Samstag, 19. Mai 2007
Das eine schützt vor dem anderen nicht
"Ralph Giordano sagt, dass er mit heftigen Reaktionen gerechnet habe. "Aber dass ich jetzt in die rechte Ecke gestellt werde, ist allein aufgrund meiner Biografie absolut lächerlich", findet der wegen seiner jüdischen Mutter von den Nazis verfolgte Schriftsteller." zitiert die taz in einem Bericht über Giordanos islamophobe Äußerungen zum Bau einer Moschee in Köln.

Schön wäre es, wenn die eigene Ausgrenzungserfahrungen dazu führen würde, dass frau selber nicht ausgrenzt. Aber die Realität ist es leider nicht. 'Weiße' sich als schwul identifizierende Männer reproduzieren Islamophobie und Rassismus. Muslimisch-markierte Menschen reproduzieren und stablisieren Heterosexismus. 'Weiße' FeministInnen reproduzieren Rassismen. Und diese Liste lässt sich beliebig fortführen. Auch bei mir selber entdecke ich immer wieder rassistische, heterosexistische, eurozentrische Mittelklassegedanken.

Wir alle sind in diesen Gedankengebäuden sozialisiert. Wir bemerken jene leichter, die uns ausgrenzen, als jene, durch die wir privilegiert werden. Wir alle haben Anteil an der Reproduktion von Rassismus, Heterosexismus, Klassendifferenzen, etc. Dessen müssen wir uns immer wieder bewußt werden. Mit einer "rechten Ecke" hat das wenig zu tun.

Nachtrag 19.06.07: Es geht weiter.

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