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Freitag, 30. März 2012
Management religiöser Vielfalt
urmila, 20:21h

In der Hyderabad Central University wurde mir erzählt, dass es eine Studierendenbewegung gäbe, die die Essensrichtlinien ändern wolle. Bisher sei es so, dass die Tabus der anderen Relgionen (oder spezifischer eines dominanten Hinduismuses und eines dominanten Islams) respektiert würden. Konkret heisst das, weder Rind noch Schwein. Es gebe aber nun Studierende, wenn ich es richtig verstanden habe, aus dem Nordosten und/oder Dalits, die ihre Praktiken des Rind/Schwein essens respektiert sehen wollen.
Eine interessante Frage, wie mit Vielfalt und unterschiedlichen Regelungen umgegangen wird. Und wer die Macht hat, Regeln durchzusetzen.
Nachtrag 17.04.12: Das Handelsblatt berichtet, dass es in der Osmania Universität in Hyderabad (ich war in der Hyderabad Central University) zu gewaltsamen Protesten von Hindu-Aktivist_innen gegen das Austeilen von Rindfleischgerichten gab.
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Mittwoch, 21. März 2012
Die Klangschale, die Touristin und meine Nichte
urmila, 22:05h
kamen heute im Central Cottage Emporium zusammen: You made my day:
Meiner Nichte haben wir heute das touristische Delhi gezeigt. Am Connaught Place sind wir in das Central Cottage Emporium gegangen. Dort gibt es alles, was das Tourist_innenherz begehrt. Interessiert schaute meine Nichte einer Touristin dabei zu, wie sie eine große Schale mit Klöppel in der Hand hielt.

Da meine Nichte so interessiert schaute (sie fragte sich, was das wohl sei: eine Suppenschale?), fragte die Touristin, ob sie es hören wolle und brachte die Schale an ihrem Ohr zum klingen. Meine Nichte fragte sie dann, was das sei. Sie erklärte es (aber was genau, weiss meine Nichte nicht mehr) und erzählte, dass sie viele Klangschalen zu hause hätte und zum Meditieren nutze. Meine Nichte wollte wissen, ob diese Schalen chinesisch seien. Die Touristin (Cathy from UK, wie sie sich vorstellte) fragte meine Nichte mehrmals, wo sie her sei. Sie konnte wohl nicht glauben, dass sie es wirklich mit einer Inderin zu tun hatte. Die Touristin fragte nochmals, ob meine Nichte wirklich nicht wüsste, was das sei und als meine Nichte wieder verneinte, sagte die Touristin: "You made my day, I will tell my friends that I told an Indian what this is."
Später sind wir nochmal zu den Klangschalen gegangen und haben versucht, Töne herauszubekommen, sind aber kläglich gescheitert.Zu hause haben wir dann Google translation für Klangschale benutzt.
Und weitere Eindrücke aus Indien auf dem Blog von suedasien.info.
Nachtrag 29.03.12: Nach ein paar Tagen offline geht es mit Eindrücken aus Hyderabad weiter:
Seit ein Samstagabend bin ich in Hyderabad und habe an einer Konferenz zu "Indian transnationalism online" teilgenommen.

Es hat allerdings ein paar Tage gedauert bis ich online war und erst heute komme ich dazu zu bloggen. Mal sehen, wieviel ich schaffe. Es kann gut sein, dass ich die nächste Woche auch überwiegend offline sein werde (in Bangalore und Chennai). Auch wenn einige auf der Konferenz behauptet haben, dass der Ort keine Rolle mehr spielt im Internetzeitalter, ist meine Erfahrung eine sehr andere: Online hängt ziemlich vom Ort ab.
Die Konferenz war auch eine interessante Beobachtung in Bezug auf akademische Hierarchien. Auf dem Bild ist der Sessel des Chairs zu sehen.
Hier jetzt noch ein paar weiter Eindrücke vom Campus und drum rum:

Heute war ich in der Bibliothek. Ich habe zwar nicht viel interessantes zur 'indischen Diaspora' gefunden, war aber beeindruckt, wieviele Bücher es zu Rassismus (von europäischen und USamerikanischen Autor_innen) es gibt.

Außerdem ist das Engagement der Studierenden beeindruckend. Ständig gibt es irgendwelche politischen Proteste und Aufrufe.
Beim Dinner des Vice Chancellors im Ausbildungszentrum der Statebank of India war anderes interessantes zu beobachten. Es gab eine Toilette:

und eine für Ladies:

Das ist mal ein schönes Beispiel für das Normale und das Abweichende.
Die Darstellung des Anderen konnten wir dann gestern im Shilparaman Crafts Village besichtigen.

Sowie Erlebnissen im Zug:

Von Delhi nach Hyderabad bin ich mit dem Zug gefahren (AC, 2 tier). Ab Nagpur war ich in meinem kleinen Abteil alleine. Ab und zu habe ich aber Besuch bekomen. Die Großmutter auf dem Weg zwischen verschiedenen Kindern und Enkel_innen kam immer mal wieder vorbei. Die beiden kleinen Mädchen sind immer wieder gekommen. Und der Soldat aus Rajasthan, der in Hyderabad stationiert ist, kam verschiedentlich vorbei. Morgens erzählte er mir, dass ich auf meine Wertsachen aufpassen solle, ihm seien seine Handys gestohlen worden (zwei von drei - er hatte sie neben sich liegen als er geschlafen hat - das mache ich als Touristin natürlich nicht). Kurz vor Hyderabad setze er sich dann länger zu mir und wir sprachen über Politik. Irgendwie kamen wir auf Hitler und der Einschätzung des Soldaten, dass das Naziregime auch nicht anders gewesen sei als die USA heute. Alle wollen halt ihre Macht durchsetzen. Nur die Inder wären nicht ausreichend kämpferisch. Sie hätten noch nie ein anderes Land angegriffen, dabei hätte Indien mal bis Thailand gereicht. Mein Hinterfragen seiner historischen Darstellungen führte dazu, dass er mir erklärte, dass Geschichtsschreibung immer die Geschichtsschreibung der Sieger sei und ihr deswegen zu misstrauen sei. Seine Erzählungen aber seien die wahren.
Kurz vor Hyderabad bot er mir noch an, dass ich ihn jederzeit anrufen könne, wenn ich etwas brauche. Ihm stünden dank seines Jobs viele Ressourcen zur Verfügung. Ich verzichtete dankend und wollte mich lieber auf die Konferenzorganisatoren verlassen als auf die Armee. Da die Angaben zu den PrePaid-Taxis in Hyderabad am Bahnhof dann aber doch nicht stimmten, ging ich dort zur Traffic Police und die besorgten mir einen Theewheeler. Und obwohl der Fahrer nicht wusste, wo die Uni ist, hat er mich erfolgreich hingebracht.
, als Overseas Citizen of India,:
Seit kurzem bin ich OCI (Overseas Citizen of India). Für mich ist vorallem wichtig, dass ich damit lebenslang kein Visa für Indien brauche. Ich habe eine OCI-Card und eine Art OCI-Visa in meinem deutschen Pass. In der Botschaft in Berlin hiess es, dass ich nur meinen Pass zur Einreise brauche. Die OCI-Card habe ich trotzdem mitgenommen, um mich bei Monumenten ausweisen zu können. Bei der Einreise war das ein Glück, denn die Beamten wollten die Card auf jeden Fall sehen und meinten die Leute in der Botschaft hätten keine Ahnung.

Im Red Fort in Delhi hatte ich dann die erste Gelegenheit auszuprobieren, ob ich mit der OCI zur Inderin werde. Für Ausländer_innen ist der Eintritt Rs. 250 für Inder_innen Rs. 10. Wir beschlossen, dass ich Inderin bin und stellten uns in die Schlange. Ein Security-Mann wollte mich in an den anderen Ticketschalter verweisen. Ich argumentierte, ich sei OCI. Nachdem ich dann meine OCI-Card gezückt hatte, war er einverstanden. Am Eingang musste ich sie aber wieder vorzeigen. Ganz offensichtlich sehe ich nicht wie OCI aus.
der Wahrnehmung als Touristin:

Nach unserem Besuch des Red Fort spazierten wir letzten Freitag zur Jama Masjid. Das Mittagsgebet war gerade zu Ende, die Moscheebesucher_innen kamen aus der Moschee und wir warteten auf den Treppen davor, dass wir reingehen konnten. Irgendwann wurden wir dazu aufgefordert. Meine Freundin ging rein, ich wollte hinterher und wurde aufgehalten: ob ich eine Kamera hätte? Ich hatte gesehen, dass eine Kameragebühr (Rs. 200) zu zahlen ist und da ich schon viele schöne Bilder aus der Jama Masjid habe, hatte ich beschlossen, keine Fotos zu machen. Also verneinte ich. Es wurde mir aber nicht geglaubt und immer wieder nachgefragt. Meine Freundin kam zurück, fragte was sei und wurde auch mehrmals gefragt, ob wir keine Kamera hätten. Schliesslich durften wir ohne Gebühr rein.
Kurz darauf stiessen zwei Freundinnen aus Sri Lanka dazu. Die eine war zum erstenmal in Delhi und lief mit ihrer Kamera rum, fotografierte alles. Sie war nicht angesprochen worden, sah wohl nicht nach einer Touristin aus. Dabei war sie viel mehr Touristin als ich. Sie wollte unbedingt auch mal mit einer Fahrradrikscha fahren und dabei fotografiert werden. Als wir in der Rikscha sassen, machte sie sich sorgen, um den Fahrer. Ganz die Touristin.
und noch ein paar Eindrücke von einem queeren Filmabend:
Letzte Woche habe ich einen Abend mit den Leuten von Nigah verbracht. Nigah organisiert queere Filmfestivals und macht Workshops zu queeren Themen. An diesem Abend wollte sie Kurzfilme für einen Workshop aussuchen. Sie sahen eine große Kiste mit Einsendungen zu ihrem Filmfestival durch. Ein paar Filme waren kaum mehr als ein paar Minuten auszuhalten. Andere waren kurz und eindrücklich. Auf einmal sah ich die Berliner Szene auf dem Bildschirm - ein deutscher Film wurde angeschaut. Schon seltsam, wenn mensch gerade nach Indien gereist ist. Noch seltsamer wurde es, als die Kurzfilme ausgesucht waren und ein langer Dokumentarfilm eingelegt wurde. Auch eine Einsendung zum Filmfestival. Nur was haben sich die Einsendenden gedacht? Sollte es eine Comedy-Einlage werden? Zumindest die Nigah-Leute lagen am Boden vor Lachen. Die Protagonistinnen des Dokumentarfilms aber schienen sich sehr Ernst zu nehmen, die Reaktionen wollten sie sicher nicht. Aber wenn weiße alternde Lesben ganz ernsthaft über tantrischen Sex und seine Spiritualität sprechen, diesen auch inszenieren und dabei Feuer-Atem-Orgasmen photoshoppen, dann ist es schon schwierig das Ernst zu nehmen. Insbesondere wenn mensch in Indien sitzt und sich mit den ganzen orientalisierenden Bilder über Indien im Film auseinandersetzen muss.
Meiner Nichte haben wir heute das touristische Delhi gezeigt. Am Connaught Place sind wir in das Central Cottage Emporium gegangen. Dort gibt es alles, was das Tourist_innenherz begehrt. Interessiert schaute meine Nichte einer Touristin dabei zu, wie sie eine große Schale mit Klöppel in der Hand hielt.

Da meine Nichte so interessiert schaute (sie fragte sich, was das wohl sei: eine Suppenschale?), fragte die Touristin, ob sie es hören wolle und brachte die Schale an ihrem Ohr zum klingen. Meine Nichte fragte sie dann, was das sei. Sie erklärte es (aber was genau, weiss meine Nichte nicht mehr) und erzählte, dass sie viele Klangschalen zu hause hätte und zum Meditieren nutze. Meine Nichte wollte wissen, ob diese Schalen chinesisch seien. Die Touristin (Cathy from UK, wie sie sich vorstellte) fragte meine Nichte mehrmals, wo sie her sei. Sie konnte wohl nicht glauben, dass sie es wirklich mit einer Inderin zu tun hatte. Die Touristin fragte nochmals, ob meine Nichte wirklich nicht wüsste, was das sei und als meine Nichte wieder verneinte, sagte die Touristin: "You made my day, I will tell my friends that I told an Indian what this is."
Später sind wir nochmal zu den Klangschalen gegangen und haben versucht, Töne herauszubekommen, sind aber kläglich gescheitert.Zu hause haben wir dann Google translation für Klangschale benutzt.
Und weitere Eindrücke aus Indien auf dem Blog von suedasien.info.
Nachtrag 29.03.12: Nach ein paar Tagen offline geht es mit Eindrücken aus Hyderabad weiter:
Seit ein Samstagabend bin ich in Hyderabad und habe an einer Konferenz zu "Indian transnationalism online" teilgenommen.

Es hat allerdings ein paar Tage gedauert bis ich online war und erst heute komme ich dazu zu bloggen. Mal sehen, wieviel ich schaffe. Es kann gut sein, dass ich die nächste Woche auch überwiegend offline sein werde (in Bangalore und Chennai). Auch wenn einige auf der Konferenz behauptet haben, dass der Ort keine Rolle mehr spielt im Internetzeitalter, ist meine Erfahrung eine sehr andere: Online hängt ziemlich vom Ort ab.
Die Konferenz war auch eine interessante Beobachtung in Bezug auf akademische Hierarchien. Auf dem Bild ist der Sessel des Chairs zu sehen.
Hier jetzt noch ein paar weiter Eindrücke vom Campus und drum rum:

Heute war ich in der Bibliothek. Ich habe zwar nicht viel interessantes zur 'indischen Diaspora' gefunden, war aber beeindruckt, wieviele Bücher es zu Rassismus (von europäischen und USamerikanischen Autor_innen) es gibt.

Außerdem ist das Engagement der Studierenden beeindruckend. Ständig gibt es irgendwelche politischen Proteste und Aufrufe.
Beim Dinner des Vice Chancellors im Ausbildungszentrum der Statebank of India war anderes interessantes zu beobachten. Es gab eine Toilette:

und eine für Ladies:

Das ist mal ein schönes Beispiel für das Normale und das Abweichende.
Die Darstellung des Anderen konnten wir dann gestern im Shilparaman Crafts Village besichtigen.

Sowie Erlebnissen im Zug:

Von Delhi nach Hyderabad bin ich mit dem Zug gefahren (AC, 2 tier). Ab Nagpur war ich in meinem kleinen Abteil alleine. Ab und zu habe ich aber Besuch bekomen. Die Großmutter auf dem Weg zwischen verschiedenen Kindern und Enkel_innen kam immer mal wieder vorbei. Die beiden kleinen Mädchen sind immer wieder gekommen. Und der Soldat aus Rajasthan, der in Hyderabad stationiert ist, kam verschiedentlich vorbei. Morgens erzählte er mir, dass ich auf meine Wertsachen aufpassen solle, ihm seien seine Handys gestohlen worden (zwei von drei - er hatte sie neben sich liegen als er geschlafen hat - das mache ich als Touristin natürlich nicht). Kurz vor Hyderabad setze er sich dann länger zu mir und wir sprachen über Politik. Irgendwie kamen wir auf Hitler und der Einschätzung des Soldaten, dass das Naziregime auch nicht anders gewesen sei als die USA heute. Alle wollen halt ihre Macht durchsetzen. Nur die Inder wären nicht ausreichend kämpferisch. Sie hätten noch nie ein anderes Land angegriffen, dabei hätte Indien mal bis Thailand gereicht. Mein Hinterfragen seiner historischen Darstellungen führte dazu, dass er mir erklärte, dass Geschichtsschreibung immer die Geschichtsschreibung der Sieger sei und ihr deswegen zu misstrauen sei. Seine Erzählungen aber seien die wahren.
Kurz vor Hyderabad bot er mir noch an, dass ich ihn jederzeit anrufen könne, wenn ich etwas brauche. Ihm stünden dank seines Jobs viele Ressourcen zur Verfügung. Ich verzichtete dankend und wollte mich lieber auf die Konferenzorganisatoren verlassen als auf die Armee. Da die Angaben zu den PrePaid-Taxis in Hyderabad am Bahnhof dann aber doch nicht stimmten, ging ich dort zur Traffic Police und die besorgten mir einen Theewheeler. Und obwohl der Fahrer nicht wusste, wo die Uni ist, hat er mich erfolgreich hingebracht.
, als Overseas Citizen of India,:
Seit kurzem bin ich OCI (Overseas Citizen of India). Für mich ist vorallem wichtig, dass ich damit lebenslang kein Visa für Indien brauche. Ich habe eine OCI-Card und eine Art OCI-Visa in meinem deutschen Pass. In der Botschaft in Berlin hiess es, dass ich nur meinen Pass zur Einreise brauche. Die OCI-Card habe ich trotzdem mitgenommen, um mich bei Monumenten ausweisen zu können. Bei der Einreise war das ein Glück, denn die Beamten wollten die Card auf jeden Fall sehen und meinten die Leute in der Botschaft hätten keine Ahnung.

Im Red Fort in Delhi hatte ich dann die erste Gelegenheit auszuprobieren, ob ich mit der OCI zur Inderin werde. Für Ausländer_innen ist der Eintritt Rs. 250 für Inder_innen Rs. 10. Wir beschlossen, dass ich Inderin bin und stellten uns in die Schlange. Ein Security-Mann wollte mich in an den anderen Ticketschalter verweisen. Ich argumentierte, ich sei OCI. Nachdem ich dann meine OCI-Card gezückt hatte, war er einverstanden. Am Eingang musste ich sie aber wieder vorzeigen. Ganz offensichtlich sehe ich nicht wie OCI aus.
der Wahrnehmung als Touristin:

Nach unserem Besuch des Red Fort spazierten wir letzten Freitag zur Jama Masjid. Das Mittagsgebet war gerade zu Ende, die Moscheebesucher_innen kamen aus der Moschee und wir warteten auf den Treppen davor, dass wir reingehen konnten. Irgendwann wurden wir dazu aufgefordert. Meine Freundin ging rein, ich wollte hinterher und wurde aufgehalten: ob ich eine Kamera hätte? Ich hatte gesehen, dass eine Kameragebühr (Rs. 200) zu zahlen ist und da ich schon viele schöne Bilder aus der Jama Masjid habe, hatte ich beschlossen, keine Fotos zu machen. Also verneinte ich. Es wurde mir aber nicht geglaubt und immer wieder nachgefragt. Meine Freundin kam zurück, fragte was sei und wurde auch mehrmals gefragt, ob wir keine Kamera hätten. Schliesslich durften wir ohne Gebühr rein.
Kurz darauf stiessen zwei Freundinnen aus Sri Lanka dazu. Die eine war zum erstenmal in Delhi und lief mit ihrer Kamera rum, fotografierte alles. Sie war nicht angesprochen worden, sah wohl nicht nach einer Touristin aus. Dabei war sie viel mehr Touristin als ich. Sie wollte unbedingt auch mal mit einer Fahrradrikscha fahren und dabei fotografiert werden. Als wir in der Rikscha sassen, machte sie sich sorgen, um den Fahrer. Ganz die Touristin.
und noch ein paar Eindrücke von einem queeren Filmabend:
Letzte Woche habe ich einen Abend mit den Leuten von Nigah verbracht. Nigah organisiert queere Filmfestivals und macht Workshops zu queeren Themen. An diesem Abend wollte sie Kurzfilme für einen Workshop aussuchen. Sie sahen eine große Kiste mit Einsendungen zu ihrem Filmfestival durch. Ein paar Filme waren kaum mehr als ein paar Minuten auszuhalten. Andere waren kurz und eindrücklich. Auf einmal sah ich die Berliner Szene auf dem Bildschirm - ein deutscher Film wurde angeschaut. Schon seltsam, wenn mensch gerade nach Indien gereist ist. Noch seltsamer wurde es, als die Kurzfilme ausgesucht waren und ein langer Dokumentarfilm eingelegt wurde. Auch eine Einsendung zum Filmfestival. Nur was haben sich die Einsendenden gedacht? Sollte es eine Comedy-Einlage werden? Zumindest die Nigah-Leute lagen am Boden vor Lachen. Die Protagonistinnen des Dokumentarfilms aber schienen sich sehr Ernst zu nehmen, die Reaktionen wollten sie sicher nicht. Aber wenn weiße alternde Lesben ganz ernsthaft über tantrischen Sex und seine Spiritualität sprechen, diesen auch inszenieren und dabei Feuer-Atem-Orgasmen photoshoppen, dann ist es schon schwierig das Ernst zu nehmen. Insbesondere wenn mensch in Indien sitzt und sich mit den ganzen orientalisierenden Bilder über Indien im Film auseinandersetzen muss.
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Montag, 19. März 2012
Bloggen aus Indien
urmila, 22:14h
will ich in den nächsten drei Wochen auf dem Blog von suedasien.info. Heute habe ich begonnen mit Impressionen von einem Schulbesuch:
Seit gestern bin ich in Indien und habe mir vorgenommen, während dieser dreiwöchigen Reise regelmäßig zu bloggen. Mal sehen, ob das klappt.
Die ersten Tage verbringe ich bei meiner Bua (Tanter väterlicherseits) in Gurgaon, einer aufstrebenden Stadt in der Nähe von Delhi. Meine Nichte hat gerade die Prüfungen in der zehnten Klasse abgeschlossen und hat Ferien. Heute musste sie aber in die Schule, um sich für die weitere Schulzeit zu registrieren. Die Gelegenheit nutzten wir, um uns die Schule zeigen zu lassen.
Die Anlage ist sehr schön. Gut gepflegte Grünanlagen, Blumen in allen möglichen schönen Farben. Sehr angenehm. Auch die Gebäude wirken einladend, offene Flure, Innenhöfe, Ballspielplätze.

In den Gängen hängen lauter höchst akademische oder moralisch erbauende Sprüche, über Erfolg durch Wissen, Umweltschutz, etc. Meine Nichte hat sie noch nie gelesen.
Sie führt uns in ihr Klassenzimmer des letzten Jahres.
Auf jeder dieser Bänke sitzen je zwei Vierzehnjährige. Meine Nichte ist ganz überrascht, dass wir uns über diese Sitzmöbel wundern und dass ich meine, dass solche Bänke auch Hierarchien ausdrücken.
Im Eingangsbereich der Schule entdecke ich eine Tafel mit Fotos aus dem Schulalltag und einem Zeitungsartikel.
Die Schule scheint sich, in der Inklusion von anders befähigten Kindern (so die Wortwahl im Artikel) zu engagieren.
Meine Nichte will den non-medical Zweig der Schule einschlagen, um IT engineer zu werden. Die Arts-Fächer hält sie für die leichtesten (und uninteressantesten). Mal sehen, ob ich ihr was von meiner Begeisterung für diese Fächer vermitteln kann.
Nachtrag 20.03.12: Und heute über einen Spaziergang durch ein Neubauviertel:
Seit ein paar Jahren lebt meine Tante in einem recht komfortablen Wohnblock in einem Neubaugebiet in Gurgaon.
In diesem Gebiet werden auch viele kleine Parks angelegt. Gerade blüht es darin ganz wunderbar.

Die Häuser, die entstehen sind überwiegend recht luxuriös, die Autos der Hausbesitzenden ebenso.

Rund um die Baustellen wohnen die Bauarbeitenden in vorübergehenden Behausungen. So kommt es zu ziemlichen Kontrasten zwischen den Luxusvillen und den einfachen Hütten, zwischen den Reichen in den dicken Autos und den Bauarbeitenden in einfachsten Bedingungen. Dieses Nebeneinander der verschiedenen Klassen und Lebensmöglichkeiten während dieser Phase des Neubaus ist spannend.

In den Parks spielen Kinder, die von ihrer Bekleidung zu urteilen zu den einfachen Hütten und nicht in die Villen gehören. Ich vermute, dass dies ein vorübergehender Spielplatz für sie ist. Zum einen werden ihre Eltern mit ihnen zur nächsten Baustelle ziehen. Zum anderen kann ich mir nicht vorstellen, dass die Bewohner_innen der Luxusvillen, in den Parks auf Menschen mit viel schlechteren Lebensbedingungen treffen wollen.
Meine Nichte meint allerdings, dass die Kinder auch in Zukunft da spielen könnten, wenn sie denn noch da sein würden. - Ich finde die Transformation von (Stadt)Landschaft hier in dem Neubaugebiet spannend.
Nachtrag 01.04.12: Heute nun über die Schwierigkeiten aus Indien zu bloggen, was mich aber trotzdem nicht davon abhält zu bloggen:
Bloggen aus Indien ist gar nicht so einfach. Worüber berichten? Worüber nicht? Und wie überhaupt? Natürlich will ich nicht den exotisierenden-orientalistischen Blick der westlichen Beobachterin reproduzieren. Aber wie das verhindern, denn schließlich bin ich doch die westliche Beobachterin, die mit ihrer westlichen Brille kommt (auch wenn sie rassismuskritisch etc. geschult ist) und so nehme ich bestimmte Dinge wahr und andere weniger. Das was mir besonders auffällt, ist das, was anders ist, als ich das gewohnt bin. Das was normal für mich ist, fällt mir nicht auf. Und über das Normale zu bloggen wirkt langweilig.
Was mache ich mit den Sachen, die ich kritikwürdig finde? Darf ich nicht drüber schreiben, weil ich damit westliche Dominanz reproduziere? Oder reproduziert das Nicht-darüber-Schreiben die westliche Dominanz? Trage ich durch das Auslassen von Kritik zur Romantisierung des Orients bei? Lasse ich dann Solidarität mit den Menschen hier vermissen, die sich gegen Missstände einsetzen?
Es ist gar nicht so einfach, mit dem Wissen um den eigenen orientalisierenden Blick und dem gleichzeitigen Wissen, dass Nicht-Thematisieren auch ein Problem ist, umzugehen
Seit gestern bin ich in Indien und habe mir vorgenommen, während dieser dreiwöchigen Reise regelmäßig zu bloggen. Mal sehen, ob das klappt.
Die ersten Tage verbringe ich bei meiner Bua (Tanter väterlicherseits) in Gurgaon, einer aufstrebenden Stadt in der Nähe von Delhi. Meine Nichte hat gerade die Prüfungen in der zehnten Klasse abgeschlossen und hat Ferien. Heute musste sie aber in die Schule, um sich für die weitere Schulzeit zu registrieren. Die Gelegenheit nutzten wir, um uns die Schule zeigen zu lassen.


Sie führt uns in ihr Klassenzimmer des letzten Jahres.

Im Eingangsbereich der Schule entdecke ich eine Tafel mit Fotos aus dem Schulalltag und einem Zeitungsartikel.

Meine Nichte will den non-medical Zweig der Schule einschlagen, um IT engineer zu werden. Die Arts-Fächer hält sie für die leichtesten (und uninteressantesten). Mal sehen, ob ich ihr was von meiner Begeisterung für diese Fächer vermitteln kann.
Nachtrag 20.03.12: Und heute über einen Spaziergang durch ein Neubauviertel:
Seit ein paar Jahren lebt meine Tante in einem recht komfortablen Wohnblock in einem Neubaugebiet in Gurgaon.




Meine Nichte meint allerdings, dass die Kinder auch in Zukunft da spielen könnten, wenn sie denn noch da sein würden. - Ich finde die Transformation von (Stadt)Landschaft hier in dem Neubaugebiet spannend.
Nachtrag 01.04.12: Heute nun über die Schwierigkeiten aus Indien zu bloggen, was mich aber trotzdem nicht davon abhält zu bloggen:
Bloggen aus Indien ist gar nicht so einfach. Worüber berichten? Worüber nicht? Und wie überhaupt? Natürlich will ich nicht den exotisierenden-orientalistischen Blick der westlichen Beobachterin reproduzieren. Aber wie das verhindern, denn schließlich bin ich doch die westliche Beobachterin, die mit ihrer westlichen Brille kommt (auch wenn sie rassismuskritisch etc. geschult ist) und so nehme ich bestimmte Dinge wahr und andere weniger. Das was mir besonders auffällt, ist das, was anders ist, als ich das gewohnt bin. Das was normal für mich ist, fällt mir nicht auf. Und über das Normale zu bloggen wirkt langweilig.
Was mache ich mit den Sachen, die ich kritikwürdig finde? Darf ich nicht drüber schreiben, weil ich damit westliche Dominanz reproduziere? Oder reproduziert das Nicht-darüber-Schreiben die westliche Dominanz? Trage ich durch das Auslassen von Kritik zur Romantisierung des Orients bei? Lasse ich dann Solidarität mit den Menschen hier vermissen, die sich gegen Missstände einsetzen?
Es ist gar nicht so einfach, mit dem Wissen um den eigenen orientalisierenden Blick und dem gleichzeitigen Wissen, dass Nicht-Thematisieren auch ein Problem ist, umzugehen
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Sonntag, 18. März 2012
Antikommunismus und der Holocaust
urmila, 20:02h
Anlässlich der Wahl von Joachim Gauck zum Bundespräsidenten hat Efraim Zuroff in der taz über die Prager Erklärung, die von Gauck mit unterzeichnet wurde, geschrieben. Zuroff kritisiert, dass durch die Prager Erklärung nicht nur falscherweise die kommunistischen Regime mit dem Nazi-Regime gleichgesetzt werden, sondern dass damit auch (gerade zentral- und osteuropäischen Ländern) die Möglichkeit gegeben wird, die eigene Beteiligung am Holocaust zu leugnen. "Dazu passen die Ehrungen der SS in Lettland (siehe taz), meine Erfahrungen in der Tschechischen Republik und der polnische Film Sekret bei der Berlinale.
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Freitag, 16. März 2012
Als Deutsche in Tschechien
urmila, 19:35h
Mein Aufenthalt in Olomouc, Tschechien ist jetzt schon fast wieder zwei Wochen her und ich habe nur einen Blogeintrag (und einen bei verkehr denken) über die Erfahrungen dort geschrieben. Das liegt nicht daran, dass es so wenig zu schreiben gegeben hätte, die Lehre hat einfach zu viel Zeit und Energie gekostet. Jetzt kurz bevor ich auf meine nächste Reise aufbreche, will ich aber doch noch ein bisschen was zum Thema 'Als Deutsche in Tschechien' schreiben:
Spannend war es mit welchen Bildern und Befürchtungen ich nach Olomouc gefahren bin. Privilegienkritisch geschult, habe ich mich darauf vorbereitet, als dominante Wessi wahrgenommen zu werden. Durch deutsche Geschichte geschult, habe ich mich darauf vorbereitet, mich mit der Nazi-Gewaltherrschaft zu beschäftigen. Beides war aber nicht wirklich Thema.
Meine Dichotomie von West/Ost passte nicht zu den Vorstellungen vor Ort. Zum einen lag das daran, dass ich noch durch den Kalten Krieg und den eisernen Vorhang geprägt bin. Meine Studierenden aber den real existierenden Sozialismus gar nicht mehr (bewusst) erlebt haben und für sie war die West/Ostteilung nicht so präsent wie für mich. Zum anderen zähle zwar ich Tschechien zu Osteuropa, für die Menschen, die ich dort getroffen habe, fängt Osteuropa aber viel weiter im Osten an. Meine privilegienkritische Selbstreflexion kreiste mehr um meinen Bauchnabel als dass sie etwas mit der Beziehung zwischen mir aus Deutschland und den Menschen in Olomouc zu tun hatte.
Erinnerung an die Nazis schien zudem völlig überlagert von der Erinnerung an die sowjetische Herrschaft. Letztere schien die Wahrnehmung zu bestimmen (auch wenn sie nicht mehr selbst erlebt wurde), die Nazizeit war nicht weiter präsent. All meine Nachfragen nach dem Image der Deutschen in Tschechien verhallten.
Es waren sehr spannende zwei Wochen. Ich habe viel über Tschechien und viel über mich gelernt.
Spannend war es mit welchen Bildern und Befürchtungen ich nach Olomouc gefahren bin. Privilegienkritisch geschult, habe ich mich darauf vorbereitet, als dominante Wessi wahrgenommen zu werden. Durch deutsche Geschichte geschult, habe ich mich darauf vorbereitet, mich mit der Nazi-Gewaltherrschaft zu beschäftigen. Beides war aber nicht wirklich Thema.
Meine Dichotomie von West/Ost passte nicht zu den Vorstellungen vor Ort. Zum einen lag das daran, dass ich noch durch den Kalten Krieg und den eisernen Vorhang geprägt bin. Meine Studierenden aber den real existierenden Sozialismus gar nicht mehr (bewusst) erlebt haben und für sie war die West/Ostteilung nicht so präsent wie für mich. Zum anderen zähle zwar ich Tschechien zu Osteuropa, für die Menschen, die ich dort getroffen habe, fängt Osteuropa aber viel weiter im Osten an. Meine privilegienkritische Selbstreflexion kreiste mehr um meinen Bauchnabel als dass sie etwas mit der Beziehung zwischen mir aus Deutschland und den Menschen in Olomouc zu tun hatte.
Erinnerung an die Nazis schien zudem völlig überlagert von der Erinnerung an die sowjetische Herrschaft. Letztere schien die Wahrnehmung zu bestimmen (auch wenn sie nicht mehr selbst erlebt wurde), die Nazizeit war nicht weiter präsent. All meine Nachfragen nach dem Image der Deutschen in Tschechien verhallten.
Es waren sehr spannende zwei Wochen. Ich habe viel über Tschechien und viel über mich gelernt.
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Mittwoch, 14. März 2012
Rechtswidriges staatliches Handeln
urmila, 23:59h
In der taz argumentiert die Jura-Professorin Dorothee Frings, dass die deutsche Regierung EU-rechtswidrig versucht, den Anspruch von EU-Bürger_innen auf HartzIV einzuschränken:
"Vielleicht nicht rechtlich, praktisch aber schon. Die Bundesagentur für Arbeit hat in einer Dienstanweisung die Jobcenter darauf hingewiesen, dass arbeitssuchende Unionsbürgerinnen und -bürger und ihre Familien keine Leistungsansprüche hätten. Jeder Hinweis auf die EU-Verordnung fehlt. Dies wird wohl dazu führen, dass vielen EU-Bürgern das Geld gestrichen wird und sie dagegen klagen müssen. Es entstehen Mietschulden und besonders Kinder werden unterversorgt. Auch Gerichte werden völlig unnötig belastet."
"Vielleicht nicht rechtlich, praktisch aber schon. Die Bundesagentur für Arbeit hat in einer Dienstanweisung die Jobcenter darauf hingewiesen, dass arbeitssuchende Unionsbürgerinnen und -bürger und ihre Familien keine Leistungsansprüche hätten. Jeder Hinweis auf die EU-Verordnung fehlt. Dies wird wohl dazu führen, dass vielen EU-Bürgern das Geld gestrichen wird und sie dagegen klagen müssen. Es entstehen Mietschulden und besonders Kinder werden unterversorgt. Auch Gerichte werden völlig unnötig belastet."
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Notizen zur syrischen Revolution
urmila, 23:53h
Der Widerstand des syrischen Regimes gegen die Revolution bleibt grausam. Die deutschen Medien berichten nun auch schon seit Wochen. Razan Ghazzawi berichtet in Facebook immer wieder, dass die männlichen Mitglieder des Syrian Center for Media and Freedom of Expression weiter in Haft sind. Da sie meist in Arabisch schreibt, kann ich es leider nicht lesen. Heute war in der taz ein Porträt der syrischen Aktivistin Hadil Kouki, die auch schon mehrfach inhaftiert war, nach Ägypten geflohen ist und dort zusammengeschlagen wurde.
Frauen machen in der syrischen Revolution mehr als Kranke pflegen und Essen verteilen.
Nachtrag 15.03.12: Reporter ohne Grenzen berichten über die Verhafteten des Syrian Center for Mdia and Freedom of Expression.
Frauen machen in der syrischen Revolution mehr als Kranke pflegen und Essen verteilen.
Nachtrag 15.03.12: Reporter ohne Grenzen berichten über die Verhafteten des Syrian Center for Mdia and Freedom of Expression.
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Dienstag, 13. März 2012
Rassistische Argumente und Vergleiche
urmila, 22:52h
Auch wenn es gar nicht um Migration, Multikulti-Gesellschaft oder so geht, verfallen Menschen immer wieder in rassistische Argumente und Vergleiche.
So interviewt die letzte sonntaz die Vorsitzende der Kerntechnischen Gesellschaft zu Fukushima und die begründet den Atomunfall da doch tatsächlich mit der japanischer Kultur. In der Print-taz heisst es:
"Aber gerade die Auslegung und Genehmigung ist Sache der Behörden und damit der Kultur im Land. In der japanischen Kultur etwa möchte man nicht das Gesicht verlieren, es gibt Hierarchien, die Berichte und Fregaben dominieren."
Klar, die deutsche Kultur ist da ganz anders und verhindert Atomunfälle. An der Technik an sich liegt es nicht.
Im zweiten Beispiel geht es um die Bertelsmann-Stiftung zur Chancen(un)gleichheit im deutschen Bildungssystem. Die taz zitiert einen der beteiligten Forscher (und nimmt das in der Online-taz auch noch in die Zwischenüberschrift):
"Wilfried Bos, ein Bildungsforscher mit proletarischem Gewissen, kann so etwas richtig in Rage bringen. „Das darf nicht sein“, sagte Bos, „wir sind doch nicht in Uganda, sondern in den Metropolen eines Industrielandes“."
Was hat das jetzt mit Uganda zu tun?
So interviewt die letzte sonntaz die Vorsitzende der Kerntechnischen Gesellschaft zu Fukushima und die begründet den Atomunfall da doch tatsächlich mit der japanischer Kultur. In der Print-taz heisst es:
"Aber gerade die Auslegung und Genehmigung ist Sache der Behörden und damit der Kultur im Land. In der japanischen Kultur etwa möchte man nicht das Gesicht verlieren, es gibt Hierarchien, die Berichte und Fregaben dominieren."
Klar, die deutsche Kultur ist da ganz anders und verhindert Atomunfälle. An der Technik an sich liegt es nicht.
Im zweiten Beispiel geht es um die Bertelsmann-Stiftung zur Chancen(un)gleichheit im deutschen Bildungssystem. Die taz zitiert einen der beteiligten Forscher (und nimmt das in der Online-taz auch noch in die Zwischenüberschrift):
"Wilfried Bos, ein Bildungsforscher mit proletarischem Gewissen, kann so etwas richtig in Rage bringen. „Das darf nicht sein“, sagte Bos, „wir sind doch nicht in Uganda, sondern in den Metropolen eines Industrielandes“."
Was hat das jetzt mit Uganda zu tun?
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