Donnerstag, 22. Januar 2015
Mit dem AGG gegen Menschenrechtsverletzungen
Die taz berlin hat Eva Maria Andrades von Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin zu juristischen Schritten gegen Diskriminierung befragt. Der Anlass für das Interview war, dass Mieter_innen (mit Rechtsschutzversicherung) erfolgreich gegen rassistische Mieterhöhungen geklagt hatten.

Andrades weisst darauf hin, dass nach den europäischen Richtlinien, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz so umgesetzt werden muss, dass es von Diskriminierungen abschreckt:

"Klar ist aber: Die Sanktion muss abschreckend sein. Das sagen die europäischen Richtlinien, auf denen das Gesetz beruht, ganz deutlich: Die Sanktion soll die diskriminierende Person davon abhalten, das wieder zu tun. "

Sie erklärt zudem, warum so wenige Menschen juristisch gegen Diskriminierungen vorgehen:

"Für viele Menschen ist Diskriminierung so etwas Alltägliches, dass sie gar nicht auf die Idee kommen, sich rechtlich dagegen zur Wehr zu setzen. Das gehört einfach zu ihrem Leben dazu. Und dann müssen sie zunächst ja auch mal wissen, dass es eine gesetzliche Grundlage für den Schutz vor Diskriminierung gibt. Sie müssen wissen, an wen sie sich wenden können. "

Ein lesenswertes Interview.

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Unerhebliche Sorgen
In der Debatte darüber, ob mit Pegida nun ein Dialog geführt werden soll oder nicht, wird immer wieder vergessen, dass es da noch die Menschen gibt, die von Pegida bedroht werden und dass man sich auch mit denen mal unterhalten könnte. Das thematisiert Ines Kappert im taz-Kommentar und folgert:

"Diese Ignoranz ist kein Zufall, sondern Teil von Alltagsrassismus.

und fordert: "Das Schutzbedürfnis der demonstrativ gehassten Flüchtlinge muss schleunigst ein zentrales Thema bei den Pegida-Debatten werden."

Dem kann ich nur zustimmen.

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Papst gegen Gleichberechtigung
Die taz berichtet, dass der Papst nicht nur was zu Kaninchen sondern auch was gegen Gleichberechtigung gesagt hat:

"Er erzählte von dem Versuch, Gender-Erziehung in Dritte-Welt-Ländern voranzubringen – und geißelte ihn als „ideologische Kolonisierung“."

Der Papst gehört also auch zu all denen, die dagegen sind, für Gleichberechtigung von verschiedenen Geschlechtsidentitäen einzutreten und vielleicht sogar Geschlechtskonstruktionen grundsätzlich zu hinterfragen. Muss er wohl. Er wird die Geschlechterdifferenzen für natürlich halten. Ganz unideologisch natürlich. Und auch nicht kolonisierend.

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