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Donnerstag, 3. November 2022
Wissenschaft: Neugier oder Konkurrenz?
urmila, 11:12h
Ich finde Forschen toll. Dinge erkunden, mit Menschen sprechen, sie beobachten, Publikationen und Filme sichten, seit Neuestem auch in Archive gehen - toll. Es eröffnen sich neue Perspektiven und Einsichten, es gibt so viel zum Nachdenken. Darüber mit anderen sprechen, sich austauschen, sich ergänzen und weiterdenken. All das macht mir Spass.
Dabei gebe ich das, was ich gefunden habe (sowohl an Material als auch an Perspektiven), gerne weiter. In der Lehre, an die Beforschten und an andere Forschende. Und ich stelle gerne Verbindungen her zwischen Leuten, die an ähnlichem interessiert sind, vernetze.
Dabei bin ich auf viele gestossen, die daran auch Spass haben, die auch an einem Austausch interessiert sind, die gemeinsam (wenn auch aus verschiedenen Perspektiven) Dinge erkunden wollen und auch gerne teilen. Ich bin all meinen Interviewpartner_innen und Gesprächspartner_innen sehr dankbar für die Einblicke, die sie mir gegeben haben, und die (zum Teil auch kontroversen) Debatten, die ich mit ihnen hatte. Ich habe im letzten Jahr sehr unterstützende Archivar_innen kennengelernt. Mein besonderer Dank geht an die Archivarin des Erzbistums Köln, die mich (obwohl wir vorher keinen direkten Kontakt hatten) kontaktiert hat, weil sie Material zu meinem Thema gefunden hat und mich vernetzt hat. Sehr dankbar bin ich auch den Medizinhistorikerinnen Karen Nolte und Susanne Kreutzer, die ihre Rechercheergebnisse bereitwillig mit mir geteilt haben und mir Orte des Austauschs geboten haben. Wissenschaft kann einfach toll sein und viel Spass machen.
Natürlich bleibt das Teilen von Materialien und Erkenntnissen häufig auch einseitig. Nach vielen Gesprächen, in denen ich bereitwillig geteilt habe, habe ich nie wieder was von meinen Gesprächspartner_innen gehört. Ärgerlich war das vor allem dann, wenn diese sich dann mit Erkenntnissen, die sie von mir haben, als Expert_innen produziert haben, ohne ihre Quellen ausreichend anzugeben. So funktioniert Wissenschaft leider auch, als Konkurrenz um Öffentlichkeit, beschränkte Mittel und Stellen. Selbst dann wenn ich mich gar nicht, um die gleichen Mittel bewerbe.
Gerade erlebe ich einen besonders krassen Fall, bei dem ich bereitwillig geteilt habe und die andere Person jetzt wohl Angst hat, dass ich ihr Thema wegnehmen könnte. Wobei ich dazu schon viel länger arbeite und eh einen anderen Zugang habe. Ich denke wir ergänzen uns eher, als dass wir in Konkurrenz stehen. Auf jeden Fall hat sie mich jetzt aufgefordert, dass ich bis zum 9.11.22 in meinem letzten Blogeintrag den Verweis auf mein Forschungsfeld ändere und droht mir sonst mit "anderweitigen Schritten". Ich bin gespannt, was das für Schritte sein sollen.
Schöner hätte ich es aber gefunden, wenn wir weiter gemeinsam an unseren verbundenen Themen gearbeitet hätten, Materialien und Ideen ausgetauscht hätten und uns so gegenseitig bereichert hätten.
Dabei gebe ich das, was ich gefunden habe (sowohl an Material als auch an Perspektiven), gerne weiter. In der Lehre, an die Beforschten und an andere Forschende. Und ich stelle gerne Verbindungen her zwischen Leuten, die an ähnlichem interessiert sind, vernetze.
Dabei bin ich auf viele gestossen, die daran auch Spass haben, die auch an einem Austausch interessiert sind, die gemeinsam (wenn auch aus verschiedenen Perspektiven) Dinge erkunden wollen und auch gerne teilen. Ich bin all meinen Interviewpartner_innen und Gesprächspartner_innen sehr dankbar für die Einblicke, die sie mir gegeben haben, und die (zum Teil auch kontroversen) Debatten, die ich mit ihnen hatte. Ich habe im letzten Jahr sehr unterstützende Archivar_innen kennengelernt. Mein besonderer Dank geht an die Archivarin des Erzbistums Köln, die mich (obwohl wir vorher keinen direkten Kontakt hatten) kontaktiert hat, weil sie Material zu meinem Thema gefunden hat und mich vernetzt hat. Sehr dankbar bin ich auch den Medizinhistorikerinnen Karen Nolte und Susanne Kreutzer, die ihre Rechercheergebnisse bereitwillig mit mir geteilt haben und mir Orte des Austauschs geboten haben. Wissenschaft kann einfach toll sein und viel Spass machen.
Natürlich bleibt das Teilen von Materialien und Erkenntnissen häufig auch einseitig. Nach vielen Gesprächen, in denen ich bereitwillig geteilt habe, habe ich nie wieder was von meinen Gesprächspartner_innen gehört. Ärgerlich war das vor allem dann, wenn diese sich dann mit Erkenntnissen, die sie von mir haben, als Expert_innen produziert haben, ohne ihre Quellen ausreichend anzugeben. So funktioniert Wissenschaft leider auch, als Konkurrenz um Öffentlichkeit, beschränkte Mittel und Stellen. Selbst dann wenn ich mich gar nicht, um die gleichen Mittel bewerbe.
Gerade erlebe ich einen besonders krassen Fall, bei dem ich bereitwillig geteilt habe und die andere Person jetzt wohl Angst hat, dass ich ihr Thema wegnehmen könnte. Wobei ich dazu schon viel länger arbeite und eh einen anderen Zugang habe. Ich denke wir ergänzen uns eher, als dass wir in Konkurrenz stehen. Auf jeden Fall hat sie mich jetzt aufgefordert, dass ich bis zum 9.11.22 in meinem letzten Blogeintrag den Verweis auf mein Forschungsfeld ändere und droht mir sonst mit "anderweitigen Schritten". Ich bin gespannt, was das für Schritte sein sollen.
Schöner hätte ich es aber gefunden, wenn wir weiter gemeinsam an unseren verbundenen Themen gearbeitet hätten, Materialien und Ideen ausgetauscht hätten und uns so gegenseitig bereichert hätten.
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