Sonntag, 20. Juni 2010
Jetzt reicht's langsam
ist der Titel eines Artikel von Martin Reichert in der taz zur Gewalt gegen Schwule. Und ich finde auch, dass es langsam (oder auch schneller) reicht. Diese weiße schwule Selbstgeretigkeit. Die Ausblendung von Geschichte. Nicht weiße Mittelklasse-Schwule haben gegen die Polizei bei den Stonewall Riots gekämpft. Die Protagonist_innen waren viel eher in vielerlei Hinsicht marginalisierte Menschen. Die Stonewall Riots als Anlass zu nehmen, um mal wieder gegen "junge Männer mit Migrationshintergrund" und "mit Landhintergrund" ist so daneben. Wie auch das Zitat von Christopher Knoll geht gar nicht:

"Man kann Gewalt gegen uns ausüben und es interessiert niemanden. Das ist ein Skandal. Wenn es gleich viele Attacken gegen Juden oder Schwarze gäbe, dann wäre aber was los."

Was soll dieses Ausspielen von einem Ausgrenzungsverhältnis gegen andere? Was ist davon gewonnen? Ausser ein bedienen von rassistischen und antisemitischen Einstellungen?

Ach ja, Lesben kommen im eine Seite langen Artikel überhaupt erst in der viertletzten Zeile kurz vor. Aber das ist natürlich kein Wunder, wenn die Schwulen den Mittelpunkt des Interesses ausmachen.

Nachtrag 20.06.10: Weiter geht es hier.

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Deutschland will weiter Asylsuchende ausgrenzen
Die taz berichtet, dass Deutschland weiterhin an minimalen Leistungen für Asylsuchende festhalten will, obwohl auf EU-Ebene Verbesserungen diskutiert werden.

Die Sätze für Asylsuchende sind übrigens seit 1993 nicht erhöht wurden. Sie liegen laut taz bei nur 60% der Bezüge von Hartz-IV-Empfänger_innen. Und da sind 100% schon viel zu wenig.

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Spivak zu Begriffen
Die taz berichtet über einen Vortrag von GAyatri Spivak in Berlin:

"Auf die Frage einer Studentin, warum sie den Begriff "Dritte Welt" in ihren Büchern nicht durchgängig in Anführungszeichen setze, äußerte sich die seit 1959 in den USA lebende Spivak unerwartet kritisch über politische Korrektheit: "Manche Intellektuellen denken, sie könnten das Haus Gesellschaft neu einrichten, indem sie die Möbel verrücken. Sprache kann man ändern - die Annahmen dahinter bleiben allzu oft bestehen.""

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Diskriminierung Kranker
Die taz berichtet über die erfolgreiche Klage einer Frau, der nach einer Krebserkrankung mit vorgeschobenen Argumenten gekündigt wurde.

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