Dienstag, 30. Mai 2006
Homophobie
Homophob sind immer die anderen. So schreibt zum Beispiel Klaus-Helge Donath in der taz:

"Angst vor Veränderungen, das Fehlen elementarer Sachkenntnisse und anhaltende Vorurteile bilden den Nährboden für Homophobie - Teil eines postsozialistischen Phänomens in vielen Ländern Osteuropas."

Da 'wir' keine Veränderungen hatten, natürlich über die elementaren Sachkenntnisse verfügen (welche wären das nochmal genau?) und keine anhaltenden Vorurteile haben, da wir nicht postsozialistisch sind, ist Deutschland vermutlich nicht homophob strukturiert. Deswegen brauchen 'wir' auch in den Berichten über Moskau nicht auf die Verankerung von Homophobie in heteronormativen Gesellschaften sprechen. 'Wir' können Homosexuelle mal eben mit Schwulen gleich setzen und damit alle anderen Formen ignorieren. 'Wir' können so tun, als ob Homophobie was mit Sachkenntnissen zu tun hat. Es ist immer gut mit dem Finger auf die anderen zu zeigen. 'Wir' sind schliesslich die Guten und die Experten zur Lage Homosexueller in Osteuropa.

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Wir sind Papst
und können daher nun auch die Absolution erhalten. Bei einem Besuch in Auschwitz hat der 'Deutsche' Ratzinger (jetzt Benedikt XVI.) laut taz gesagt:

er sei "Sohn eben dieses Volkes, von dem eine Gruppe von Verbrechern die Führungsgewalt durch falsche Versprechen erhalten hat, im Namen des Größenwahns".

Es waren nur die bösen Nazis, die 'Deutschen' waren und sind gut. Sie wurden halt nur verführt, und konnten dafür nichts. Gut, dass das mal wieder gesagt wurde. Und die katholische Kirche war während des Nationalsozialismus natürlich auch im Widerstand. Über deren Täterschaft muss nicht gesprochen werden.

So wie sie auch heute immer wieder für Toleranz und Offenheit eintritt. Sie kann ja nichts dafür, dass im Umfeld des Papstbesuches in Polen im Namen des Katholizismus wieder Homophobes und Sexistisches propagiert wurde. Mehr dazu gibt es zum Beispiel bei katunia.

Wenn in anderen Ländern Homophobie tobt, dann können das auch 'deutsche' konservative Politiker gut verstehen. Es müssen sich hier nur die einbürgerungswilligen 'Muslime' gegen Homophobie aussprechen, alle andere sollten es besser nicht und schon gar nicht aktiv.

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