Mittwoch, 16. November 2022
Mary E. John
Mary E. Johns Buch "Women's Studies in India"


Vor gut zehn Jahren habe ich mir für die Lehre in Berlin Mary E. John's Reader "Women's Studies in India" angeschafft. Jetzt habe ich sie hier in Delhi kennengelernt, da sie Teil des ICAS:MP Moduls zu Gender ist. Sie war bei meinem Vortrag im Kolloquium und gestern haben wir uns zum Tee getroffen. Es war mir nicht nur eine Ehre, dass sich eine der wichtigen Gender Studies Scholars in Indien Zeit für mich genommen hat, sondern es war auch sehr nett.

Wir haben uns über meine Forschung zur Krankenschwesternanwerbung unterhalten. Und kamen da auch auf den Vorwurf der Zwangskonvertierung zu sprechen. Ich habe mehr über die Komplexität verstanden und wie so Themen aus den unterschiedlichsten Perspektiven zu betrachten sind (u.a. die überhebliche Position Debatins, die hindu-nationalistische Politik, Glaubensfreheit, etc.). Mary hat mir ein Buch von Sanal Mohan empfohlen, dass ich mir gleich bestellt habe.

Um mehr über Gender Studies/Women's Studies in Indien zu sprechen, hat die Zeit leider nicht gereicht. Wir müssen uns dazu nochmal treffen.

Aber ich habe spannende Ähnlichkeiten und Differenzen unserer Biografien erfahren. Mary hat wie ich eine deutsche Mutter und einen indischen Vater. Sie ist allerdings in Indien aufgewachsen und ist nur während der Promotion ihres Vaters drei Jahre in Heidelberg zur Schule gegangen. Das war Ende der 1960er als dort auch die ersten Krankenschwestern aus Kerala waren. Ob sie die getroffen hat, weiss sie nicht. Ihr Vater war aber auch Malayali und es kann gut sein, dass sie Kontakt hatten.

Ihre Mutter ist in Deutschland geboren, in einer nach Nazi-Kategorien jüdischen Familie. Die Familie ist nach Großbritannien ins Exil gegangen und Marys Mutter kam dann nach dem Krieg als Krankenschwester nach Indien und ist dort geblieben.

Es gibt schon sehr spannende Biografien.

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