Sonntag, 11. September 2011
Rassismus in Libyen
urmila, 19:31h
Die taz berichtet über Rassismus in Libyen. Zur Zeit wird die Ausgrenzung Schwarzer durch den Verdacht, sie hätten Gaddafi unterstützt, legitimiert. Wie die taz ausführt, wurden aber auch schon vor der Revolution Schwarze ausgebeutet und diskriminiert.
Anmerkung: Der Titel des taz-Artikels "Afrikaner leben gefährlich" erschliesst sich mir allerdings nicht ganz. Ich glaube zwar schon, dass zur Zeit alle Menschen in Libyen gefährlich leben, aber in dem Artikel geht es ja spezifisch um Schwarze und nicht um die arabischen Afrikaner_innen (und es geht auch um Frauen).
Anmerkung: Der Titel des taz-Artikels "Afrikaner leben gefährlich" erschliesst sich mir allerdings nicht ganz. Ich glaube zwar schon, dass zur Zeit alle Menschen in Libyen gefährlich leben, aber in dem Artikel geht es ja spezifisch um Schwarze und nicht um die arabischen Afrikaner_innen (und es geht auch um Frauen).
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Samstag, 27. August 2011
Deutschland mal wieder gerügt
urmila, 01:30h
Die taz berichtet, das gegen Deutschland ein europäisches Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet wurde. Um der Strafe zu entgehen, lockert Deutschland nun sein Ausländer_innenrecht ein bisschen. Unter anderem, um es weniger homophob zu machen.
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Donnerstag, 25. August 2011
Rassistische Türpolitik ok
urmila, 01:59h
Die taz berichtet, dass eine rassistische Türpolitik einer Disco nicht von der Justiz geahndet wird:
""Zweifellos eine Demütigung", urteilte in einem ersten Prozess der Richter des Landgerichts Tübingens, Tilman Gruber, Ende Juli. Allerdings überschreite dies "nicht das Maß gewissermaßen täglichen Unrechts oder persönlicher Kränkung, die jedem Menschen alltäglich widerfahren können", so Gruber. Die geforderte Entschädigung in Höhe von 5.000 Euro lehnte er daher ab."
Klar, kann das jede_r passieren, dass sie mit Hinweis auf ihre 'Hautfarbe' nicht in die Disco gelassen wird. - Ein eklantanter Fall von Rassismusleugnung.
Nachtrag 13.12.11: Die taz berichtet:
Der junge Schwarze "bekommt nun doch eine Entschädigung, weil er aufgrund seiner Hautfarbe nicht in eine Diskothek gelassen wurde. Dies entschied am Montag das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart. Die Vorinstanz hatte das noch abgelehnt."
""Zweifellos eine Demütigung", urteilte in einem ersten Prozess der Richter des Landgerichts Tübingens, Tilman Gruber, Ende Juli. Allerdings überschreite dies "nicht das Maß gewissermaßen täglichen Unrechts oder persönlicher Kränkung, die jedem Menschen alltäglich widerfahren können", so Gruber. Die geforderte Entschädigung in Höhe von 5.000 Euro lehnte er daher ab."
Klar, kann das jede_r passieren, dass sie mit Hinweis auf ihre 'Hautfarbe' nicht in die Disco gelassen wird. - Ein eklantanter Fall von Rassismusleugnung.
Nachtrag 13.12.11: Die taz berichtet:
Der junge Schwarze "bekommt nun doch eine Entschädigung, weil er aufgrund seiner Hautfarbe nicht in eine Diskothek gelassen wurde. Dies entschied am Montag das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart. Die Vorinstanz hatte das noch abgelehnt."
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Freitag, 29. Juli 2011
Gründe für und gegen Zivilcourage
urmila, 02:17h
Die taz berichtet von einem Geduldeten, der kurzfristig gefeiert wurde, weil er einen Handtaschenräuber gestellt hat. Seine Erzählung über diesen Vorgang sagt viel über die rassistischen Zwänge, in denen er steckt:
""Ich habe mitbekommen, wie einer jungen Frau die Handtasche geklaut wurde." Erst habe er nicht eingreifen wollen, denn er hat einen Grundsatz: aus Ärger raushalten. Aber dann beginnt die Frau zu weinen. Hussein läuft dem Täter nach. Ein Stück vom Bahnhof entfernt findet er die weggeworfene Tasche. "Ich habe sie genommen und wollte zurückgehen, doch dann gemerkt, dass der Geldbeutel fehlt."
Hussein schweigt kurz. "Ich hatte Angst. Wäre ich ohne das Geld zurückgegangen, hätten doch alle gedacht, ich hätte es genommen." Er weiß, dass er nur zu gut in das Bild eines Täters passt: jung, Ausländer, massige Statur, kurzgeschorene Haare, tätowierte Arme. Also dreht er um. Nimmt die Verfolgung wieder auf und stellt den Täter wenig später. "Er wollte mir das Geld nicht geben, also habe ich ihn zurück zum Bahnhof geschleppt.""
Der junge Mann bedenkt also ständig, wie seine Handlungen in einer rassistischen Logik interpretiert weden werden und wie er sich am besten vor rassistischen Angriffen schützen kann. Zivilcourage ist, dass er sich trotzdem darauf einlässt jemand anderem zu helfen.
Seine Duldung läuft gerade mal wieder aus.
""Ich habe mitbekommen, wie einer jungen Frau die Handtasche geklaut wurde." Erst habe er nicht eingreifen wollen, denn er hat einen Grundsatz: aus Ärger raushalten. Aber dann beginnt die Frau zu weinen. Hussein läuft dem Täter nach. Ein Stück vom Bahnhof entfernt findet er die weggeworfene Tasche. "Ich habe sie genommen und wollte zurückgehen, doch dann gemerkt, dass der Geldbeutel fehlt."
Hussein schweigt kurz. "Ich hatte Angst. Wäre ich ohne das Geld zurückgegangen, hätten doch alle gedacht, ich hätte es genommen." Er weiß, dass er nur zu gut in das Bild eines Täters passt: jung, Ausländer, massige Statur, kurzgeschorene Haare, tätowierte Arme. Also dreht er um. Nimmt die Verfolgung wieder auf und stellt den Täter wenig später. "Er wollte mir das Geld nicht geben, also habe ich ihn zurück zum Bahnhof geschleppt.""
Der junge Mann bedenkt also ständig, wie seine Handlungen in einer rassistischen Logik interpretiert weden werden und wie er sich am besten vor rassistischen Angriffen schützen kann. Zivilcourage ist, dass er sich trotzdem darauf einlässt jemand anderem zu helfen.
Seine Duldung läuft gerade mal wieder aus.
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Samstag, 23. Juli 2011
Stämmig
urmila, 21:17h
In einem taz-Artikel über die News of the World steht:
"Die beiden ukrainischstämmigen Nachrichtenchefs des Blattes beauftragten dafür den Detektiv Glenn Mulcaire und zahlten ihm monatlich umgerechnet 10.000 Euro."
Wozu ist der Bezug auf einen Stamm in diesem Kontext wichtig?
"Die beiden ukrainischstämmigen Nachrichtenchefs des Blattes beauftragten dafür den Detektiv Glenn Mulcaire und zahlten ihm monatlich umgerechnet 10.000 Euro."
Wozu ist der Bezug auf einen Stamm in diesem Kontext wichtig?
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Schwarzer Ausländerbeauftragte gibt auf
urmila, 20:54h
Die taz berichtet, dass der ehrenamtliche Ausländerbeauftragte von Schwedt Ibraimo Alberto die Stadt verlassen hat, weil er den Altagsrassismus nicht mehr ertragen hat. Der Bürgermeister von Schwedt findet die Vorwürfe von Alberto überspitzt.
Nachtrag 01.08.11: Auch Deutschlandradio Kultur hat berichtet.
Nachtrag 01.08.11: Auch Deutschlandradio Kultur hat berichtet.
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Samstag, 2. Juli 2011
Herausforderung Reiseführer
urmila, 19:38h
Da ich gerade für eine Woche in Vietnam bin, habe ich mir von meiner Cousine einen ein paar Jahre alten Reiseführer von Reise Know-How ausgeliehen. So kann ich mir ein paar Grundkenntnisse zu Vietnam anlesen (erschreckend, wie wenig ich weiss). Es ist aber nicht leicht, den Reiseführer zu lesen. Vorallem wenn es um die ethnischen Minderheiten geht (aber nicht nur da) ist das rassistische Vokabular nicht zu ertragen.
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Sonntag, 12. Juni 2011
Die EU der Ungleichen
urmila, 00:33h
Die taz berichtet, dass Deutschland, Frankreich und die Niederlande dafür sorgen, dass es EU-Länder zweiter Klasse gibt. Obwohl die EU-Kommission, das Europaparlament und auch Ungarn, die gerade den EU-Vorsitz haben, dafür waren, Rumänien und Bulgarien in den Schengenraum aufzunehmen, haben Deutschland und die beiden anderen Länder das verhindert. Als Begründung ziehen sie dafür Dinge heran, die sonst nicht als Kriterien für den Beitritt zum Schengenraum gelten.
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Freitag, 10. Juni 2011
Aus dem Leben eines Süd/Ausländers
urmila, 00:21h
Bei der Party setzt sich einer zu dem Süd/Ausländer, fragt ihn woher er ist, äußert sich überschwenglich über dessen Herkunftsland und von den Südländer_innen überhaupt, drängt sich und seinen alltäglichen Rassismus auf.
Irgendjemand aus dem Haus informiert die Ausländerbehörde, dass Ausländer im Haus wohnen (folgt damit womöglich Körtings Aufruf vom letzten November). Bedrohlich, gefährlich. Für den Süd/Ausländer. Als dann tatsächlich die Polizei vor der Tür steht. Einfach so.
Beim Arzt dolmetscht der Süd/Ausländer für seinen Freund. Der Arzt kümmert sich kaum um den Patienten, aber ausführlichst um den Süd/Ausländer, drängt sich sexualisiert auf, wird übergriffig. Die Süd/Ausländer müssen die Praxis wechseln.
Alltägliche Vorkomnisse. Mal kleiner, mal größer. Immer aus der selbstsicheren Position der fraglos Dazugehörenden. Immer gefährlich, verunsichernd für die zu Süd/Ausländern Gemachten.
Irgendjemand aus dem Haus informiert die Ausländerbehörde, dass Ausländer im Haus wohnen (folgt damit womöglich Körtings Aufruf vom letzten November). Bedrohlich, gefährlich. Für den Süd/Ausländer. Als dann tatsächlich die Polizei vor der Tür steht. Einfach so.
Beim Arzt dolmetscht der Süd/Ausländer für seinen Freund. Der Arzt kümmert sich kaum um den Patienten, aber ausführlichst um den Süd/Ausländer, drängt sich sexualisiert auf, wird übergriffig. Die Süd/Ausländer müssen die Praxis wechseln.
Alltägliche Vorkomnisse. Mal kleiner, mal größer. Immer aus der selbstsicheren Position der fraglos Dazugehörenden. Immer gefährlich, verunsichernd für die zu Süd/Ausländern Gemachten.
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Mittwoch, 8. Juni 2011
Mehrsprachigkeit
urmila, 13:18h
Die Journalistin Kathrin Zeiske hat mir folgendes Bild zugeschickt:

und schreibt dazu:
"Ich hab bei Kaisers im Auerberg in Bonn ein unglaubliches Plakat entdeckt. Darauf wird am Eingang dargelegt, dass es wegen sonstigen Sicherungsvorkehrungen sinnlos wäre, das Geschäft zu überfallen. Da sich Kaisers oder das beauftragte Sicherheitsunternehmen Vollmergruppe aber anscheinend unsicher waren, ob sie damit die von ihnen ausgemachte, potentielle Zielgruppe überhaupt erreichen, steht das ganze dann noch mal in vier weiteren Sprachen da; meinem laienhaften Verständnis nach Polnisch, Russisch, Rumänisch und Türkisch. Vorausgesetzt scheint also, dass mögliche Räuber_innen wohl eher nicht (fliessend) Deutsch sprechen. Wie die Auswahl der Sprachen zustande kommt, wäre interessant zu erfahren; ob da irgendwelche dubiosen Statistiken herangezogen werden oder ob diese eher einem rassistischen "Bauchgefühl" oder "Allgemeinwissen" entspricht, welche "Verbrechersprachen" da nun noch stehen sollten, damit das ganze Plakat auch Sinn macht. Es sind ja nun mal nicht die gängigen weltweiten Verkehrssprachen, Englisch, Französich, Spanisch, oder so. Darüber hinaus bezweifle ich, dass irgendwo in dem Geschäft auch noch irgendetwas anderes netterweise in andere Sprachen übersetzt steht: "heute im Angebot: Erdbeeren aus der Region" oder "die Leergutannahme befindet sich im hinteren Teil des Ladens"."
Auf ihre Rundmail hat sie erfahren, dass mindestens eine weitere Kaisers-Fililale in Bonn ein solches Plakat aufgehäng hat und das es auch bei Aldi Nord in Leipzig ähnliche Plakate gibt.

und schreibt dazu:
"Ich hab bei Kaisers im Auerberg in Bonn ein unglaubliches Plakat entdeckt. Darauf wird am Eingang dargelegt, dass es wegen sonstigen Sicherungsvorkehrungen sinnlos wäre, das Geschäft zu überfallen. Da sich Kaisers oder das beauftragte Sicherheitsunternehmen Vollmergruppe aber anscheinend unsicher waren, ob sie damit die von ihnen ausgemachte, potentielle Zielgruppe überhaupt erreichen, steht das ganze dann noch mal in vier weiteren Sprachen da; meinem laienhaften Verständnis nach Polnisch, Russisch, Rumänisch und Türkisch. Vorausgesetzt scheint also, dass mögliche Räuber_innen wohl eher nicht (fliessend) Deutsch sprechen. Wie die Auswahl der Sprachen zustande kommt, wäre interessant zu erfahren; ob da irgendwelche dubiosen Statistiken herangezogen werden oder ob diese eher einem rassistischen "Bauchgefühl" oder "Allgemeinwissen" entspricht, welche "Verbrechersprachen" da nun noch stehen sollten, damit das ganze Plakat auch Sinn macht. Es sind ja nun mal nicht die gängigen weltweiten Verkehrssprachen, Englisch, Französich, Spanisch, oder so. Darüber hinaus bezweifle ich, dass irgendwo in dem Geschäft auch noch irgendetwas anderes netterweise in andere Sprachen übersetzt steht: "heute im Angebot: Erdbeeren aus der Region" oder "die Leergutannahme befindet sich im hinteren Teil des Ladens"."
Auf ihre Rundmail hat sie erfahren, dass mindestens eine weitere Kaisers-Fililale in Bonn ein solches Plakat aufgehäng hat und das es auch bei Aldi Nord in Leipzig ähnliche Plakate gibt.
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