Mittwoch, 20. Dezember 2006
Verbote
Es ist ja ein gängiges Klischee, dass in Deutschland alles reguliert ist und es von Verboten nur so wimmelt. Australien kann da aber problemlos mithalten. Hier fülle ich viel mehr gegängelt, kontrolliert und an Strafen erinnert als in Deutschland. Zum Beispiel im Zug:

Ein paar Anweisungen in einem australischen Nahverkehrszug.

Da werden einer schon für das Füsse auf den Sitz legen, massive Strafen angedroht. Das ist fast wie in meinem Wohnheim.

Nun kann es natürlich sein, dass ich die Verbote falsch lese. Als 'Deutsche' bin ich darauf konditioniert, mich an Verbote zu halten und fühle mich dadurch die Vielzahl hier echt bedrängt. Vielleicht ignorieren 'AustralierInnen' sie viel lässiger und nehmen sie nicht so Ernst?

Aber es sind nicht nur Schilder. Als ich mir bei der Zugfahrt einen Tee geholt habe, wurde ich richtig angefahren.

Tee im Intercity

Ich hatte noch an der Verkaufstheke den Deckel abgenommen, um den Teebeutel ins warme Wasser zu tunken und Milch darauf zu gießen. Das wurde mir verboten. Es ist verboten, den Deckel an der Theke abzunehmen. Das Wasser könnte auf die Theke schwappen (groß und gut abwischbar), einen Mitarbeiter verletzen oder die Kasse zerstören. Daher soll ich den Deckel nur an meinem Platz abnehmen. Da kann ich dann nur mich oder meine Nachbarin verbrühen und meine Sachen versauen.

Angefahren wurde ich auch, als ich mein Fahrrad nur eine halbe Stunde vorher zum Check-in gebracht habe. Eine Stunde vorher sollte ich kommen! Das Auseinandernehmen hat dann zwar nur 5 Minuten gedauert (ich hatte alle Werkzeuge vorher gekauft) und der Zug war eh ne halbe Stunde zu spät. Aber Regel ist Regel. Und da kann ja nicht jede machen was sie will.

Fahrrad nach Bahnhfahrt

Nach Ankunft in Armidale hatte ich mein Fahrrad nach 20 Minuten wird halbwegs fahrbereit, schwarze Hände und gestern habe ich das nochmal in den Fahrradladen gebracht, um es wieder ganz fahrbereit zu bekommen.

Ohne Auto durch Australien ist echt eine Freude.

Nachtrag 22.12.06: Ein Unterschied zu Deutschland ist auch noch, dass hier immer darauf verweisen wird, dass etwas "by law" verboten ist.

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Islamophobie
Für all jene, denen Diskursanalyse nicht reicht und die lieber Belege von Islamophobie durch eine Studie haben wollen:

Die taz berichtet: "Islamische Migranten in Europa werden laut einer EU-Studie tagtäglich diskriminiert. Ihre Benachteiligung erstrecke sich dabei auf praktisch alle Lebensbereiche wie Arbeit, Wohnen und Bildung, so ein Bericht, den die Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) gestern vorstellte. Dabei reichten Diskriminierung und Rassismus von verbalen Attacken bis zu physischen Übergriffen. Ein Problem bei der Erfassung der Diskriminierung von Muslimen sei die oft unvollständige Registrierung der Übergriffe."

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