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Dienstag, 8. Dezember 2015
YMS: Handeln
urmila, 23:35h

Heute mittag kamen gleichzeitig sechs deutsche Teilnehmende des Young Media Summit Reloaded am Flughafen in Tunis an. Die erste Herausforderung war, ein Taxi zum Hotel zu bekommen und dafür nur den Preis zu zahlen, der uns vorher von den Organisator_innen genannt wurde. Nicht einfach. Denn wir wollten zu einem 4 Sterne-Hotel, waren viele und eindeutig Europäer_innen.
Ein paar von uns stiegen in Verhandlungen mit Taxifahrern ein, in Französisch bzw. Arabisch. Andere hielten sich im Hintergrund (so auch ich). Bald zeigten sich unterschiedliche Einstellungen dazu, was denn angemessen ist. Die einen meinten, es mache doch nichts ein paar Euro mehr zu zahlen. Und dass das Ganze zu lange dauere. Andere waren der Meinung, das es sehr wohl was mache,ein Mehrfaches des ortsüblichen Preises zu zahlen. Und das keine Eile notwendig sei. Ausdiskutiert wurde dies allerdings nicht (das meiste noch nicht mal ausgesprochen). Die einen verhandelten auf Französisch, der andere auf Arabisch (was aus der Gruppe sonst niemand sprechen konnte). Auf einmal wurde Gepäck in ein Taxi verladen und die ersten stiegen zum höheren Preis ein. Damit waren Tatsachen geschaffen.Und der erste Konflikt wurde kurz im Taxi artikuliert, aber dann doch lieber zur Seite geschoben.
Wir kommen hier mit sehr unterschiedlichen Erfahrungen und Einstellungen zusammen.
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Montag, 7. Dezember 2015
Young Media Summit Reloaded
urmila, 22:57h
Vor fast vier Jahren habe ich am Young Media Summit, einem Treffen von deutschen und arabischen Bloger_innen in Kairo teilgenommen. Das hat meinen Horizont sehr erweiteret. Unter anderem habe ich da die syrische Aktivistin Razan Ghazzawi kennen gelernt.
Nun hat die Deutsche Welle ganz kurzfristig zum Young Media Summit Reloaded nach Tunis eingeladen. Mit dabei sind Teilnehmende von drei verschiedenen Treffen 2010/11 (leider ist Razan nicht dabei). Ein Programm ist noch nicht auf dem Blog veröffentlicht. Aber in der Facebook-Gruppe geteilt. Beim letzten mal hätte mich das noch nicht erreicht und auch jetzt bin ich überrascht, dass die Kommunikation vor allem über den Anbieter läuft. Ich bin gespannt, was ich sonst noch so über Social Media und/oder arabische Entwicklungen lerne. Morgen früh geht es los.
Nun hat die Deutsche Welle ganz kurzfristig zum Young Media Summit Reloaded nach Tunis eingeladen. Mit dabei sind Teilnehmende von drei verschiedenen Treffen 2010/11 (leider ist Razan nicht dabei). Ein Programm ist noch nicht auf dem Blog veröffentlicht. Aber in der Facebook-Gruppe geteilt. Beim letzten mal hätte mich das noch nicht erreicht und auch jetzt bin ich überrascht, dass die Kommunikation vor allem über den Anbieter läuft. Ich bin gespannt, was ich sonst noch so über Social Media und/oder arabische Entwicklungen lerne. Morgen früh geht es los.
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Donnerstag, 26. November 2015
Obergrenzen
urmila, 20:18h
Angesichts der vielen Menschen, die hoffen, in Europa ein besseres/sichereres Leben führen zu können, wird in Deutschland vermehrt über Obergrenzen (mit diesem oder anderem Begriff) diskutiert. Die Diskussion begrenzt sich dabei nicht nur auf rechte Parteien, sondern wird auch von jenen, die sich als links und/oder Vertreter_innen von Mindherheiten bezeichnen, geführt. Dabei ist mir klar, dass viele Behörden, Institutionen und Freiwillige vor Ort schon längst die Grenzen dessen, was sie meinen leisten zu können, überschritten haben (und sich trotzdem weiter einsetzen). Es geht mir nicht darum, das zu ignorieren. Mir geht es eher darum, die nationalstaatliche (oder EU-) Perspektive für einen Moment zu verlassen und einen globaleren Blick einzunehmen.
Dies möchte ich anhand eines taz-Kommentars von Christian Rath machen. Rath argumentiert, dass wir Obergrenzen brauchen, um langfristig Menschen unterstützen zu können. Vieles davon ist vernünftig, pragmatisch. Aber sein Ausgangspunkt zeigt den argumentativen Nationalismus:
“Zwar könnte man schon irgendwie die Lüneburger Heide, das Emsland und die Uckermark mit Zeltstädten und Containern füllen. Deutschland will schutzberechtigte Flüchtlinge aber nicht nur irgendwie verwalten und durchfüttern (wie dies global eher üblich ist), sondern integrieren, das heißt sprachlich, beruflich und sozial zum Bestandteil der Gesellschaft werden lassen. Und eine so verstandene Aufnahmefähigkeit ist natürlich niedriger als die rein organisatorische.“
In der Printversion lautete der letzte Satz: “Und die so verstandene Aufnahmefähigkeit des Einwanderungslandes Deutschland ist natürlich niedriger als die rein organisatorische Nothilfe eines syrischen Nachbarlandes.“ und stellt damit noch eindeutiger einen Vergleich mit anderen Ländern her.
Rath argumentiert also, dass wir menschenwürdige Standards für hierher flüchtende Menschen gewähren wollen. Das ist eine unterstützenswerte Forderung. Um diesen Standard einhalten zu können, will er aber die Anzahl jener, die nach der Deutschland kommen können, begrenzen. Es kann durchaus sein, dass er recht damit hat, dass der Standard bei höheren Zahlen nicht mehr zu halten ist. Aber wieso soll der Standard nur für jene gelten, die es nach Deutschland schaffen. Ist es ok, den hohen Standard in Deutschland damit zu erkaufen, dass andere woanders mit niedrigerem Standard leben müssen? Wollen wir der Welt zeigen, wie toll sich Deutschland um Flüchtlinge kümmert? Und dabei den Großteil der Flüchtlinge in den Ländern lassen, die über sehr viel weniger Ressourcen verfügen als Deutschland, dafür aber sehr viel mehr Menschen aufnehmen und diese “ nur irgendwie verwalten und durchfüttern“? Geht es um moralische Überlegenheit oder um die Hilfe für Menschen?
Mir ist klar, dass Rath in seinem Kommentar argumentiert, dass andere EU-Länder mehr flüchtende Menschen aufnehmen sollen. Auch dagegen habe ich nichts einzuwenden. Trotzdem finde ich die Argumentation höchst problematisch. Angesichts von globalen Ungleichheiten und Konflikten können wir nicht einfach davon ausgehen, dass wir unseren hohen Lebensstandard (und moralische Überlegenheit) bewahren können. Ich würde ihn auch gerne bewahren (und sogar noch erhöhen). Noch lieber will ich allerdings, dass ich, falls ich einmal fliehen muss, Zuflucht finde. Und ich vermute dabei wäre mir erst einmal wichtig, dass ich überhaupt irgendwohin kann, wo ich sicher bin und zu Essen habe. Denn wenn ich das nicht habe, dann helfen mir hohe Standards an Orten, zu denen ich keinen Zugang habe, auch nicht weiter.
Dies möchte ich anhand eines taz-Kommentars von Christian Rath machen. Rath argumentiert, dass wir Obergrenzen brauchen, um langfristig Menschen unterstützen zu können. Vieles davon ist vernünftig, pragmatisch. Aber sein Ausgangspunkt zeigt den argumentativen Nationalismus:
“Zwar könnte man schon irgendwie die Lüneburger Heide, das Emsland und die Uckermark mit Zeltstädten und Containern füllen. Deutschland will schutzberechtigte Flüchtlinge aber nicht nur irgendwie verwalten und durchfüttern (wie dies global eher üblich ist), sondern integrieren, das heißt sprachlich, beruflich und sozial zum Bestandteil der Gesellschaft werden lassen. Und eine so verstandene Aufnahmefähigkeit ist natürlich niedriger als die rein organisatorische.“
In der Printversion lautete der letzte Satz: “Und die so verstandene Aufnahmefähigkeit des Einwanderungslandes Deutschland ist natürlich niedriger als die rein organisatorische Nothilfe eines syrischen Nachbarlandes.“ und stellt damit noch eindeutiger einen Vergleich mit anderen Ländern her.
Rath argumentiert also, dass wir menschenwürdige Standards für hierher flüchtende Menschen gewähren wollen. Das ist eine unterstützenswerte Forderung. Um diesen Standard einhalten zu können, will er aber die Anzahl jener, die nach der Deutschland kommen können, begrenzen. Es kann durchaus sein, dass er recht damit hat, dass der Standard bei höheren Zahlen nicht mehr zu halten ist. Aber wieso soll der Standard nur für jene gelten, die es nach Deutschland schaffen. Ist es ok, den hohen Standard in Deutschland damit zu erkaufen, dass andere woanders mit niedrigerem Standard leben müssen? Wollen wir der Welt zeigen, wie toll sich Deutschland um Flüchtlinge kümmert? Und dabei den Großteil der Flüchtlinge in den Ländern lassen, die über sehr viel weniger Ressourcen verfügen als Deutschland, dafür aber sehr viel mehr Menschen aufnehmen und diese “ nur irgendwie verwalten und durchfüttern“? Geht es um moralische Überlegenheit oder um die Hilfe für Menschen?
Mir ist klar, dass Rath in seinem Kommentar argumentiert, dass andere EU-Länder mehr flüchtende Menschen aufnehmen sollen. Auch dagegen habe ich nichts einzuwenden. Trotzdem finde ich die Argumentation höchst problematisch. Angesichts von globalen Ungleichheiten und Konflikten können wir nicht einfach davon ausgehen, dass wir unseren hohen Lebensstandard (und moralische Überlegenheit) bewahren können. Ich würde ihn auch gerne bewahren (und sogar noch erhöhen). Noch lieber will ich allerdings, dass ich, falls ich einmal fliehen muss, Zuflucht finde. Und ich vermute dabei wäre mir erst einmal wichtig, dass ich überhaupt irgendwohin kann, wo ich sicher bin und zu Essen habe. Denn wenn ich das nicht habe, dann helfen mir hohe Standards an Orten, zu denen ich keinen Zugang habe, auch nicht weiter.
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Dienstag, 24. November 2015
Kindeswohl wird abgeschoben
urmila, 22:31h
Die Aufgabe der Mitarbeitenden von Jugendämtern ist es, das Kindeswohl zu schützen. Die deutsche Abschiebepraxis macht dies aber unmöglich – und verstößt so gegen grundlegende Menschenrechte.
Mehr dazu im Zwischenruf für das Gunda-Werner-Institut.
Mehr dazu im Zwischenruf für das Gunda-Werner-Institut.
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Sonntag, 15. November 2015
Kategorisierungen
urmila, 20:25h
Die letzten Tage war ich auf der Tagung "Postmigrantische Gesellschaft?!" des Rats für Migration. Da ging es unter anderem auch um Kategorisierungen und Datenerhebung. Ich verstehe schon, warum bestimmte Daten erhoben werden sollen, insbesondere dann, wenn es darum geht Diskriminierungen nachzuweisen. Aber gleichzeitig fühle ich mich auch immer unwohl damit, wenn ich in eine Schublade gesteckt werden soll.
Als ich 1997 mein Studium an der SOAS in London begann, musste ich ein ethnic monitoring Formular ausfüllen und kreuzte "Other Other" an. Eine ziemliche Othering-Erfahrung. Denn das Ankreuzen machte mir klarer als vorher, zu welchen Kategorien ich nicht gehöre bzw. gehören kann und dass es für mich keine eigene Kategorie gibt.
In Deutschland habe ich mittlerweile einen Migrationshintergrund. Ab und zu wird der abgefragt (z.B. Anfang letzten Jahres). Zum Beispiel wenn mensch sich arbeitslos meldet. Das habe ich kürzlich gemacht. Für mich überraschend wurde ich nach meiner Staatsangehörigkeit gefragt, nach meinem Geburtsort und dem meiner Eltern. Bei letzterer Frage wurde mir klar, wohin die Fragerei führen sollte und ich antwortete, dass ich einen Migrationshintergrund hätte. Was die Arbeitsagentur nun mit der Information machen will, ist mir aber völlig unklar. Was sagt der Migrationshintergrund über meine Arbeitslosigkeit aus?
Und damit zurück zur Konferenz. Ein Vorschlag (aus rassismuskritischer Perspektive) war ethnische Zugehörigkeit abzufragen. Aber was kommt dabei raus? Ich habe keine. Also könnte ich wieder so was wie "Other Other" ankreuzen. Oder ich könnte mir eine angebotene aussuchen. So z.B. "Deutsch". Aber was soll das sein? Und was hilft das irgendwem, wenn ich das angebe. Meine Erfahrungen von Zugehörigkeit gibt das nicht wieder. Genauso wenig würde "Indisch" passen. Selbst InderKinder würde nicht viel aussagen.
Diese Kategorisierungen sind Krückstöcke, die einigermassen für die funktionieren, die sich einer Schublade zugehörig fühlen wollen/können. Aber auch dann sagen sie wenig aus.
Als ich 1997 mein Studium an der SOAS in London begann, musste ich ein ethnic monitoring Formular ausfüllen und kreuzte "Other Other" an. Eine ziemliche Othering-Erfahrung. Denn das Ankreuzen machte mir klarer als vorher, zu welchen Kategorien ich nicht gehöre bzw. gehören kann und dass es für mich keine eigene Kategorie gibt.
In Deutschland habe ich mittlerweile einen Migrationshintergrund. Ab und zu wird der abgefragt (z.B. Anfang letzten Jahres). Zum Beispiel wenn mensch sich arbeitslos meldet. Das habe ich kürzlich gemacht. Für mich überraschend wurde ich nach meiner Staatsangehörigkeit gefragt, nach meinem Geburtsort und dem meiner Eltern. Bei letzterer Frage wurde mir klar, wohin die Fragerei führen sollte und ich antwortete, dass ich einen Migrationshintergrund hätte. Was die Arbeitsagentur nun mit der Information machen will, ist mir aber völlig unklar. Was sagt der Migrationshintergrund über meine Arbeitslosigkeit aus?
Und damit zurück zur Konferenz. Ein Vorschlag (aus rassismuskritischer Perspektive) war ethnische Zugehörigkeit abzufragen. Aber was kommt dabei raus? Ich habe keine. Also könnte ich wieder so was wie "Other Other" ankreuzen. Oder ich könnte mir eine angebotene aussuchen. So z.B. "Deutsch". Aber was soll das sein? Und was hilft das irgendwem, wenn ich das angebe. Meine Erfahrungen von Zugehörigkeit gibt das nicht wieder. Genauso wenig würde "Indisch" passen. Selbst InderKinder würde nicht viel aussagen.
Diese Kategorisierungen sind Krückstöcke, die einigermassen für die funktionieren, die sich einer Schublade zugehörig fühlen wollen/können. Aber auch dann sagen sie wenig aus.
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Dienstag, 27. Oktober 2015
Disability Studies und Barrieren
urmila, 10:50h
Am Institut für Europäische Ethnologiein Berlin findet dieses Semester ein spannendes Institutskolloquium (Un)Möglichkeiten?! Reflexive Herausforderungen der Disability Studies statt. Heute spricht Christiane Hutson über Verflechtungen von Ableismus und Rassismus.
Letzte Woche hat Swantje Köbsell einführend in das Konzept des Ableismus eingeführt (siehe auch Dominanzkultur reloaded). Das war sehr spannend.
Spannend waren auch die anschliessende praktische Erfahrung in Barrierereichheit unserer Gesellschaft. Das barrierearme Restaurant in der Nähe, das wir ansteuerten hatte eine geschlossene Gesellschaft. Ein anderes barrierearmes Restaurant in Mitte zu finden, das auch noch genug Platz für uns hatte, gestaltete sich als schwierig. (Von außen lässt sich das nicht einschätzen. Mensch muss also immer reingehen und wenn mensch dabei nicht direkt über Stufen stolpert, muss dann nachgefragt werden, wie denn das mit den Toiletten aussieht. So dauert der Prozess des Suchens recht lange.) Nach einer knappen Stunde sassen wir dann aber endlich und konnten bestellen.
Für heute abend ist dort schon ein Tisch reserviert. Es sollte also heute etwas schneller gehen.
Letzte Woche hat Swantje Köbsell einführend in das Konzept des Ableismus eingeführt (siehe auch Dominanzkultur reloaded). Das war sehr spannend.
Spannend waren auch die anschliessende praktische Erfahrung in Barrierereichheit unserer Gesellschaft. Das barrierearme Restaurant in der Nähe, das wir ansteuerten hatte eine geschlossene Gesellschaft. Ein anderes barrierearmes Restaurant in Mitte zu finden, das auch noch genug Platz für uns hatte, gestaltete sich als schwierig. (Von außen lässt sich das nicht einschätzen. Mensch muss also immer reingehen und wenn mensch dabei nicht direkt über Stufen stolpert, muss dann nachgefragt werden, wie denn das mit den Toiletten aussieht. So dauert der Prozess des Suchens recht lange.) Nach einer knappen Stunde sassen wir dann aber endlich und konnten bestellen.
Für heute abend ist dort schon ein Tisch reserviert. Es sollte also heute etwas schneller gehen.
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Montag, 26. Oktober 2015
Dominanzkultur reloaded
urmila, 12:50h
Birgit Rommelspacher hat den Begriff der Dominanzkultur geprägt. Ihr ging es dabei darum zu beschreiben, wie Machtverhältnisse Gesellschaften prägen und Dominanzen hervorbringen. Auch wenn sich Rommelspacher dabei nicht auf das Wort Intersektionalität bezieht, ist es eine durch und durch intersektionale Perspektive, die sie dort entwickelt.
Anlässlich ihres 70. Geburtstages planten ihre Kolleginnen an der Alice-Salomon-Hochschule Iman Attia, Nivedita Prasad und Swantje Köbsell einen Sammelband Dominanzkultur Reloaded, zu dem sie Beiträge von Schüler_innen und Kolleg_innen von Birgit Rommelspacher einluden. Leider verstarb Rommelspacher noch vor ihrem Geburtstag, so dass der Sammelband nun ein Buch in ihrem Andenken ist.
Und das schafft Dominanzkultur Reloaded hervorragend. Aufgeteilt in die Abschnitte Dominanzkultur, Erinnerungskulturen, Menschenrechte intersektional, Asymmetrische Globalität, Dominanz und Diskriminierung im Kontext Sozialer Arbeit sowie Schweigen, Sprechen und Schreiben zeigt der Sammelband wie breit Rommelspachers Werk war und wie viele unterschiedliche Wissenschaftler_innen es inspiriert hat. Das Konzept der Dominanzkultur erlaubt es verschiedenste Bereiche machtkritisch zu denken. So beziehen sich die Beiträge des Sammelbands - so wie auch Rommelspachers Werk - auf Rasisismus, Antisemitismus, Disability Studies, Gender Studies, Intersektionalität und vieles mehr.
Für mich war es besonders spannend, mehr über Disablity Studies/ Ableism zu lesen, da ich mich damit bisher zu wenig auseinandergesetzt habe. Ich war beeindruckt, was Rommelspacher auch in diesem Bereich schon vorgedacht hat und habe einen guten ersten Einblick in das Feld bekommen.
So mag jede Leser_in andere Teile des Sammelbandes inspirierend finden. Auf jeden Fall aber ist es ein spannendes Buch, um sich mehr mit den Machtverhätlnissen, die die Gesellschaft durchdringen und gestalten, auseinanderzusetzen. Und es mag ein Anlass sein, nochmal bei Rommelspacher selbst nachzulesen.
Anmerkung: Das Buch wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Anlässlich ihres 70. Geburtstages planten ihre Kolleginnen an der Alice-Salomon-Hochschule Iman Attia, Nivedita Prasad und Swantje Köbsell einen Sammelband Dominanzkultur Reloaded, zu dem sie Beiträge von Schüler_innen und Kolleg_innen von Birgit Rommelspacher einluden. Leider verstarb Rommelspacher noch vor ihrem Geburtstag, so dass der Sammelband nun ein Buch in ihrem Andenken ist.
Und das schafft Dominanzkultur Reloaded hervorragend. Aufgeteilt in die Abschnitte Dominanzkultur, Erinnerungskulturen, Menschenrechte intersektional, Asymmetrische Globalität, Dominanz und Diskriminierung im Kontext Sozialer Arbeit sowie Schweigen, Sprechen und Schreiben zeigt der Sammelband wie breit Rommelspachers Werk war und wie viele unterschiedliche Wissenschaftler_innen es inspiriert hat. Das Konzept der Dominanzkultur erlaubt es verschiedenste Bereiche machtkritisch zu denken. So beziehen sich die Beiträge des Sammelbands - so wie auch Rommelspachers Werk - auf Rasisismus, Antisemitismus, Disability Studies, Gender Studies, Intersektionalität und vieles mehr.
Für mich war es besonders spannend, mehr über Disablity Studies/ Ableism zu lesen, da ich mich damit bisher zu wenig auseinandergesetzt habe. Ich war beeindruckt, was Rommelspacher auch in diesem Bereich schon vorgedacht hat und habe einen guten ersten Einblick in das Feld bekommen.
So mag jede Leser_in andere Teile des Sammelbandes inspirierend finden. Auf jeden Fall aber ist es ein spannendes Buch, um sich mehr mit den Machtverhätlnissen, die die Gesellschaft durchdringen und gestalten, auseinanderzusetzen. Und es mag ein Anlass sein, nochmal bei Rommelspacher selbst nachzulesen.
Anmerkung: Das Buch wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
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