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Donnerstag, 27. August 2009
Staatsanwälte versteht man nicht
urmila, 00:47h
Ein Mann misshandelt seine Frau. Er hat eine Geliebte. Seine Frau will sich nicht scheiden lassen. Er bringt sie um.
Weil beide als 'Türk_innen' betrachtet werden, geht der Staatsanwalt von einem Ehrenmord aus.
Weil beide als 'Türk_innen' betrachtet werden, geht der Staatsanwalt von einem Ehrenmord aus.
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Geschlecht
urmila, 00:36h
Angeblich ist Geschlecht ja eindeutig. Aber wenn dann eine Frau zu schnell läuft, dann wird ihr Geschlecht - und die Person überhaupt - auf einmal in Frage gestellt (siehe taz). Doch nicht so einfach das Geschlecht festzulegen?
Nachtrag 27.08.09: In Südafrika vermuten viele laut tagesschau.de rassistische Gründe für den Geschlechtstest.
Nachtrag 09.07.10: Die taz berichtet, dass Semenya wieder bei den Frauen antreten darf. Die taz-Autorin Elena Beis benutzt den Artikel um Sexismus auf Afrika zu projizieren (und lenkt damit die Aufmerksamkeit von der westlichen Praxis der Ausgrenzung von nicht gendereindeutigen Personen weg). Sie behauptet:
"Die ganze unselige Diskussion um Caster Semenya zeigt die Schwierigkeiten vieler Südafrikaner in dem Umgang mit Gender und Sexualität."
Dabei zeigt die "unselige Diskussion" vor allem wie genderfixierend und ausgrenzend der internationale (vom globalen Norden dominierte) Hochleistungssport ist.
Nachtrag 22.08.10: Semenya darf wieder laufen. Die taz analysiert, was im letzten Jahr passiert ist.
Nachtrag 27.08.09: In Südafrika vermuten viele laut tagesschau.de rassistische Gründe für den Geschlechtstest.
Nachtrag 09.07.10: Die taz berichtet, dass Semenya wieder bei den Frauen antreten darf. Die taz-Autorin Elena Beis benutzt den Artikel um Sexismus auf Afrika zu projizieren (und lenkt damit die Aufmerksamkeit von der westlichen Praxis der Ausgrenzung von nicht gendereindeutigen Personen weg). Sie behauptet:
"Die ganze unselige Diskussion um Caster Semenya zeigt die Schwierigkeiten vieler Südafrikaner in dem Umgang mit Gender und Sexualität."
Dabei zeigt die "unselige Diskussion" vor allem wie genderfixierend und ausgrenzend der internationale (vom globalen Norden dominierte) Hochleistungssport ist.
Nachtrag 22.08.10: Semenya darf wieder laufen. Die taz analysiert, was im letzten Jahr passiert ist.
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Grüne Kaarst
urmila, 00:32h
Über das rassistische und sexistische Plakat der Grünen Kaarst und die Reaktionen darauf hat Hilal Sezgin (mal wieder) einen lesenswerten Kommentar in der taz geschrieben.
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Freitag, 21. August 2009
Schnelle Erklärungen
urmila, 18:09h
Daniel Schulz analysiert anlässlich des Amoklaufs in Schwalmtal wie Medien in ihren Täter_innenbeschreibungen dazu tendieren, die Tat außerhalb der Gesellschaft zu verorten, - und in diesem Fall aufgrund der 'Normalität' des Täters unfähig sind, schnelle Erklärungen zu finden.
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Mittwoch, 19. August 2009
Frauenfußball
urmila, 03:25h
Die taz hat die jordanische Fußballnationalspielerin Maysa Ziad Mahmoud Jbarah interviewt. In ihren Fragen suggeriert die Interviewerin immer wieder, dass Religion und Kultur Jordaniens (also der Islam) Grund für die fehlende Popularität des Frauenfußballs in Jordanien sein müssten. Was begründet dann die fehlende Popularität des Frauenfußballs in Deutschland?
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Dienstag, 11. August 2009
Jedes Kind
urmila, 01:54h
Keine Frage, in Indiens Bildungssystem ist viel zu kritisieren. Es ist zu begrüßen, wenn es nun Bemühungen gibt, wirklich allen Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen, und dass die taz darüber berichtet.
Aber warum muss taz-Autor Sascha Zastiral seinen Artikel mit Vergleichen zu Europa garnieren, die zudem eher zweifelhaft sind:
"Von einem geregelten Schulalltag, wie ihn in Europa jedes Kind kennt, sind Delhis Straßenkinder unendlich weit entfernt."
Auch europäische Straßenkinder dürften entfernt von geregeltem Schulalltag sein. (Europa umschliesst übrigens nicht nur Deutschland, sondern auch Länder, die durchaus ärmer sind und in denen es mehr Straßenkinder als in Deutschland gibt.) Und auch andere Kinder werden vom geregelten Schullalltag ausgeschlossen. In Deutschland zum Beispiel illegalisierte Kinder. In anderen europäischen Ländern gibt es jeweils spezifische Ausgrenzungen.
Die taz hat verschiedentlich auch darüber berichtet, dass Kinder, die in Deutschland nicht den Gesundheitsnormen entsprechen, regelmäßig von den Normschulen ausgeschlossen werden. Da verwundert es, dass Zastiral für Indien nun gerade ein autistisches Kind aussucht, um seine Argumentation zu stützen. Dieses Kind würde in Deutschland auch seine Probleme bekommen, in eine Normschule aufgenommen zu werden.
Zastirals Kritik richtet sich vorallem gegen die staatlichen Schulen (und das sicher auch zurecht). Den privaten gesteht er zu:
"Während die Privatschulen in der Wissensvermittlung mit europäischen Schulen durchaus mithalten können ..."
Das dürfte durchaus eine Untertreibung sein. An Privatschulen in Indien kann viel kritisiert werden (z.B. Elitismus und problematische pädagogische Konzepte, unter Umständen auch Eurozentrismus in dem vermittelten Inhalten). In der Wissensvermittlung scheinen etliche aber ziemlich gut zu sein. Schüler_innen, die ich in der Schweiz interviewte, erzählten mir, dass die Rückmigration in die Schweiz nach einem Schulbesuch in Indien kein Problem war, da sie viel weiter im Stoff waren.
Aber es geht mir gar nicht so sehr darum, ob diese Bezüge zu Europa richtig oder falsch sind. Die Frage ist, warum macht der Autor sie überhaupt. Für die Argumentation seines Artikels sind sie überflüssig. Den einzigen Zweck, den ich sehen kann, ist Europa gegenüber Indien als die überlegene Norm zu (re)produzieren. Aber weshalb?
Aber warum muss taz-Autor Sascha Zastiral seinen Artikel mit Vergleichen zu Europa garnieren, die zudem eher zweifelhaft sind:
"Von einem geregelten Schulalltag, wie ihn in Europa jedes Kind kennt, sind Delhis Straßenkinder unendlich weit entfernt."
Auch europäische Straßenkinder dürften entfernt von geregeltem Schulalltag sein. (Europa umschliesst übrigens nicht nur Deutschland, sondern auch Länder, die durchaus ärmer sind und in denen es mehr Straßenkinder als in Deutschland gibt.) Und auch andere Kinder werden vom geregelten Schullalltag ausgeschlossen. In Deutschland zum Beispiel illegalisierte Kinder. In anderen europäischen Ländern gibt es jeweils spezifische Ausgrenzungen.
Die taz hat verschiedentlich auch darüber berichtet, dass Kinder, die in Deutschland nicht den Gesundheitsnormen entsprechen, regelmäßig von den Normschulen ausgeschlossen werden. Da verwundert es, dass Zastiral für Indien nun gerade ein autistisches Kind aussucht, um seine Argumentation zu stützen. Dieses Kind würde in Deutschland auch seine Probleme bekommen, in eine Normschule aufgenommen zu werden.
Zastirals Kritik richtet sich vorallem gegen die staatlichen Schulen (und das sicher auch zurecht). Den privaten gesteht er zu:
"Während die Privatschulen in der Wissensvermittlung mit europäischen Schulen durchaus mithalten können ..."
Das dürfte durchaus eine Untertreibung sein. An Privatschulen in Indien kann viel kritisiert werden (z.B. Elitismus und problematische pädagogische Konzepte, unter Umständen auch Eurozentrismus in dem vermittelten Inhalten). In der Wissensvermittlung scheinen etliche aber ziemlich gut zu sein. Schüler_innen, die ich in der Schweiz interviewte, erzählten mir, dass die Rückmigration in die Schweiz nach einem Schulbesuch in Indien kein Problem war, da sie viel weiter im Stoff waren.
Aber es geht mir gar nicht so sehr darum, ob diese Bezüge zu Europa richtig oder falsch sind. Die Frage ist, warum macht der Autor sie überhaupt. Für die Argumentation seines Artikels sind sie überflüssig. Den einzigen Zweck, den ich sehen kann, ist Europa gegenüber Indien als die überlegene Norm zu (re)produzieren. Aber weshalb?
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Sonntag, 9. August 2009
Gegen Abschiebung
urmila, 01:51h
Es ist sehr positiv, dass sich in Cottbus Menschen für die Familie Manuel und gegen ihre Abschiebung einsetzen (wie die taz berichtet). Problematisch (im Allgemeinen und nicht in Bezug auf diesen Fall) finde ich, dass sie diese Unterstützung vorallem auch deswegen bekommen, weil:
"Die Manuels dürfte vorerst gerettet haben, dass sie sich in den vergangenen sieben Jahren in Cottbus beliebt gemacht haben."
Der Einsatz für Menschenrechte sollte nicht vom Wohlverhalten von Menschen abhängig gemacht werden. Grundsätzliches sollte wichtiger sein. In diesem Fall:
"... Unverständnis darüber, dass die Familie in den Kongo abgeschoben werden soll, während das Auswärtige Amt ausdrücklich vor Reisen dorthin warnt ..."
und
"Die Manuels sind vor einiger Zeit von einer Gruppe Nazis angegriffen worden, sagte "Opferperspektive"- Mitarbeiterin Gesa Köbberling. Zwar musste ein Täter eine Geldstrafe zahlen, dennoch wäre eine Abschiebung der Manuels ein "fatales Signal"
"Die Manuels dürfte vorerst gerettet haben, dass sie sich in den vergangenen sieben Jahren in Cottbus beliebt gemacht haben."
Der Einsatz für Menschenrechte sollte nicht vom Wohlverhalten von Menschen abhängig gemacht werden. Grundsätzliches sollte wichtiger sein. In diesem Fall:
"... Unverständnis darüber, dass die Familie in den Kongo abgeschoben werden soll, während das Auswärtige Amt ausdrücklich vor Reisen dorthin warnt ..."
und
"Die Manuels sind vor einiger Zeit von einer Gruppe Nazis angegriffen worden, sagte "Opferperspektive"- Mitarbeiterin Gesa Köbberling. Zwar musste ein Täter eine Geldstrafe zahlen, dennoch wäre eine Abschiebung der Manuels ein "fatales Signal"
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Donnerstag, 6. August 2009
taz Verweis
urmila, 03:20h
Die Außenministerin der USA reist durch Afrika und die taz nimmt dies zum Anlass den Präsidenten der USA aus den USA zu verweisen. Der Untertitel des Artikels lautet:
"AFRIKA US-Außenministerin startet Tour durch den Heimatkontinent ihres Chefs. Erster Stopp: Kenia"
und im Artikel heisst es:
"Kenia ist eines der Heimatländer Obamas, aber bei seinem ersten Staatsbesuch in einem afrikanischen Land südlich der Sahara hatte der US-Präsident stattdessen Ghana besucht."
Soviel Heimatrhetorik hätte ich der taz nicht zugetraut. Die Reproduktion von rassistischen Verweisen allerdings schon.
PS: Bei Anderen kann die taz Rassismen durchaus erkennen.
"AFRIKA US-Außenministerin startet Tour durch den Heimatkontinent ihres Chefs. Erster Stopp: Kenia"
und im Artikel heisst es:
"Kenia ist eines der Heimatländer Obamas, aber bei seinem ersten Staatsbesuch in einem afrikanischen Land südlich der Sahara hatte der US-Präsident stattdessen Ghana besucht."
Soviel Heimatrhetorik hätte ich der taz nicht zugetraut. Die Reproduktion von rassistischen Verweisen allerdings schon.
PS: Bei Anderen kann die taz Rassismen durchaus erkennen.
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Freitag, 31. Juli 2009
Überraschung: Vorurteile stimmen nicht
urmila, 16:52h
zeigt eine Studie über Hauptschüler_innen (insbesondere Hauptschülerinnen) "türkischer Herkunft" wie die taz berichtet.
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