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Freitag, 7. April 2006
Gewalt an den Schulen
urmila, 01:07h
Kaum wurde der Brief der LehrerInnen der Rütli-Schule bekannt, da waren sich Medien und PolitikerInnen einig: Die 'AusländerInnen' sind schuld. Und schnell wurden Ausweisungen etc. gefordert. Ein 'rassistischer' und 'islamophober' Reflex, der immer mehr zum Standard wird. Das Denken wird weitgehend ausgeschaltet.
In einem Interview mit der taz Berlin distanziert sich die ehemalige Schulleiterin Brigitte Pick von dieser Interpretation. Sie sagt:
"Aber das ist keine Frage der ethnischen Herkunft, sondern des sozialen Status. Ich bin der festen Überzeugung, dass auf dem Thema zurzeit deshalb so rumgehackt wird, weil es sich hier um eine ausländische Minderheit handelt. Wenn man die Klassenfrage zu einer Rassenfrage macht, wird man sich noch wundern, was in Stadteilen wie Neukölln abgeht."
Sie relativiert auch das Bild, dass die 'Kriminellen' alles 'Ausländer' sind:
"Es gibt einige Rütli-Schüler, die hinter Gittern gelandet sind - aber auch das seit Jahrzehnten. Armut macht nun mal eher kriminell. Ich erinnere mich noch an ein deutsches Mädchen, das hat Taxis überfallen."
Und führt aus, dass auch aus 'kriminellen' Jugendlichen noch etwa werden kann:
"Heute ist sie Sozialarbeiterin."
Brigitte Pick fordert, dass mit den spezifischen Problemen von Schulen an sozialen Brennpunkten umgegangen wird, dass attraktive Lernangebote gemacht werden, dass den SchülerInnen auf Augenhöhe begegnet wird, dass motivierte LehrerInnen eingesetzt werden, und einiges mehr.
Gewalt ist keine Frage der 'ethnischen' Zugehörigkeit sondern von Marginalisierungen wie das Gewaltproblem an der Karl-Marx-Schule in Gardelegen zeigt. Dort gibt es fast nur Weiße SchülerInnen - und viel Gewalt. Mehr dazu in einem Hörfunkbeitrag des mdr.
Nachtrag 24.01.07: An der Rütlischule scheint sich was zu tun. Die taz zitiert den neuen Direktor: ""Die Projekte werden sehr gut angenommen", erzählt Dzembritzki. Der Unterricht verlaufe mittlerweile reibungslos."
Allerdings bleibt auch zu beachten, was der vorübergehende Direktor sagt: "Der Interimsdirektor, Helmut Hochschild, hatte am Ende seiner Amtszeit ein ernüchterndes Fazit gezogen: "Eine Berliner Hauptschule kann nicht gesund werden. Denn das System ist krank.""
Soziale Probleme und ein ausgrenzendes Schulsystem lassen sich nicht einfach lösen.
In einem Interview mit der taz Berlin distanziert sich die ehemalige Schulleiterin Brigitte Pick von dieser Interpretation. Sie sagt:
"Aber das ist keine Frage der ethnischen Herkunft, sondern des sozialen Status. Ich bin der festen Überzeugung, dass auf dem Thema zurzeit deshalb so rumgehackt wird, weil es sich hier um eine ausländische Minderheit handelt. Wenn man die Klassenfrage zu einer Rassenfrage macht, wird man sich noch wundern, was in Stadteilen wie Neukölln abgeht."
Sie relativiert auch das Bild, dass die 'Kriminellen' alles 'Ausländer' sind:
"Es gibt einige Rütli-Schüler, die hinter Gittern gelandet sind - aber auch das seit Jahrzehnten. Armut macht nun mal eher kriminell. Ich erinnere mich noch an ein deutsches Mädchen, das hat Taxis überfallen."
Und führt aus, dass auch aus 'kriminellen' Jugendlichen noch etwa werden kann:
"Heute ist sie Sozialarbeiterin."
Brigitte Pick fordert, dass mit den spezifischen Problemen von Schulen an sozialen Brennpunkten umgegangen wird, dass attraktive Lernangebote gemacht werden, dass den SchülerInnen auf Augenhöhe begegnet wird, dass motivierte LehrerInnen eingesetzt werden, und einiges mehr.
Gewalt ist keine Frage der 'ethnischen' Zugehörigkeit sondern von Marginalisierungen wie das Gewaltproblem an der Karl-Marx-Schule in Gardelegen zeigt. Dort gibt es fast nur Weiße SchülerInnen - und viel Gewalt. Mehr dazu in einem Hörfunkbeitrag des mdr.
Nachtrag 24.01.07: An der Rütlischule scheint sich was zu tun. Die taz zitiert den neuen Direktor: ""Die Projekte werden sehr gut angenommen", erzählt Dzembritzki. Der Unterricht verlaufe mittlerweile reibungslos."
Allerdings bleibt auch zu beachten, was der vorübergehende Direktor sagt: "Der Interimsdirektor, Helmut Hochschild, hatte am Ende seiner Amtszeit ein ernüchterndes Fazit gezogen: "Eine Berliner Hauptschule kann nicht gesund werden. Denn das System ist krank.""
Soziale Probleme und ein ausgrenzendes Schulsystem lassen sich nicht einfach lösen.
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