" Allmendinger: ... Darf ich fragen: Was ist für Sie "genuin männliches Verhalten", das uns nun verloren geht?
Bolz: Zum Beispiel eine Orientierung an Stolz und Ehre."
Ich dachte immer, dass wäre genuin islamisches Verhalten und daher verachtenswert. Oder ist das nur verachtenswert, wenn islamische Männer sich daran orientieren? Und wenn 'deutsch-deutsche' Männer das fordern, dann ist es männlich?
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Vielleicht hätte er auch einfach mal fußballspielende Frauen befragen können. Unsere (im Sinne von dem Team in dem ich spiele) Trainierin zum Beispiel meint in einer Rundmail an unser Team: "komisch - niemand spricht an, dass das Geldverdienen vielleicht der Hauptgrund sein könnte"
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1. Die Tat
"Ungestört konnte der Mob den Imbiss von Saqib Mahmood aufbrechen. Über dem Laden, in seiner Wohnung, erlebte der Imbissbesitzer mit seiner deutsch-pakistanischen Familie den Angriff - auch seine vierjährige Tochter war dabei. "Deutschland den Deutschen" sollen die Angreifer gegrölt haben, als sie glühende Kohle vom Grill über den Boden verteilten. "Scheiß Türke, wir kommen hoch und machen dich fertig!", hätten sie gerufen, erinnerte sich Mahmood und sagte: "Wir hatten zum ersten Mal Angst um unser Leben." Der Mob griff auch einen türkischen Händler mit Eisenstagen an."
2. Die offizielle Einschätzung
"Von einer ausländerfeindlich motivierten Tat wollten die Straf- und Ermittlungsbehörden aber nicht ausgehen. ...
... Thomas Lenz, Staatsekretär des mecklenburg-vorpommerschen Innenministeriums ... Als Triebfeder der Krawalle macht aber auch Lenz nicht Rassismus, sondern "vielmehr Alkohol" aus.
Die Staatsanwältin warf den Tätern schweren Landfriedensbruch und versuchte gefährliche Körperverletzung vor. Wiechmann sagte, einige Angeklagte kämen zwar aus der rechtsextremen Szene, dennoch sei das Motiv nicht Ausländerfeindlichkeit, sondern zu viel Alkohol."
Überraschender- und glücklicherweise stimmt der Bürgermeister in diesen verharmlosenden Tenor nicht mit ein:
"Bützows Bürgermeister Lothar Stroppe war bei der Verhandlung und sagte, er hätte nicht vermutet, Zeuge einer "Suchtberatung" zu werden. Er kennt das Video, für ihn war der Angriff "eindeutig ausländerfeindlich"."
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Nachtrag 09.01.10: Durch Unterstützungsaktionen hat Afro Hesse laut taz berlin jetzt eine Duldung.
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"Das Grundgesetz gewährt den Ehegatten die Freiheit, die eheliche Lebensgemeinschaft im Bundesgebiet zu führen, indes nicht uneingeschränkt. Die Grundrechtsträger können Eingriffe in ihre Freiheitssphäre nicht abwehren, die zum Schutze öffentlicher Interessen unerlässlich sind und die das Maß der Freiheitsbeschränkung noch in einem vernünftigen Verhältnis zu den der Allgemeinheit durch die Regelung erwachsenden Vorteile halten."
Die RichterInnen übernehmen in ihre Argumentation (ohne Einzelfallprüfung) den allgemeinen rassistischen Tenor der Integrationsdebatte:
"Es liegt auf der Hand, dass rechtzeitig erworbene Kenntnisse der Sprache des neuen Gastlandes die wünschenswerte schnelle Integration des zuziehenden Ausländers erleichtern können. ... Wer für sich die Entscheidung trifft, künftig in einem anderen Lande zu leben, muss sich darüber im Klaren sein, dass auf ihn gewisse Anpassungs- und Integrationsleistungen zukommen."
Zudem argumentieren sie, dass aus übergeordneten Gründen die Ungleichbehandlung unterschiedlicher Gruppen von AusländerInnen (keine Sprachkentnisse nötig für US AmerikanerInnen, AustralierInnen, KanadierInnen, etc.) gerechtfertigt ist:
"Außenpolitische Rücksichtsnahmen sind geeignet, eine Bevorzugung von Ausländern zu rechtfertigen, auch wenn bei Betrachtungen lediglich der einzelnen Personen eine unterschiedliche Handhabung nicht einleuchtend wäre."
In dieser Betonung von vage formuliertem (rassistisch und heteronormativ geprägtem) öffentlichen Interesse, das wichtiger ist als die grundgesetzlich festgeschriebenen Rechte der Einzelnen, erinnert mich dieses Urteil sehr an den Einbürgerungsprozess, den ich analysiert habe. Auch damals waren die individuellen Interessen unerheblich gegenüber den öffentlichen. Diese Rechtsauffassung lässt mich an der Grundgesetztreue des Rechtsstaats zweifeln.
Das Urteil (pdf) ist durchaus lesenswert, um ein Gefühl für die Argumentationen in diesem Rechtsstaat zu bekommen.
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In seiner Analyse hat Schäuble durchaus recht. Nur sollte er auch dazu sagen, wer ganz massiv daran beteiligt ist, die Islamophobie immer weiter zu schüren: er selbst und seine Partei.
Seine Parteikollegin Kristina Köhler hat bei der gleichen Veranstaltung das wohl auch gleich wieder bestätigt:
"Zugleich forderte sie aber auch, nicht jede kritische Anmerkung gleich als Islamophobie abzutun. So müsse man beim Streit um einen Moscheebau unterscheiden zwischen eindeutig rassistischen Kommentaren von jenen, die den Islam generell ablehnen, und Kritikern, die hinter dem Bau von Moscheen den Ausbau eines Machtanspruchs oder ein politisches Symbol befürchten."
Was meint sie, wo der Unterschied dieser Aussagen ist? Welche sind frei von Islamophobie?
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Den Beziehungen zwischen Südasien und Australien hat sich ein Workshop im Oktober 2006 in Sydney gewidmet. Einige der Vorträge sind jetzt in überarbeiteter Form im Transforming Cultures eJournal veröffentlicht. Besonders interessant sind in Bezug auf die Verbindungen zwischen SüdasiatInnen und Aborigines die Artikel von Goodall, Ghosh und Todd (als pdf) sowie von Paisley (pdf).
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"Warum sollte ich mich wie ein Deutscher fühlen? Wie fühlen sich denn die Deutschen überhaupt?"
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"Rassismus gehört mittlerweile zum Fußballalltag dazu. Das ist das Schlimme. Und es gibt regelrechte Schübe. Wenn zum Beispiel in der Politik gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund Stimmung gemacht wird, wie im hessischen Wahlkampf, dann spüren wir das auch sofort auf den Fußballplätzen."
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"Dass die Natur nicht immer so eindeutig in den Unterscheidungen ist, sollte nicht als Indiz genommen werden, dass die Unterscheidung nicht natürlich sei."
Was ist denn dann natürlich, wenn schon die Natur nicht natürlich ist?
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Und natürlich ist es bei der gegenwärtigen rassistischen Hetze nicht verkehrt, die Bilder über die kriminellen, ungebildeten, asozialen, etc. 'AusländerInnen' zu brechen. Natürlich kann das Sichtbarmachen von erfolgreichen MmMs positive Identifikationsfiguren für andere MmMs schaffen.
Aber trotzdem ist mir dabei nicht wohl.
Sind denn nur die Erfolgreichen auch gewollt in unserer Gesellschaft?
Wird die Gesellschaft aus der Verantwortung genommen, indem suggeriert wird, dass es wer will auch schaffen kann?
Und inwiefern kann ich (AkademikerInnenkind, Mittelklasse, aus dem Westen, gesicherter rechtlicher Status) als Role Model für andere MmMs, die einen anderen sozialen und rechtlichen Status in Deutschland haben, dienen?
MmM ist nicht gleich MmM. Die implizite Gleichsetzung in diesen Diskursen, homogenisiert die 'AusländerInnen' und stabilisiert ihre unterstellte Andersartigkeit von den 'Deutschen'. Und das ist sicher nicht produktiv für den Abbau von rassistischen Strukturen.
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