Mittwoch, 19. März 2008
Institutioneller Rassismus
Die taz berichtet mal wieder über einen Fall institutionellen Rassismuses: die Unmöglichkeit Ausweispapiere zu bekommen, da frau keine hat.

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Montag, 17. März 2008
Wo ist der Witz?
Ich bin eine große Fan von Toms touches. Aber heute war mir gar nicht zum Lachen oder auch nur Schmunzeln zu mute. Nicht nur war mir der Witz "Fu's Pils-Stübchen" viel zu platt, ich finde auch karrikierte Chinesen', die staat R L sprechen, zu tiefst rassistisch.

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Sonntag, 16. März 2008
Interkulturelle Kompetenz
Der Volkshochschulverband hat die Broschüre Interkulturelle Kompetenz - Interkulturalität für die Bildungsarbeit mit Jugendlichen" herausgebracht.

Diese Veröffentlichung ist ganz angenehm, weil sie Kulturen nicht als fix und vorgegeben annimmt und auf Uneindeutigkeiten eingeht. So kann sie Interesierte durchaus an einen differenzierteren Zugang zum Themenfeld 'interkulturelle Kompetenz' heranführen.

Mir fehlt allerdings eine Auseinandersetzung mit Machtasymmetrien und ein Verweis auf kritische Denkansätze zu Rassismus, Weißsein und Gender.

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Samstag, 15. März 2008
Religiöse Kleidung im Schuldienst
Die taz berichtet, dass eine Lehrerin in Baden-Württemberg , die seit 1994 mit Kopftuch unterrichtet, dies ablegen muss, da religiöse Bekundungen im Unterricht verboten sind. Derweil dürfen drei Nonnen in Ordenskleidung weiter an einer staatlichen Schule in Baden-Württemberg unterrichten, da ihre Weiterbeschäftigung bei der Übernahme der Klosterschule in staatliche Regie zugesagt wurde.

Übrigens: Die kopftuchtragende Lehrerin unterrichtet laut Auskunft des Richters seit über 30 Jahren beanstandungsfrei.

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Freitag, 14. März 2008
Werteordnung
Laut taz bekennen sich die muslimischen Verbände zur "deutschen Rechtsordnung und der Werteordnung des Grundgesetzes".

Da möchte frau meinen, das ist gut so. Aber nein, dieses Bekenntnis wird als problematisch angesehen. Denn die Verbände bekennen sich 'nur' zum Grundgesetz und nicht zu einer diffusen, undefinierten, jenseits der Rechtsordnung stehenden 'deutschen' Werteordnung. Was wird da eigentlich gefordert?

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Donnerstag, 13. März 2008
Schwarz und Frau
""Wenn Obama ein weißer Mann wäre, wäre er nicht in dieser Position", wurde Ferraro zitiert. "Wenn er eine Frau wäre, wäre er nicht in dieser Position. Er hat Glück, dass er ist, was er ist."" (aus der taz)

Eine klassisch 'weiße' Formulierung. Die wirklich Diskriminierten in den USA sind natürlich die 'Weißen'.

Wo wäre Obama eigentlich, wenn er eine 'schwarze' Frau wäre. Sicher nicht in dieser Position.

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Ausländer und Deutsche
In der taz berichtet Daniel Müller über den "Türsteherkrieg" in Leipzig und dabei gehen die deutsch-nationalen Begriffe und Zuschreibungen mit ihm durch:
  • "zwischen Türstehern auf der einen und einer diffusen Gruppe von Ausländern auf der anderen Seite"
  • "Leipzig ist damit eine der letzten deutschen Städte, in der das Geschäft mit der Sicherheit fest in deutscher Hand liegt."
  • "eine armenisch-libanesische Ausländergruppe"
  • "Hausverboten gegen ausländische Jugendliche"
  • "Massiv gewaltbereite Ausländer"
  • "zentralen Wirtschaftsstandort in Mitteldeutschland"
In Müllers Bericht wird eine klare Dichotomie aufgebaut zwischen den 'Ausländern' (über die es allerdings keinen Hinweis gibt, dass sie im Ausland wohnen) und den 'Deutschen', die auch Türsteher oder Leipziger Bürger genannt werden. (Genderunsensibel ist die Begriffswahl sowieso, aber das ist ja Standard.)

Die 'Ausländer' sind diffus, handeln mit Drogen, prügeln sich, kommen nur in Gruppen vor, sie zerstören, randalieren, sind Terroristen, sie sind bewaffnet, stürmen und stechen nieder, sind enorm brutal und greifen sogar Hunde an, töten Unschuldige, werden von der Polizei nicht verfolgt

Die 'Deutschen' haben Angst, trauen sich nicht mehr auf die Straße, wollen lieber anonym bleiben und stehen vor Arbeitsplatzverlust, aber auch in der Not beschützen sie sich gegenseitig.

Es würde mich sehr wundern, wenn in dem Konflikt so einfach zwischen Gut und Böse getrennt werden kann. Aber das scheint Müller nicht wichtig. Nachdem er eine These über die kriminellen 'Ausländer' formuliert hat, führt er zwar an: "Dies wird allerdings weder von der örtlichen Polizei noch von der Staatsanwaltschaft bestätigt." Aber das stört ihn nicht in der Fortführung dieses Gedankengangs.

PS: Einige der KommentatorInnen auf der taz online scheinen ähnliche Probleme mit dem Artikel wie ich zu haben.

Nachtrag 17.03.08: Andreas Speit bietet heute (implizit) in der taz eine Erklärung an, was denn unter 'deutsch' zu verstehen ist:

"In Leipzig ist das Milieu offensichtlich ganz in deutscher Hand. ... Ungern wird zudem über die Vernetzung zwischen rechtsextremer Szene und Türstehermilieu geredet. Hooligans, Neonazis und Türsteher sollen laut Insidern aus der Szene eng verwoben sein. Besonders die "Freien Kräfte Leipzig" seien dabei, berichtete die Leipziger Volkszeitung."

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Heute journal
Neulich Abend im Hotelzimmer habe ich mal ein bisschen durch die verschiedenen Fernsehkanäle gezappt. In einer Nachrichtensendung gab es einen Bericht über einen Friedensrichter in Berlin, der irgendwie was anders macht als das bei 'uns' so üblich ist, außerhalb des Rechtsstaat und so. Die Dichotomie 'wir' und 'die' wurde den ganzen Bericht über durchgehalten. 'Die' waren gekennzeichnet durch Kriminalität und Gewalt. 'Die' agieren auch vorwiegend in Sippen und sind durch 'uns' nicht zu verstehen. Deswegen kam dann auch noch ein Experte zu Wort, der zwar daher stammt wo auch 'die' herkommen, aber an 'denen' kein gutes Haar lässt und so 'uns' 'die' erklären kann. - Ein Nachrichtenbeitrag in bestem reißerischen platten und undifferenzierten Privatsenderniveau dachte ich. Es war aber das Heute journal.

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Montag, 10. März 2008
Moscheebesuch
Grundschulkinder beim Moscheebesuch

GrundschülerInnen besuchen eine Moschee. Toben herum. Sind zunehmend gelangweilt. Der Moscheevertreter spricht eher mit den Eltern. Versucht bei ihnen Vorurteile über den Islam auszuräumen. Verständlich ist das, aber nicht kindgerecht. Der Imam kann besser auf sie eingehen.

Auf jeden Fall ein Ereignis in dieser kleinen Stadt am Rhein, wo die einen noch nie in einer Moschee waren und die anderen vermutlich nicht gedacht hätten, dass die einen mal in eine Moschee kommen würden.

Für mich irritierend: Der Moscheevertreter nimmt immer wieder Bezug darauf, wie das in der Religion von uns BesucherInnen sei. Dabei bin ich gar keine ChristIn. Die meisten anderen wohl aber schon. Diese Gegend ist noch sehr katholisch und die Kinder fragen nach, ob es Sakramente im Islam gibt.

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