
Gerade war der syrische Aktivist Hussein (ein Teilnehmer des Young Media Summits in Kairo im Frühsommer 2011) aus der Haft entlassen worden und Razan hatte darüber gebloggt. Nun ist das Netz voll von Nachrichten, dass Razan (auch eine Teilnehmerin des YMS) selbst verhaftet wurde.
Im Guardian hat Jillian York über Razan und ihren politischen Ansatz geschrieben. So habe ich sie auch erlebt. Beeindruckend im Engagement, klar verankert im kritischen Denken und Dekonstruieren von ausgrenzenden Kollektiven.
Ich hoffe sehr, dass sie bald wieder frei kommt. Im Gegensatz zu Amina ist Razan echt und in akuter Gefahr.
Nachtrag 06.12.11: Gerade gefunden ein FAZ-Interview mit Razan von Anfang November.
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"Demnach soll der Aufsichtsrat jeweils für das folgende Geschäftsjahr eine Quote für sich selbst und den Vorstand festlegen, die mindestens eine Frau und einen Mann beinhalten soll. Erfüllt das Unternehmen die Quote nicht, muss es dies besonders begründen. Tut es dies nicht, begeht es eine Ordnungswidrigkeit, für die bis zu 25.000 Euro zu zahlen wären. Das Gesetz gilt, bis in den Gremien mindesten 30 Prozent Frauen bzw. Männer vertreten sind. "
Weshalb muss mit einer Quote vorgebeugt werden, dass keine (oder wenige) Männer vertreten sind? Gibt es eine gesellschaftliche Diskriminierung von Männern?
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"Es gibt schon jetzt zu viele Paare, die Kinder adoptieren wollen. Ich sehe daher keine Notwendigkeit, das Adoptionsrecht für Homosexuelle zu öffnen"
Hetero-Paare, die Kinder adoptieren wollen, sollen also keine weitere Konkurrenz bekommen. Dort wo aber die Nachfrage nach Kindern gering ist (und die Kinder gesellschaftlich wenig geschätzt werden), dürfen sich auch Nicht-Heteros um Kinder kümmern:
"Anders sehe das bei Pflegekindern aus, denn Pflegefamilien gebe es zu wenig. "Die Kommunen sparen Geld, wenn sie ein Kind aus dem Heim in eine Pflegefamilie geben", sagt Bruns [vom LSVD]. Da spiele es oft keine Rolle, ob zu Heteros oder Homos. "Beim Geld werden die Vorbehalte eben abgelegt.""
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"Es muss endlich eine breite Debatte über Rassismus stattfinden und darüber, wie man ihn bekämpft, in der Gesellschaft und in den Institutionen. Rassistische und diskriminierende Äußerungen müssen geächtet werden. Der Strafbestand der Volksverhetzung sollte deshalb weitergefasst werden. Die Vereinten Nationen und die OECD werfen der Bundesrepublik ja schon seit Jahren vor, einen verengten Rassismusbegriff zu haben. Die beste Antwort wäre allerdings eine Politik, die auf stärkere Gleichberechtigung und Partizipation von Migranten zielt. "
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"Die verzweifelte Suche nach einem „akzeptablen“ Wort [ für x] verstellt den Blick auf die Frage, warum man Menschen überhaupt nach [ nach x] kategorisiert [...] Die Sprachgeschichte zeigt, dass jedes neu eingeführte, neutral gemeinte Wort hier negative Bedeutungskomponenten annehmen wird, solange die zugrundeliegende Kategorisierung nicht wenigstens explizit benannt wird. "
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"Der Container war alt und unsicher geworden, zudem waren die Betriebskosten für uns zu hoch"
Die Lobby für den Container und seine Nutzer_innen war wohl auch nicht wichtig genug.
Nachtrag 08.12.11: Zusätzlich streicht der Senat nun laut taz die Mittel für die Ambulanz für Obdachlose am Bahnhof Zoo. Die Begründung: Staatlich finanzierte Krankenversorgung nur für deutsche Staatsbürger_innen und in der Ambulanz werden viele Menschen aus Osteuropa und Illegalisierte behandelt.
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"Da schicken unsere Kommunen zum Beispiel Integrationsbeauftragte zu Migrantenfamilien, um sie davon zu überzeugen, ihre Kinder in die Kita zu bringen. Und jetzt kommt die Bundesfamilienministerin und bietet ihnen Geld dafür, genau das nicht zu tun."
Der Bundesfamilienministerin vorzuwerfen, dass sie irgendwas plane, was Migrant_innenfamilien nutzen könne, ist eine absurde Vorstellung. Die Unterstellung, dass 'Migrant_innen' lieber Geld nehmen als ihre Kinder zu fördern, ist rassistisch.
"Wir haben ein Demografieproblem und einen Fachkräftemangel. Wenn gut ausgebildete Frauen durch das Betreuungsgeld längere Zeit vom Arbeitsmarkt ferngehalten werden, verschlechtert das die Situation. Wir dürfen auf die guten Potenziale von Frauen heute nicht mehr verzichten."
Heisst das, dass wenn wir keinen Fachkräftemangel hätten, die Frauen zu hause bleiben sollen? Also Gleichberechtigung abhängig von der Wirtschaftslage?
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"Die öffentliche Darstellung und Auswertung der Studie durch Ministerin Schröder wird den Befunden in wichtigen Punkten nicht gerecht. Über mögliche Fehlwahrnehmungen, stereotype Interpretationen und etwaige politische Instrumentalisierungen der Studie wurde sowohl im Beirat als auch im wissenschaftlichen Workshop intensiv diskutiert. Dass ausgerechnet die Auftraggeberin der Studie verzerrende Interpretationen wichtiger Befunde in der Öffentlichkeit verbreitet, ist für alle Beteiligten, die viel ehrenamtliche Arbeit in die Beratung der Studie investiert haben, mehr als bedauerlich. "
Nachtrag 30.11.11:Die Süddeutsche berichtet über die Kritik an Schröder und die Versuche des Ministeriums, die Kritik zurück zu weisen.
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Nachtrag 29.11.11: Von Martin Schröter von der Initiative gegen Abschiebehaft hat die taz einen Leser_innenbrief zu den vielfältigen Facetten des Rassismus abgedruckt:
"Doppelbestrafungen, Lager, Abschiebungen - Rassismus hat viele Facetten. "
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"Seit Einbruch der griechischen Krise sind viele von uns DeutschgriechInnen um einiges griechischer geworden. Bisher hatten wir es mit einem Profil zwischen assimiliertem Kanaken und zugehörigem Europäer geschafft, ein meist widerspruchsloser Teil Deutschlands zu sein, der die Herkunftsfrage unspektakulär und schnell beantwortet.
Unser Griechischsein konnten wir individuell dosieren, je nach der eigenen Vorliebe für Osterrituale oder Schafskäse - ansonsten performten wir auch mal unbemerkt den Inländer. Das hat sich geändert - der Migrationshintergrund ist nicht mehr so einfach im Hintergrund zu halten, denn Griechen stehen im Rampenlicht der gesamten Welt! "
In dem Artikel wird auch Vassilis Tsianos Konzept des postliberalen Rassismus dargestellt (das ich noch nicht verstanden habe).
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"Am 1. Dezember tritt in Ungarn ein Gesetz in Kraft, das Obdachlosigkeit zum strafrechtlich verfolgten Delikt macht. Wer nach einer ersten Verwarnung innerhalb von sechs Monaten neuerlich auf der Straße angetroffen wird, muss umgerechnet 500 Euro Strafe zahlen oder er kommt hinter Gitter."
Das ist Ausgrenzung von Menschen mit wenig finanziellem und sozialen Kapital. Es unterstützt aber auch Antiziganismus:
"in den letzten Jahren der Anteil der Roma dramatisch zugenommen habe: "In den 1990er Jahren waren weniger als zwei Prozent der Obdachlosen Roma. Heute ist es jeder Vierte." Das liege daran, dass die traditionellen Sozialstrukturen, die Großfamilien und Gemeinschaften bieten, langsam zerfallen: "Als Folge tiefer Armut.""
Hier zeigt sich die Verflechtung von verschiedenen Ausgrenzungsverhältnissen.
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""Ich habe Menschen mit ausländischen Wurzeln, bestens in Deutschland integriert, erlebt, die ihre schrecklichen Erfahrungen bisher nahezu allein und häufig isoliert aufarbeiten mussten", erklärte der Bundespräsident. Ihnen müsse nun geholfen werden."
Was soll das heißen? Wenn sie nicht 'integriert' wären, sollte ihnen nicht geholfen werden? Was ist integriert daran, wenn mensch von der Gesellschaft verdächtigt und alleine gelassen wird? Integration muss dann ja wohl sehr einseitig sein?
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