Sonntag, 9. März 2014
Frauenkampftag 2014
Gestern fand von einem breiten Bündnis getragen, eine Demonstration zum Internationalen Frauentag unter dem Motto Frauenkampftag statt. Da liefen ganz unterschiedliche Menschen mit: Cis-Frauen, trans*- und Inter-Personen, Cis-Männer, Heten, Lesben, etc. Und Menschen mit ganz unterschiedlichen Vorstellungen von Feminismus und Gleichberechtigung. So liefen Sex-Arbeiter_innen genauso mit wie Gegner_innen von Sex-Arbeit. Ich fand es zwar schwierig, in dem Zug einen Platz für mich zu finden, an dem ich mich wohl fühle (der Typ von der MLPD mit seinen Ansagen hat mich zum Beispiel sehr genervt). Aber eigentlich ist es schön, dass so viele verschiedene Menschen mit verschiedenen Einstellungen zusammen kommen. Wir sind schliesslich unterschiedlich.

Nachtrag 10.03.14: Die taz hat auch Vielfalt gesehen.

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Montag, 3. März 2014
Erschreckende Entwicklungen
Die taz berichtet über die massiv ansteigende Anzahl von rechten Angriffen auf Asylunterkünfte. Das ist nicht nur ein Problem von rechten Gewalttäter_innen:

"Die Flüchtlingsinitiativen sehen nun auch die Parteien der Mitte in der Pflicht. „Auch Populismus wie die CSU-Kampagne ’Wer betrügt, der fliegt‘ schürt Vorurteile“, klagt RAA-Geschäftsführer Robert Kusche. „Pro Asyl“-Mann Burkhardt bemerkt ein „merkwürdiges Herumgeiere“ einiger Kommunalpolitiker, wenn es zu Diskussionen über die Ansiedlung von Asylunterkünften kommt. „Das muss aufhören.“ Wolle man die derzeitigen Übergriffe eindämmen, brauche es „ein klipp und klares Bekenntnis zu den Menschenrechten, zum Recht auf Asyl“. Alles andere, so Burkhardt, „ist die Ablehnung von Grundrechten“."

Der allgemein akzeptierte Rassismus in der Mitte der Gesellschaft (CSU-Kampagnen, Sarrazin-Bücher, Ausländer_innenrecht, Schulorganisation, etc.) fördert rechte Gewalttaten.

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Samstag, 1. März 2014
Optionspflicht
bloss nicht abschaffen, scheint die Devise der Bundesregierung. Daniel Bax beschreibt in der taz unter welchen Umständen, die doppelte Staatsbürger_innenschaft möglich sein soll. Möglichst viel Bürokratie und eine Prise Ausgrenzung.

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Staatlich finanziert
In Paderborn gibt es laut taz insgesamt 25 Grundschulen. 14 davon sind katholisch, also bekenntnisgebunden, werden aber trotzdem vom Staat bezahlt. Diese Grundschulen dürfen beschliessen, dass nur Kinder aufgenommen werden, die am katholischen Religionsunterricht teilnehmen. Das Verwaltungsgericht in Minden hat das laut taz jetzt bestätigt. Bei dem Gerichtsverfahren ging es um einen muslimischen Jungen, der nicht in die Grundschule seiner Schwester aufgenommen wurde, da der neue Schulleiter strengere Regeln anwendet.

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Samstag, 1. März 2014
Geld ist da
In der EU scheint es genug Geld zu geben. Zumindest genug Geld, um die Festung zu sichern. Die taz berichtet, dass die EU 1,1 Milliarden Euro in ein Ein- und Ausreiseregister mit Fingerabdrücken investieren wolle. Weil das aber so teuer sei, wollten die meisten EU-Staaten die Daten gleich auch für die Polizei benutzen.

"Dass schon die milliardenteure Datensammlung an sich "vollkommen unverhältnismäßig" sei, spiele für de Maizière offensichtlich keine Rolle."

Irgendjemand wird da schon ordentlich dran verdienen.

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Donnerstag, 27. Februar 2014
Der EU-Grenzzaun
in den spanischen Enklaven Ceuta und Melilla ist eine grausame Menschenfalle wie die taz berichtet:

"Vielleicht ist es am Ende die Guardia Civil, die weitere Tote verhütet: Die Gewerkschaft von Polizei und Grenzschützern erklärte am 16. November, die Beamten seien "den Anblick sterbender Menschen leid", die versuchen, die Grenze zu überqueren. "Wir sind nicht bereit, noch mehr Subsaharis zu finden, die blutend im Stacheldraht festhängen", schrieb sie. Die Konfrontation mit diesen vermeidbaren Todesfällen setze die Grenzschützer "unnötigem Stress" aus."

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Lesung InderKinder in Berlin


Am 20. März um 19.30 Uhr werden Nisa Punnamparambil-Wolf und ich in der Akademie des Jüdischen Museums Berlin über das Buch InderKinder sprechen und aus ihm lesen. Wir freuen uns auf eine Diskussion mit dem Publikum!

Informationen zur Veranstaltung bei der Akademie des Jüdischen Museums Berlin

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Donnerstag, 27. Februar 2014
Mehr gegen Rassismus tun
Die taz berichtet:

"Ausgerechnet in der Woche, in der Thilo Sarrazin sein neues Buch veröffentlicht, fordert der Europarat die Bundesrepublik auf, mehr gegen Rassismus und Intoleranz gegenüber Minderheiten zu tun. "

Das zeitliche Zusammentreffen sei Zufall, Sarrazin aber ein Teil des Problems.

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Dienstag, 25. Februar 2014
Angeboren oder nicht?
Die taz berichtet, dass Ugandas Präsident das neue Gesetz gegen Homosexualität nicht unterzeichnet hätte, wenn ihm die Wissenschaft bewiesen hätte, dass Homosexualität angeboren sei. Denn dann hätte ein Verbot nichts gebracht. Seine Studie hatte aber ein anderes Ergebnis:

"Ein mit der Klärung dieser Frage beauftragtes ugandisches Wissenschaftlerteam kam zum Schluss, Homosexualität sei weder als Krankheit noch als Abnormalität zu werten. Es gebe auch kein „Schwulen-Gen“. Sie existiere einfach. Kultureller Einfluss könne sie aber begünstigen "

Das ist nun ein Ergebnis, dass durchaus in Einklang mit meinem Verständnis von Gender und Queer Studies steht. Natur gibt es ohne Gesellschaft nicht. Somit gibt es auch keine natürliche Sexualität jenseits von Gesellschaft. Welche Sexualität wir leben können, hängt davon ab, was unser Umfeld uns denkbar und lebbar macht. Deswegen sollte die Gesellschaft auch alle Formen von Sexualität, die einvernehmlich zwischen Erwachsenen stattfinden, möglich machen (und dafür z.B. in Baden-Württenberg das Thema an die Schulen tragen, um so Horizonte zu erweitern).

Meine Schlussfolgerung aus den wissenschaftlichen Überlegungen sind damit grundsätzlich andere, als jene die der Präsident von Uganda aus der Studie gezogen hat. Um das menschenrechtswidrige Gesetz zu verhindern, wäre vielleicht eine wissenschaftliche Studie, die ein 'Schwulen-Gen' gefunden hätte, hilfreich gewesen. Aber das würde einen biologistischen Determinismus fördern (siehe dazu Heiko Wernings seltsamen Versuch in der taz, mit Biologismus gegen Matusseks heteronormativen Biologismus zu argumentieren). Der Widerstand gegen Verfolgung und Ausgrenzung muss anders geführt werden (wie z.B. in dem Brief indischer Bürger_innen).

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Uganda
Die taz berichtet über das neue ugandische Gesetz, das alles Nicht-Heterosexuelle massiv verfolgen soll. Von queer-feministischen Freundinnen aus Indien bin ich auf einen Letter from Indian Citizens to Uganda High Commission hingewiesen worden, der die Verschärfung der Gesetze anprangert, die (post)kolonialen Kontinuitäten (britische Kolonialgesetze, Einfluss USamerikanischer Evangelikaler) aufzeigt und Solidarität zeigt:

"We register here our strong condemnation of President Museveni’s signing of the Anti-Homosexuality Bill, 2009 into law. The Uganda Anti-Homosexuality Act, 2014 violates the basic human rights of the kuchus of Uganda, impeding their right to live and love without harm to others, in enjoyment of the rights of freedom and equality guaranteed by the Ugandan Constitution. In the face of this severe blow to the struggle for universal human rights, we reassert our solidarity with the lesbian, gay, bisexual, transgender, queer, disabled and HIV-affected adult people of Uganda, and of all 36 of Africa’s 55 countries where same-sex relations are illegal."

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