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Freitag, 10. März 2023
Holi
urmila, 11:36h
Am Mittwoch war nicht nur Internationaler Frauen*kampftag sondern auch Holi. Ein farbenfrohes Fest, dass ich zuletzt 1990 gespielt habe. Die Frage war nun, was macht mensch an Holi. Und da gab es ganz unterschiedliche Antworten drauf, auch unter meinen Kolleg_innen.
Es gibt die, die eigene Wohnung nicht verlassen. Hier dominiert vor allem die Sorge, dass an Holi Berühren erlaubt ist und dies auch für sexualisierte Übergriffe ausgenutzt wird. Oder aber dass mensch mit Farbe überschüttet wird, die nicht wieder abgeht. Das sicherste ist da, zu hause zu bleiben.
Oder aber Holi im eigenen Freundes- oder Verwandtenkreis zu spielen. Da ist dann auch klar, was die Regeln sind.
Einige der deutschen Fellows sind mit einer einheimischen Begleitung zur JNU, der linken Universität, gegangen. Vorher haben sie sich Kleidung angezogen, die dreckig werden darf und haben ihre Gesichter mit Fettcreme vor langfristiger Verfärbung geschützt. Bhang haben sie nicht getrunken. Spass hatten sie aber trotzdem. Sie wurden auch immer gefragt, bevor Farbe ins Spiel kam. Und die liess sich nachher problemlos herauswaschen. Holi kann also auch in großen Gruppen gut gespielt werden.
Ich bin nicht mit zur JNU und habe nur einen kleinen Spaziergang in meinem Kiez und in den Lodi Gardens gemacht. Farbe kam nicht ins Spiel. Nur meine Vermieterin hat mich gesehen und mir etwas Farbe auf die Stirn gemacht. Allerdings bekam ich nicht weit von meiner Wohnung mit großer Wucht einen Wasserbombe auf den Rücken. Geworfen von einem Kind in einem Auto, das extra langsam dafür gefahren ist. Witzig fand ich das nicht, sondern eher gewaltsam.
Eine Kollegin aus Delhi wollte eigentlich nicht spielen. Ist dann aber doch von Freund_innen/Verwandten dazu gebracht worden und hat es genossen. Sie meinte nachher, sie sollte mehr mitmachen.
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