverband weiss von verschimmelten Wohnungen mit unverschämten Mieten und glaubt, dass Sozialfälle zunehmend in die Agglomeration abgedrängt würden, weil sie in Zürich keine Unterkunft mehr fänden."

Zu den besonders Betroffen zählt die NZZ die "Ausländer":

"Stark vertreten sind die Personen mit sehr tiefen Budgets auch in den städtischen Siedlungen mit insgesamt rund 6300 Wohnungen. Über 2500 davon sind subventioniert. Hier leben auch mehr Ausländer als in den Baugenossenschaften."

und

"Diese Hürde [Anteilscheine in Genossenschaften] schrecke vor allem ausländische Familien ab, die ihr Vermögen, sofern eines vorhanden sei, lieber frei verfügbar haben wollten."

Ein interessante Verwendung des Begriffes "Ausländer" (mal ganz abgesehen davon, dass sicher auch 'Ausländerinnen' gemeint sind): 'AusländerInnen' zeichnen sich dadurch aus, dass sie einkommensschwach sind und nicht investieren können/wollen. Dabei sind die größte MigrantInnengruppe in Zürich 'Deutsche'. Die mieten und kaufen durchaus teuere Wohnungen und tragen dabei zur Wohnungsnot hier bei. Die 'Deutschen' gehören wohl nicht zur Kategorie 'AusländerInnen'. Warum eigentlich?

Nachtrag 11.08.08: Auch in der NZZ am Sonntag war ein Artikel über die angespannte Wohnungssituation in Zürich (den ich online nicht finde). In dem Artikel wird explizit die 'deutschen' ZuwanderInnen als mit verantworlich für die hohen Mieten genannt. Im Durchschnitt ziehen jeden Tag 10 'Deutsche' in die Stadt (6,7% der Bevölkerung) und die meisten haben hohe Einkommen und mieten die teuren Wohnungen (bzw. treiben die Mieten hoch).

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