Samstag, 23. Juli 2016
Broschüre: Diskriminierungskritische Lehre
Die AG Lehre des Zentrums für transdiziplinäre Gender Studies der Humboldt-Universität zu Berlin hat gerade eine Broschüre zur Diskriminierungskritischen Lehre herausgebracht. Ich habe darin zu meinem pädagogischen Konzept der Fehlerfreundlichkeit geschrieben.

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Sonntag, 3. Juli 2016
Workshop: Intersektionalität in der Lehre
Auch dieses Semester gebe ich einen Workshop "Intersektionalität in der Lehre" an der Freien Universität Berlin (am 18.07.).

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Montag, 13. Juni 2016
Vortrag von Philip Scheffner und Merle Kröger
Vortrag: Fragen an Authentizität und Repräsentation

von Philip Scheffner und Merle Kröger, pong Film

Zeit: Mittwoch, 15.06.16, 12.15 – 13.45 Uhr

Ort: Raum 311, Institut für Europäische Ethnologie, Möhrenstr. 41, Berlin

Die Filmemacher_innen Philip Scheffner und Merle Kröger machen in ihren Dokumentarfilmen immer wieder mit unterschiedlichen Methoden deutlich, dass ihre Filme nicht einfach Abbildungen einer Realität sind, sondern von ihnen (gemeinsam mit ihren Protagonist_innen) gemacht sind. Dabei machen sie sich viele Gedanken, wie der Film ihre Protagonist_innen darstellt und wie diese an dem Prozess teilhaben können. Ganz bewusst brechen sie immer wieder mit konventionellen filmischen Darstellungsformen. Merle Kröger verarbeitet das dokumentarische Material zudem in Krimis, die das Dokumentarische bewusst in die Fiktion verlängern.

Im Rahmen des Seminars „Perspektiven auf Migration“ diskutieren Merle Kröger und Philip Scheffner Fragen rund um Authentizität und Repräsentation vor allem im Dokumentarfilm.

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Sonntag, 8. Mai 2016
Berlin gegen Nazis
Nazis laufen über eine Brücke unter lautstarkem Protest


Gestern hat das Bündnis Berlin Nazifrei zu einer Demonstration gegen einen Neonaziaufmarsch aufgerufen. Viele Tausend Engagierte sind dem Aufruf gefolgt, sind bunt durchd die Stadt gelaufen und haben lautstark ihren Protest gegen die Nazis gerichtet (siehe auch den Bericht der taz). Aufhalten konnten wir die Nazis leider nicht. Sie konnten die ganze Strecke gehen.

Nazis laufen hiner dem Kanzlerlinnenamt los


Am Bundeskanzlerinnenamt kamen sich die zwei Demonstrationen recht nah und die Polizei ging aggressiv gegen die Gegendemonstrant_innen vor. Etliche bekamen Pfefferspray ab und mussten sich von Sanitäter_innen versorgen lassen. Ich habe das zum ersten mal erlebt und das sah nicht schön aus. Junge Frauen, die gar nicht wieder zu sich kamen.

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Donnerstag, 5. Mai 2016
Kommunalpolitik in Anwesenheit besorgter Anwohner
Die CDU bringt einen Antrag in den Ausschuss ein, der nicht nur rassistisch ist, sondern auch sonst klar überflüssig (da er nichts verändern kann). Alle anderen sind sich einig, dass der Antrag Blödsinn ist. Es wird aber ernsthaft argumentiert, anstatt ihn einfach per Abstimmung abzulehnen. Im Raum sind nämlich auch besorgte Anwohner (auch die Frauen gendern sich nicht, also belasse ich es bei der männlichen Form). Für die hat die CDU den Antrag wohl formuliert und der Rest des Ausschusses will ihr nicht den gefallen machen, den Antrag abzulehnen. Also geht die Diskussion ewig. Irgendwann melden sich auch die besorgten Anwohner ("Ich bin Deutscher, Steuerzahler, ich habe auch Rechte", "Ich werde entmündigt", "Wir haben keine Ärzte aber die" usw.). Alle versichern ihnen, dass sie die Sorgen verstehen. Dann wird die Sitzung unterbrochen. Danach der Antrag gegen die Stimmen der CDU vertagt.

Interessante teilnehmende Beobachtung. Aber ob all das Taktieren irgendjemand ausser der AfD was gebracht hat, wage ich zu bezweifeln.

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Samstag, 23. April 2016
Mutmaßungen über einen Sprengstoffanschlag
Als letztes Wochenende ein Sprengstoffanschlag auf einen Sikh-Gurdwara/ ein Hochzeitsfest in Essen erfolgte, wurde dies sofort in meinem Facebook-Feed geteilt. Viel Informationen gab es allerdings noch nicht.

Ich fragte mich, was der Anlass für den Anschlag gewesen sein könnte. In Indien gab es 1984 Ausschreitungen gegen Sikhs (von der indischen Dominanzgesellschaft, nicht von Muslim_innen). Es gibt eine separatistische Sikh-Bewegung und staatliche Verfolgung, daher sind viele ins Exil gegangen. Ich erinnere mich auch schwach daran, dass es in einem deutschsprachigen Land einen Anschlag auf eine Sikh-Einrichtung (vielleicht auch ein Gurdwara) gab, bei dem es um Konflikte zwischen verschiedenen Sikh-Gruppen ging (Details weiss ich nicht mehr und vielleicht erinnere ich mich auch nicht richtig). Und dann gibt es natürlich die Anschläge auf Sikhs im globalen Norden, weil sie für Muslime gehalten werden. Das hätte auch in Essen ein Grund sein können (siehe meinen Blog-Post zu einem Anschlag in Wisconsin vor mehreren Jahren).

Inzwischen wurden zwei 16jährige Tatverdächtige festgenommen (siehe WDR-Berichterstattung). Ihnen wird Nähe zum IS, zum Islamismus, etc unterstellt. Die Tat wird in den Medien jetzt als islamisistische Tat dargestellt.

Das Ziel des Anschlags ist dann aber, schwer zu erklären. In Medienberichten heisst es, dass Sikhs in Indien und Pakistan von Muslimen angegriffen werden. Für Indien vermute ich, dass das weit weniger der Fall ist, als durch Vertreter_innen der staatlichen Macht (aber auch da bin keine Expertin). Es wird so einiges über Sikhs geschrieben, was in die Berichterstattung passt, aber nicht so wirklich was mit Sikhismus zu tun hat. In Funkhaus Europa heute wurde gesagt, dass Sikhs wegen ihrer Turbane manchmal für Hindus gehalten werden. Das mag sein. Noch häufiger werden sie wegen der Turbane allerdings wohl für Muslime gehalten (was die antimuslimischen Anschläge auf Sikhs seit 2001 zeigen).

Wenn die beiden 16jährigen tatsächlich einen islamistischen Anschlag auf den Gurdwara verübt haben, zeigt dies, dass die Angriffsziele völlig beliebig sein können. Islamistisch lässt sich dieses Ziel in Deutschland wohl kaum schlüssig motivieren. Wobei natürlich alles ex post begründet werden kann.

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Donnerstag, 31. März 2016
Berlinale: Rara
Besonders gefallen hat mir bei der Berlinale der chilenische Kinderfilm Rara. Sara ist 13 Jahre alt und hat die Probleme, die mensch in dem Alter so hat. Der Film erzählt diese konsequent aus Saras Perspektive. Dabei erfährt man auch mehr über ihre Eltern, die getrennt leben. Im Hintergrund von Saras Geschichte entfaltet sich ein Machtkampf zwischen Vater und Mutter. Dabei kann sich ersterer darauf verlassen, dass seine Homophobie von der Gesellschaft unterstützt wird. Unabhängig davon was eigentlich das Kindeswohl angeht. Die Sorgen und Wünsche von Sara hingegen behält der Film konsequent im Blick.

So macht der Film sehr eindrücklich, wie nicht die Kinder sondern die Gesellschaft ein Problem mit zwei Müttern hat.

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