Freitag, 28. April 2006
Die Guten und die Bösen 'Ausländer'
In einem taz-Interview fand ich heute folgende Frage:

"Wir müssen aber nicht den indischen Computerspezialisten integrieren, sondern den arbeitslosen Jugendlichen aus der dritten Generation türkischer Zuwanderer."

Warum ist das so? Warum müssen wir nicht die indischen ComputerspezialistInnen integrieren (wenn wir schon integrieren müssen)?

Ich kenne einige, die kaum Deutsch können und sich unter anderem deshalb auch nicht sonderlich wohl in Deutschland fühlen. Sie haben auch ihre kleinen 'Parallelgesellschaften' gegründet, in denen sie gemeinsam Bollywoodfilme schauen.

Ok, wenn ich weiß, dass ich eh nicht auf Dauer willkommen bin und weiterwandern muss, dann würde auch (bzw. gerade) mir das Sprachelernen nicht leicht fallen. Und wenn mir überall mit Ablehnung begegnet wird, dann gehe ich irgendwann auch nicht mehr auf die Leute zu. Ich kann die indischen ComputerspezialistInnen also auch verstehen. Aber sie leiden ja drunter. Und sie wären vom Bildungsstand sicher auch eher in der Lage, eine neue Sprache zu lernen und sich in einer neuen Umgebung zurecht zu finden als viele anderen.

Also, warum sind die ComputerspezialistInnen keine Bedrohung und die anderen aber doch? Ich versteh wohl wieder was nicht.

Nachtrag 18.07.07: So beim Nochmallesen dieses Posts, muss mich selber kommentieren. Irgendwie habe ich mich hier im rassistischen Diskurs fangen lassen. Nicht nur der Integrationsdiskurs ist ein zutiefst rassistischer (siehe hier), sondern auch die Differenzierung zwischen nützlichen und nicht nützlichen 'AusländerInnen' (siehe auch hier).

Zu kritisieren an dem obigen Zitat ist daher vor allem, dass so getan wird als ob 'AusländerInnen' sich integrieren könnten, würden sie sich nur genug anstrengen oder hätten sie die richtigen Qualifikationen. Damit wird von der rassistischen Ausgrenzung in unserer Gesellschaft abgelenkt und die Verantwortung für die Ausgrenzung den einzelnen Individuen zugeschrieben.

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du hast noch nich begriffen dass der holocaust
oder die ausländerscheisse nur wirtschaftlich motiviert is.
perfekte instrumentalisierung zum persönlichen erfolg. die sache geht diesen leuten total am arsch vorbei. du bist nur der trottel der die lichterketten anzündet.

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Irgendwie verstehe ich nicht so genau was du, Zitterwolf, mir sagen willst; bevor ich mir ein Urteil bilde, wäre es daher nett, wenn du ein wenig verständlicher für mich Narren schreiben könntest.

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Wenn die einen Ausländer als Bereicherung, Kollegen, Geschäftspartner angesehen wegen, die anderen aber als Bedrohung, Belastung und Hilfskraft, so liegt das offensichtlich weniger an der Hautfarbe oder der Sprache. Eher am Anzug, am Auftreten, an der Position und am Geld. Und das geht Deutschen mit Deutschen nicht anders!

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