Dienstag, 8. Oktober 2013
InderKinder auf der Buchmesse
Buchmesse Frankfurt/ Main, Sonntag, 13.10.13, 14.30–15.30 Uhr, Salon

InderKinder. über das Aufwachsen und Leben in Deutschland (pdf)

Mit: Urmila Goel (Deutschland), Kultur- und Sozialanthropologin;
Herausgeberin von „InderKinder“ (2012)
Harpreet Cholia (Deutschland), Soziologin, Autorin „InderKinder“
Moderation: Martin Gieselmann (Deutschland), Geschäftsführer SAI

Seit der Diskussion um „Computer-Inder“ und die Kampagne „Kinder statt Inder“ wird Migration aus Indien nach Deutschland öffentlich stärker wahrgenommen. Welche Erfahrungen beim Aufwachsen und Leben in Deutschland machen Kinder von indischen Migranten eigentlich? Das Gespräch eröffnet Einblicke in wenig bekannte Migrationsgeschichten, in Prozesse des Anders-Gemacht-Werdens sowie den Umgang mit Zuschreibungen.

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Wenig einladend
Impressionen einer Ausländerin: Mittlerweile sehe ich die Geschäfte und Restaurants hier in Olomouc. Anfangs fand ich es noch schwieriger, auszumachen, wo ich was bekomme. Aber so richtig einladend finde ich sowohl Geschäfte wie Restaurants in der Regel nicht. Es scheint daran zu liegen, dass sie viel weniger, um mich werben, als ich gewohnt bin. Die Restaurants haben häufig keine Speisekarten draussen (die ich allerdings auch kaum lesen könnte). Und sowohl Restaurants wie Geschäfte haben häufig unscheinbare Eingänge, sind im Keller oder einem Gang versteckt. Wenige habe einladende Fronten. Und noch weniger nutzen ein Schaufenster, um mich anzuziehn bzw. mir einen Einblick zu geben. Viele sind zu gestellt oder zugeklebt. Das macht für mich die Hürde reinzugehen um einiges höher.

Nachtrag 17.10.13: Hier nun der Eingang zu einem Laden, in den ich mich erst gegen Ende meines Aufenthaltes getraut habe, und der sehr schöne Lebensmittel hat:

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Dienstag, 8. Oktober 2013
Umgang mit Geschichte
Ich gebe gerade eine Einführung in die Gender Studies an der Universität in Olomouc/ Tschechische Republik. Zum Anfang sollten sich die Studierenden zu ein paar (feministischen) Fragen aufstellen, damit ich ein Gefühl für die Gruppe bekomme.

Am Kurs nimmt auch eine wissenschaftliche Mitarbeiterin teil, die schon über 30 Jahre alt ist. Und das Alter ist durchaus relevant. Denn sie brachte ein, dass sich die Lage der Frauen in der Tschechischen Republik im Verhältnis zur Lage in der CSSR verändert habe, sie sich aber unsicher sei, wie. Die allermeisten in der Gruppe meinten, dass die Frauen heute gleichberechtigter seien, als in der CSSR. Ein interessantes Ergebnis, wenn mensch bedenkt, dass damals die Berufstätigkeit von Frauen wohl mehr gefördert wurde als heute (mit Kinderbetreuung, etc.). (Wenn ich es richtig verstanden habe und nicht einfach nur die DDR-Verhältnisse übertrage.)

Die Mitarbeiterin war auch überrascht, über die Positionierung der jüngeren Studierenden. Sie vermutete, dass jene, die die CSSR nicht mehr erlebt haben, kaum bis keine Kenntnisse über die CSSR haben. In der Schule würde es nicht gelehrt. (Und mein Eindruck ist, dass die CSSR und der Kommunismus grundsätzlich für das Schlechte stehen.) Wenige Jahre Altersunterschied würden so einen massiven Unterschied in der Einschätzung machen.

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Sonntag, 6. Oktober 2013
Sprachkompetenzen
Meine Reise nach Olomouc (Tschechische Republik) hat mich mal wieder Sprach(in)kompetenzen erleben lassen.

Im überfüllten Zug von Berlin Richtung Budapest war ich noch sprachmächtig. Erstmal zumindest. Als ich anfing mit dem Paar aus Costa Rica zu kommunizieren, musste ich auf Handzeichen ausweichen. Ich kann fast kein Wort Spanisch. Und die Frau schien kein Wort Englisch zu können. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mitteilen konnte, dass wir gerade die Grenze nach Tschechien überquert haben. Der Mann verstand irgendwann meine Versuche Grenze/ border/ frontier so auszusprechen, dass sie mich verstehen können.

Diese Sprachinkompetenz war nicht problematisch für mich, das ich mich auskannte, wusste was passierte und ausprobieren konnte, wie ich mich verständlich machen konnte. So war ich auch in der Lage den Beiden zu erklären, dass sie erst am zweiten Prager Bahnhof aussteigen sollten. Da half mir der Reiseplan, der im Abteil auslag.

Als wir nun aber durch Tschechien fuhren, Menschen mich auf Tschechisch ansprachen und ich mich am Bahnhof mit tschechischen Ansagen auseinandersetzen musste, war ich viel inkompetenter. Nicht ich bestimmte die Kommunikation sondern verstand nicht, was die anderen von mir wollten. Sehr viel unangenehmer.

So unverständlich wie vor einem Jahr ist es allerdings nicht mehr. Auch wenn ich alle Worte, die ich mal in Tschechisch konnte, vergessen habe. Aber ich kann mich besser orientieren, weil ich weiss, worauf ich achten muss, weil ich mich erinnere, wie Dinge gingen. Verstehen ist so viel mehr als Sprachkenntnis.

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Sonntag, 6. Oktober 2013
Graffiti in Olomouc

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Dienstag, 1. Oktober 2013
Antiziganismus in Zahlen
Die taz schreibt in einem Portrait über den französischen Innenminister:

"Weil sie sich kaum von den üblichen rassistischen Sprüchen unterscheiden, haben seine jüngsten Äußerungen über die Roma, die er wegen eines „extrem anderen Lebensstils“ für nicht integrierbar hält, manche LinkswählerInnen schockiert. Dennoch hat sich Präsident Hollande hinter Valls gestellt. Laut Umfrage finden 77 Prozent seiner Landsleute dessen pauschales Urteil angebracht, und 97 Prozent bestätigen die Binsenweisheit, Roma seien in Frankreich nicht integrierbar."

Sehr erschreckend.

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Freitag, 20. September 2013
Karikaturen
Die taz ist heute eine taz voller Karikaturen. Ich mag (gute) Karikaturen. Politische Themen lassen sich da gut zuspitzen. Das Problem ist nur, dass Karikaturist_innen damit arbeiten müssen, dass bestimmte Bilder bestimmte Assoziationen aufrufen. Damit ist die Karikatur dafür anfällig sterotype Bilder zu reproduzieren (und damit Rassismen, Sexismen, Ableismen, etc.). Eine gute Karikatur ist also gar nicht einfach.

In der taz heute geht es auch um die Karikaturen und die Karikaturist_innen. Dazu z.B. ein Werkstattbesuch bei Mathias Hühn. Dazu eine Karrikatur zur Wahl (siehe taz). Laut taz:

"Was ihm vorschwebt, ist eine Szene, in der es um Nichtwähler geht, um Harz-IV-Tristesse und politische Gleichgültigkeit."

Dass es ums Nicht-Wählen geht, erschliesst sich mir in der Karikatur auch sofort. Aber ich bin etwas irritiert von dem Gebäude. Das sieht mir wie eine Behörde oder ein Asylbewerber_innenheim aus. Die Köpfe, die aus dem Gebäude schauen, passen aber nicht zu dem Eindruck. Es soll wohl eher ein Wohnhaus darstellen. Dazu im taz-Bericht:

"Seit den 90ern sammelt er alle möglichen Motive, die er in thematischen Mappen ordnet. Heute braucht er die mit den Plattenbauten. Der Einstieg fällt ihm leichter, wenn er eine Vorlage hat. Er wählt ein Bild aus, ein Asylbewerberheim in Sachsen-Anhalt."

Mein Eindruck Asylbewerber_innheim stimmt also, genauso wie der Eindruck, dass es um ein Wohngebäude gehen soll. Genauer soll es ein Plattenbau sein, der "Nichtwähler", "Harz-IV-Tristesse" und "politische Gleichgültigkeit" darstellen soll. Der Plattenbau steht für den Osten und der steht für das in dieser Karikatur zu kritisierende. Und da ist da kann dann auch ein Asylbewerber_innenheim als Wohnhaus dienen.

Karikaturist_innen liegen in ihrer Bilderwahl immer mal wieder so weit daneben (siehe auch hier), dass ich die Karikaturen weniger als gelungene Kritik von Politik/ Gesellschaft und mehr als Reproduktion von ausgrenzenden Bildern wahrnehme.

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Dienstag, 17. September 2013
Engagement für Heimbewohnende
Die Berliner Zeitung berichtet, dass sich die Alice-Salomon-Hochschule in Berlin-Hellersdorf für die Bewohner_innen des neuen Flüchtlingsheims in Hellersdorf einsetzen. In dem Heim werden Hochschulseminare angeboten, an denen auch Bewohner_innen teilnehmen können, in der Hochschule können Heimbewohner_innen Infrastruktur (Computerzentrum, Mensa und Bibliothek) benutzen und es sollen Kurse und Kinderbetreuung für die Heimbewohner_innen angeboten werden. Ein tolles Engagement, dass diese beiden Einrichtungen vernetzt und dadurch wirkliche Unterstützung bietet.

Für Bewohner_innen einsetzen wollte sich auch eine Heimleiterin in Brandenburg, sie liess sie mitentscheiden, setzte sich für ihre Interessen ein und schuf Unterstützungsangebote. Wie die taz berichtet, wurde ihr dafür gekündigt, weil sie "gegen die Interessen des Landkreises gehandelt" habe.

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