Dienstag, 17. November 2009
Strassenumbenennung
selbstgemacht:

Umbenennung von rassistischen Strassennamen

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Montag, 2. November 2009
Sorge um Deutschland
Die taz hat letzte Woche den Roma-Aktivisten Miman Jasrovski interviewt. Zum Umgang mit den Roma, die im Görlitzer Park kampierten und aus der Stadt entfernt wurden (mit Geld), sagt Jasrovski:

"Das hat mir unglaublich schwer zu denken gegeben - ich mache mir immer noch Sorgen. "

Die taz fragt nach: "Sorgen um die Roma?"

und Jasrovski erwidert: "Nein. Sorgen um Deutschland."

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Samstag, 17. Oktober 2009
Black Face
Seit Jahrzehnten (wenn nicht schon seit Jahrhunderten) weisen schwarze Menschen auf Alltagsrassismus hin. Sie analysieren die alltäglichen Ausgrenzungspraxen, publizieren dazu und machen Filme. Ein Beispiel dafür ist der Schwarze Blog.

Wieso nutzen die Medien nicht diese Ressource? Warum stürzen sie sich (wie heute z.B. Funkhaus Europa) auf Günter Wallraffs Black Face-Recherche? Muss erst ein weißer Mann kommen, um qualifiziert über Rassismus gegen Schwarze sprechen zu können? Sind Schwarze zu betroffen? Könnnen nur Weiße universell sprechen?

Nachtrag 20.10.09: Noah Sow vom Braunen Mob hat tagesschau.de ein sehr pointiertes Interview zum Thema gegeben.


Nachtrag 23.10.09:Auch Spiegel-Online hat einen kritischen Artikel, in dem schwarze Expert_innen zu Wort kommen.

Die taz hingegen scheint das Problem nicht zu erkennen oder nicht thematisieren zu wollen:
David Denk durfte gestern in der taz eine ziemlich unkritische Filmrezension veröffentlichen. Online wirkt sie weniger unkritisch, da sie durch die kleine Wortkunde Black Face ergänzt ist, die in der Printversion aber erst heute erschienen ist. Die Berichterstattung fällt aber auch mit dieser Ergänzung weit hinter die beeindruckend kritische tagesschau.de-Berichterstattung zurück. Schwach von der taz.

Denk scheint das Problem mit Wallraffs Anmassung entweder nicht zu sehen oder nicht sehen zu wollen. Seine eigenen Rassismen und Sexismen hat er in der gestrigen Kolumne Der Blonde hört mit illustriert. Eine kleine Kostprobe:

... sagt die Rotblonde vom Nebentisch, die ohne ihre ambitionierte Brille wesentlich besser aussieht als mit. Ihre beiden Freundinnen, die Brünette im Minirock und die kleine Inderin ..."

Nachtrag 24.10.09: Noch immer kann sich die taz nicht dazu entschliessen schwarze Expert_innen zu Wort kommen zu lassen. Aber immerhin dürfen zwei weiße Redakteur_innen Pro und Contra austauschen. Dabei verharrt Daniel Bax im Ignorieren des Problems:

"Dass er vor allem für ein weißes Publikum in eine Rolle schlüpft und die Reflexe der Medien so gut zu bedienen weiß, ist so lange kein Problem, wie er damit wirklichen Problemen mehr Aufmerksamkeit verschafft."

Das grundlegende Problem ist, dass sich der weiße Wallraff zum Sprecher für schwarze Menschen erklärt und damit weiße Dominanz reproduziert. Und das völlig unreflektiert wie Christina Nord argumentiert:

"Aufklärung schlägt in Gegenaufklärung um, solange sie kein Bewusstsein von ihren Voraussetzungen entwickelt. ...

In Wallraffs Film findet sich von alldem kein Wort; genauso wenig denkt er darüber nach, warum er sich überhaupt verkleiden musste. Er hätte in Deutschland lebende Afrikaner und Afrodeutsche bitten können, die Reise durch Deutschland anzutreten, er hätte sie interviewen können, er hätte ihre Erfahrungen sichtbar machen können, anstatt diese Erfahrung als verkleideter Somalier nachzuholen und sie sich dabei anzueignen. ...."


Nord zeigt so, dass Wallraff seine 'Fähigkeit die Medien zu bedienen' auch anders nutzen hätte können. Ausserdem zeigt sie noch ein anderes Problem von Wallraffs Film auf:

"Das gibt demjenigen, der sich für aufgeschlossen hält, einen "Anderen", von dem er sich nur abgrenzen muss, um sich der eigenen Liberalität zu vergewissern."

Wenn frau sich die Kommentare zu diversen Artikeln ansieht, merkt sie zudem, dass Wallraff nicht dazu beiträgt, dass Rassismus ernster genommen wird. Viele nutzen Wallraffs unglaubwürdige Inszenierung dazu, zu behaupten er hätte die Ablehnung provoziert.

Nachtrag kurz später: In der sonntaz gibt es etwas versteckter doch noch mit Sheila Mysorekars Kommentar eine schwarze Stimme in der taz.

Noch ein Nachtrag: Im Zeit magazin schreibt Günter Wallraff selbst über seine Recherchen.

Nachtrag 10.11.09: Noah Sow kontert mit White Face und berichtet gerne (gegen Honorar natürlich) über die Erfahrungen weißer männlicher Journalist_innen.

Nachtrag 16.11.09: Wallraffs Anmassung wird honoriert. In einem Beitrag auf Schule ohne Rassismus wird er als Experte zu Rassismus gegen Schwarze genannt, der von seinen Erlebnissen berichten darf. Die anwesende Schwarze wird dann noch ergänzend erwähnt:

"Auch wenn Mamadee, eine der Sprecherinnen der Künstlergruppe "Brothers Keepers", in Köln solche Erfahrungen bislang noch nicht gemacht hat, hat sie doch aufgrund ihrer eigenen Biografie ebenfalls schmerzhafte Erfahrungen mit Vorurteilen und Fremdenfeindlichkeit gemacht."

Aufgrund der Biografie also auch. Aber die eigentlich richtige Erfahrung ist natürlich die von Wallraff.

Nachtrag 17.11.09: Die taz setzt Wallraffs Black Face heute nochmal in eine längere Tradition mit einem Artikel über rassistische Darstellungen und schwarze Schauspieler_innen im Weimarer Kino.

Nachtrag 26.01.11: Der Film lief gestern im Fernsehen und die taz hat nichts dazu gelernt. Sie hat wieder Denks völlig unkritische Filmbeschreibung veröffentlicht.

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Studie stellt fest, es gibt Rassismus, benennt ihn aber lieber nicht
Mal wieder hat eine Studie festgestellt, dass es rassistische Ausgrenzungen gibt. Die taz zitiert in ihrem Bericht Thomas Liebig, einen der Autor_innen. Ohne rassimuskritischen Ansatz windet dieser sich, Ausgrenzungen zu benennen und zu erklären:

""Das Ergebnis muss überraschen, schließlich erwerben beide Gruppen ihre Bildungsabschlüsse in der Regel im Inland", sagt OECD-Migrationsexperte Thomas Liebig, einer der Autoren der Studie. Doch besonders junge Männer aus Einwandererfamilien träfen trotz guter Abschlüsse auf "konsistente Barrieren": "Die statistische Diskriminierung wird in Deutschland immer noch unterschätzt", erklärt Liebig."

Was ist "statistische Diskriminierung"?

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Montag, 5. Oktober 2009
Sarrazins rassistische Äußerungen
In den letzten Tagen gabes unzählige Berichte über die Äußerungen von Thilo Sarrazin in den Lettre International so z.B. ein taz-Porträt und taz-Artikel. Die Ausschnitte, die ich gelesen haben, lassen eindeutig die Schlußfolgerung zu, dass es sich um rassistische Äußerungen handelt. Denn Sarrazin unterscheidet Menschen nicht nur auf Basis von unterstellter geographischer Herkunft, er unterstellt Menschen mit einer bestimmten von ihm zugewiesenen geographischen Herkunft auch eine kollektive Mentalität, die als minderwertig dargestellt wird, und aufgrund derer er ihre Zugehörigkeit zu Deutschland in Frage stellt. Da beruhigt es mich auch nicht im geringsten, wenn er 'Vietnames_innen' gute schulische Erfolge zuweist und "osteuropäischen Juden" einen höheren IQ als der "deutschen Bevölkerung" zuweist. Auch diese Differenzierungen illustrieren nur seine rassistische Differenzierung von Menschen und die Setzung der 'Deutschen' als Norm. Eine Anklage wegen Volksverhetzung finde ich da nur stimmig, wenngleich ich nicht glaube, dass sie in diesem Land erfolgreich sein wird.

Im Deutschlandfunk durfte sich heute mittag Hans-Olaf Henkel dazu äußern und Sarrazins rassistische Äußerungen wiederholen und bestätigen (wenngleich der Moderator immer wieder die Aussagen hinterfragt hat). Henkel sah nun nicht die von Sarrazin rassistisch Ausgegrenzten als die Leidtragenden sondern den armen Sarrazin, der nur die Wahrheit spricht, dem die Meinungsfreiheit entzogen wird und der nun verfolgt wird. Zwischendrin musste er dann auch darauf hinweisen, dass autozündende Chaot_innen nicht vor Gericht gestellt würden während der arme Sarrazin nun angeklagt würde.

Diese Unterstützung Sarrazins aus dem Establishments zeigt, wie tief verankert und legitimiert rassistische Denkweisen in Deutschland sind.

Nachtrag 08.10.09: Wie nicht anders zu erwarten verteidigt Buschkowsky Sarrazins Äußerungen.

Die taz hat derweil nochmal eine von Henkels Verkehrungen zitiert:

"einen barbarischen "Vernichtungsfeldzug" (Hans-Olaf Henkel) gegen Sarrazin angezettelt haben. "

Nachtrag 13.10.09: Daniel Bax kommentiert in der taz Sarrazins rassistische Äußerungen sowie die Unterstützung, die er dafür bekommen hat:

"Erschreckend ist nicht, dass ein Thilo Sarrazin so plumpes Gedankengut vertritt. Beängstigend ist, dass eine Mehrheit der Deutschen damit offenbar kein Problem hat und ihm sogar zustimmt."

Nachtrag 19.10.09: Es ist wirklich erschreckend, wie anschlussfähig Sarrazins rassistischen Tiraden sind. Aus der taz:

"Thilo Sarrazins sprachlichen Entgleisungen muss man energisch widersprechen", sagte Thierse. Und dann müsse man "ernsthaft über die tatsächlich existierenden Integrationsprobleme reden, auf die er mit falscher Wortwahl und in entsetzlich überzogener Weise hingewiesen hat".

Das sind nicht sprachliche Engleisungen. Sprache kann nicht unabhängig von Denken gedacht werden. Mit seiner Sprache drückt Sarrazin seine rassistischen Gedanken aus.

Nachtrag 02.11.09: In der taz vergleicht Alke Wierth Sarrazins Ausfälle mit Buschkowskys neuesten zu Migrant_innen, die Betreuungsgeld nicht in Kinder stecken werden. Für sie sind die beiden Fälle unterschiedlich gelagert, da Sarrazin aus einer herablassenden Oberklasseperspektive spricht, während Buschkowsky als Mann aus dem Kiez. Beide nutzen aber ganz eindeutig rassistische Argumentationsmuster.

Nachtrag 01.12.09: Nachdem die Ermittlungen gegen Sarrazin eingestellt wurden, wurden nun auch jene gegen Buschkowsky eingestellt wie die taz berichtet:

"Die Staatsanwaltschaft stellte nun fest, dass mit den Aussagen Buschkowskys "keine feindselige Stimmung gegen die Unterschicht" gemacht werde. Schmähkritik, Angriffe oder eine Verletzung der Menschenwürde seien nicht zu erkennen, heißt es. Vielmehr handele es sich um "Übertreibungen und Pointierungen", die für eine gewisse Medienwirksamkeit sorgen sollten. Die sogenannte Unterschicht sei weder diffamiert noch herabgesetzt worden."

Nachtrag 20.12.09: Wie die taz berichtet, sieht eine SPD-Kommision keinen Grund, warum Sarrazin ausgeschlossen werden sollte.

Nachtrag 08.01.10: Die taz berichtet von einem Gutachten des Moses-Mendelsohn-Zentrums, in dem die Äußerungen von Sarrazin analysiert werden:

"Sarrazins Aussagen "sind in zentralen Passagen eindeutig als rassistisch zu betrachten", schreibt Gideon Botsch vom Moses-Mendelssohn-Zentrum der Universität Potsdam in der 21-seitigen Analyse, die der taz vorliegt."

Nachtrag 17.03.10: Laut taz hält die SPD-Landesschiedskommission Sarrazin nicht für rassistisch und wirft ihn daher nicht aus der Partei:

"Sarrazin sei auch deshalb nicht rassistisch, weil er nicht alle Migrantengruppen gleichermaßen abgewertet habe. Sarrazin hatte gesagt, Vietnamesen und Osteuropäer seien integrationswillig und hätten in der zweiten Generation überdurchschnittliche Erfolge. Juden hätten einen um 30 Punkte höheren Intelligenzquotienten."

Dabei sind diese angeblich positiven Aussagen genauso rassistisch wie die anerkannt abwertenden.

Nachtrag 28.04.10: Daniel Bax kommentiert in der taz die Aufregung um Aygül Özkan:

2Und was hat die SPD? Einen Sarrazin, der gegen Migranten aus der Unterschicht pöbelt - und dessen schlichte Thesen die Tochter eines Änderungsschneiders aus Hamburg-Altona allein schon mit ihrer Aufstiegsgeschichte Lügen straft."

Nachtrag 10.06.10: Weitere rassistische Äußerungen von Sarrazin auf Spiegel online. Erschreckend ist vorallem:

"Einige der Zuhörer reagierten laut dpa mit einem Schmunzeln, erkennbare Unmutsäußerungen gab es nicht."

Nachtrag 30.06.10: Die jetzt geforderten Intelligenztests für Zuwanderer_innen (siehe z.B. taz) fügen sich nahtlos in die sarrazinsche-buschkowskysche Argumentation ein. Auch wenn sie gerade noch von allen abgelehnt werden.

Nachtrag 09.07.10: Sarrazin teilt immer weiter aus. Die taz berichtet:

"Thilo Sarrazin, ehemaliger Finanzsenator Berlins und heute Mitglied des Bundesbankvorstands, rechtfertigt seine umstrittenen Äußerungen über MigrantInnen. In der Politik sei der "Einsatz einer angemessenen Streitmacht ganz wichtig", deshalb habe er immer "die verbale Artillerie aufgestellt"."

Nachtrag 21.04.11: Und wieder hat Sarrazin ein Parteiausschlussverfahren überstanden wie tagesschau.de berichtet. Die SPD will wohl keine rassistischen Wähler_innenstimmen vergraulen.

Nachtrag 05.05.11: Die taz berichtet Sarrazin demütigt die SPD, wobei ich das Gefühl habe, das bekommt die SPD schon alleine hin.

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Donnerstag, 10. September 2009
Rüttgers rassistischer Wahlkampf
Im Jahr 2000 hat Jürgen Rüttgers im Wahlkampf zu einer rassistischen Kampagne (die als 'Kinder statt Inder'-Kampagne bekannt wurde) gegriffen. Als Inder-Kind hat diese mich besonders getroffen (denn bis dahin hatten Inder_innen noch nicht im Mittelpunkt einer rassistischen Kampagne in Deutschland gestanden und diese Kampagne raubte alle Illusionen darüber, vielleicht doch in Deutschland akzeptiert zu sein). So schrieb ich damals eine Analyse für die Zeitschrift Meine Welt (hier als pdf).

Im Wahlkampf 2009 greift Rüttgers auf das gleiche Mittel zurück (vergleiche taz). Er unterstellt rumänischen Arbeitnehmer_innen, dass sie nicht zuverlässig arbeiten, und macht abwertende (und sinnfreie) Aussagen über chinesischen Investor_innen (hier auf Youtube). Von verschiedenen Seiten wird Rüttgers Rassimus vorgeworfen (siehe z.B. taz). Sein "Integrationsminister" aber stellt sich hinter seinen Chef (laut taz):

"Integrationsminister Armin Laschet (CDU) wies den Rassismusvorwurf als "absurd" zurück. "Wer Jürgen Rüttgers Rassismus vorwirft, vergiftet das Klima für Integration und banalisiert wirklichen Rassismus", sagte er. Rüttgers sei ein überzeugter Europäer und Erfinder einer Integrationsoffensive, die in NRW von allen vier Fraktionen getragen werde."

Was soll denn das heissen? Was ist denn wirklicher Rassismus? Wer soll den so integriert werden? Was hat den so plumper Deutsch-Nationalismus mit überzeugten Europäer-Sein zu tun?

Rüttgers gibt derweil das naive Unschuldslamm: "Rüttgers hatte sich für seine Äußerungen mit den Worten entschuldigt: "Ich wollte niemanden beleidigen, wenn das doch geschehen ist, tut mir das leid.""

Wer glaubt ihm das?

Nachtrag 10.09.09: Die CDU verharmlost laut taz weiter Rüttgers Aussagen (wie es so üblich ist, wenn rassistische Aussagen als solche bezeichnet werden):

"CDU-Fraktionschef Helmut Stahl bezeichnete die Vorwürfe gegen Rüttgers als "Lawine von Verbalmüll". Der "kleine Ausrutscher" von ihm rechtfertige nicht eine solche "Mobilisierung der Empörungsindustrie"."

Und die FDP steht ihr bei:

"Sein FDP-Kollege Gerhard Papke warf SPD, Grünen und Linken eine "völlig unangemessene Empörungsinszenierung" vor. Der Rassismusvorwurf der grünen Spitzenkandidatin Renate Künast sei "bodenlos und ehrabschneidend"."

Nicht derjenige, der rassistische Äußerungen macht, handelt bodenlos und eherabschneidend, sondern diejenige, die ihn dafür anklagt. Auch das eine typische Täter-Opferumkehr.

Und Rüttgers sieht weiter kein Problem:

"Rüttgers selbst nahm in der Landtagsdebatte mit nur mit zwei dürren Sätzen zu seinen umstrittenen Äußerungen Stellung: "Ich habe mich für meine Äußerungen entschuldigt", sagte er. "Damit habe ich gesagt, was ich dazu sagen konnte und wollte.""

Nachtrag 20.09.09: Die taz meldet:

" Wegen seiner "Rumänen-Schelte" wird gegen den Ministerpräsidenten von NRW, Jürgen Rüttgers (CDU), kein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Laut Staatsanwaltschaft würden Rüttgers Äußerungen weder den Tatbestand der Volksverhetzung noch den der Beleidigung erfüllen und seien damit strafrechtlich nicht relevant. In der politischen Auseinandersetzung seien derartige Äußerungen vom Grundrecht auf freie Meinungsäußerung gedeckt."

Und auch die NPD darf weiter rassistische Plakate aufhängen. Und in den Niederlanden ist nicht klar, ob ein Hitlerfoto in einer Kita ein Problem ist:

"Eine Sprecherin erklärte, die Grenze von Diskriminierung sei schwer zu ziehen und die Kriterien für einen Lizenzentzug daher undeutlich."

Nachtrag 22.09.09: Das Oberverwaltungsgericht Greifswald hält die NPD-Plakate doch für volksverhetzend.

Nachtrag 27.09.09: Die taz berichtet über einen neuen Skandal im Rüttgers-Wahlkampf und schreibt:

"Nachdem erst unlängst seine Verunglimpfung rumänischer Arbeiternehmer für Unmut gesorgt hatten, sieht er sich jetzt mit weit gravierenderen Vorwürfen konfrontiert."

Warum ist es gravierender, wenn die Staatskanzlei unrechtmässig im Wahlkampf hilft? Woher diese Hierarchisierung?

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Donnerstag, 27. August 2009
Grüne Kaarst
Über das rassistische und sexistische Plakat der Grünen Kaarst und die Reaktionen darauf hat Hilal Sezgin (mal wieder) einen lesenswerten Kommentar in der taz geschrieben.

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Donnerstag, 6. August 2009
taz Verweis
Die Außenministerin der USA reist durch Afrika und die taz nimmt dies zum Anlass den Präsidenten der USA aus den USA zu verweisen. Der Untertitel des Artikels lautet:

"AFRIKA US-Außenministerin startet Tour durch den Heimatkontinent ihres Chefs. Erster Stopp: Kenia"

und im Artikel heisst es:

"Kenia ist eines der Heimatländer Obamas, aber bei seinem ersten Staatsbesuch in einem afrikanischen Land südlich der Sahara hatte der US-Präsident stattdessen Ghana besucht."

Soviel Heimatrhetorik hätte ich der taz nicht zugetraut. Die Reproduktion von rassistischen Verweisen allerdings schon.

PS: Bei Anderen kann die taz Rassismen durchaus erkennen.

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Donnerstag, 30. Juli 2009
Kein Geld für Roma
Offizielle polnische Institutionen haben, wie die taz berichtet, dieses Jahr keine Gelder für das Gedenken an in Auschwitz ermordete Roma bewilligt.

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Mittwoch, 15. Juli 2009
Antisemitismus mitten in der Gesellschaft
Aus der taz:

"Kahane warnte davor, antisemitische Tendenzen ausschließlich muslimischen oder migrantischen Mitbürgern zuzuschreiben. Das Problem reiche bis in die Mitte der Gesellschaft, es sei daher "Unrecht, Antisemitismus zum Ausländerproblem zu machen", so Kahane. Auch eine Delegation des Problems an die rechtsextreme Szene müsse unbedingt vermieden werden."

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