Montag, 21. Juni 2010
Ausgrenzung durch Visavorgaben
Die taz berichtet über die restritktive Visavergabe an türkische Staatsbürger_innen:

"Kein anderer EU-Staat gilt unter Türken bei der Visavergabe als so restriktiv wie Deutschland."

und über die Grenzen des Schengen-Visas:

"Da die deutsche Visastelle einen so schlechten Ruf hat, holen sich viele Türken und Türkinnen, die eigentlich nach Deutschland wollen, ein Visum bei den Franzosen, Griechen oder Italienern, weil es dort viel schneller und unproblematischer geht. Doch obwohl ein Schengen-Visum für alle Schengen-Staaten gültig ist, kann auch das danebengehen. Es ist in den letzten Monaten mehrfach vorgekommen, dass türkische Besucher im Flughafen München festgehalten und sogar zurückgeschickt wurden, weil sie ein französisches und kein deutsches Visum hatten. Begründung: Man müsse sein Visa für das Hauptreiseland beantragen. Wären die Reisenden über Paris nach München gekommen, hätte es keine Probleme gegeben."

Wundern muss das mensch allerdings nicht. Denn dazu sind Visa ja da. Der deutsche Staat behält sich damit die Ausgrenzung von ausgewählten Menschen vor. Das ist der grundlegende Skandal. (Und nicht, dass davon auch Künstler_innen und Unternehmer_innen betroffen sind.)

Übrigens: deutsche Staatsbürger_innen können ohne Visa in die Türkei einreisen.

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