Freitag, 1. Juni 2007
Intolerante Demokratien?
Eine politische Stiftung kündigt eine ihrer Veranstaltung mit folgenden Worten an:

"Tolerante westliche Demokratien knicken vor intoleranten und terroristischen Islamisten ein. Beherrscht dieses Bild die Szenerie der Zukunft? Oder gibt es die Chance auf ein nicht konfliktfreies aber dennoch friedliches Miteinander der Kulturen."

Interessant welches Bild da heraufbeschworen (und mit der Auswahl der Diskussionsteilnehmern verfestigt wird). Da weiß frau von Anfang an, wer der Böse und wer die Gute ist. Keine Überraschungen zu erwarten.

Würden die VeranstalterInnen auch von intoleranten Demokratien oder toleranten Islamisten sprechen? Oder geht so eine Zuordnung der Begriffe gar nicht?

Nachtrag 07.06.07: Ich habe gerade auf Radio Eins einen Bericht über die Veranstaltung gehört. Wie zu befürchten haben zwei der drei Diskutierer islamophobe und rassistische Thesen verbreitet. (Der Dritte scheint dagegen gehalten zu haben.)

Wenn ich die O-Töne richtig interpretiere, hat der CDU-Mann die Gefährlichkeit des Islams durch einen Verweis auf jugendliche Serientäter untermauert. Da würde ich jetzt eigentlich fragen, was diese mit dem Islam zu haben sollen. Aber das spare ich mir doch besser, denn die Antwort ist klar. Es geht nicht um den Islam sondern um Rassismus. Und offensichtlich soll die Demokratie intolerant sein.

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Angekommen
Nach nur sieben Wochen in Norwegen, habe ich jetzt alles was ich brauche: Ich habe auch Dinge, die ich eigentlich nicht brauche, aber ohne die ich die anderen Sachen nicht bekommen hätte: Nachdem ich all das jetzt zusammen habe, kann ich mich ab jetzt dann auch auf meine Arbeit konzentrieren. Gut, dass ich diesmal sechs Monate bleibe. Wären es wie in Australien nur drei, könnte ich langsam schon wieder mit dem Einpacken beginnen.

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MmM
"Mittlerweile hat sich in der deutschsprachigen Öffentlichkeit, von 'wohlmeinenden' Milieus ausgehend, die Vokabel Menschen mit Migrationshintergrund als eine allgemein verständliche Praxis der Bezeichnung von Personen etabliert, die in der Migrationsgesellschaft in einer spezifischen Weise als Andere gelten. Früher sagte man 'Ausländer', jetzt 'Menschen mit Migrationshintergrund' ('MmM'). Mit dem Wandel des Vokabulars hat sich allerdings keine grundlegende Veränderung des Status und der symbolischen Positionen ergeben, die den als 'natio-ethno-kulturell anders' Geltenden in der deutschen Migrationsgesellschaft zukommen."

aus Paul Mecherils sehr lesenswerten Artikel in dem gerade erschienen Sammelband Jugend, Zugehörigkeit und Migration.

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