Freitag, 22. Dezember 2006
Mob
In der Wrangelstrasse war der 'Mob', genauer gesagt der 'muslimische Mob'. Der 'Mob' ist eine gefährliche Ansammlung von Menschen, die gewalttätig werden können. Auf den 'Mob' schauen wir herab. Durch und durch negativ besetzt.

Daher war ich sehr überrascht als bei der Borderpolitics Konferenz etliche agoriginal WissenschaftlerInnen ganz selbstverständlich von sich und anderen Aborignes als 'Mob' sprachen und in einer Diskussion auch vom 'muslimischen Mob', in einer ganz anderen Weise als die oben angegebene. Es waren liebevolle Bezeichnungen für eine Gruppe, die auf Gemeinsamkeiten beruht.

Dieser Unterschied in der Sprachnutzung hat mich fasziniert und so habe ich heute mal wieder meine Kollegen vom Englisch-Sprachzentrum gefragt. Der 'Engländer' hatte auch eher meine Assoziation bei Mob, das Oxford Dictionary auch, im australischen aber war die negative Bedeutung nicht die erste. Da kamen am Anfang tatsächlich neutralere Bedeutungen, auch die einer Gruppe von FreundInnen. Ein Verweis auf Aborigines gab es allerdings nicht. Der 'Engländer' meinte, er kenne ihn in dieser Bedeutung besonders von Aborigines. Der 'Australier' hatte das Gefühl, dass 'Mob' als Selbstbezeichnung positiv und als Fremdbezeichnung negativ ist. Viel weiter sind wir nicht gekommen.

Spannend wie Sprache unterschiedlich genutzt und interepretiert wird. Ich würde gerne wissen, wie Aborigines dazu gekommen sind, sich den Begriff 'mob' positiv anzueignen.

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Institutionalisierter Rassismus
Die taz berlin berichtet mal wieder von einem Fall instutionellen Rassismus, bei dem sich jede Beteiligte hinter Regeln verstecken kann und der rassistisch Markierte darunter leiden muss.

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