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Dienstag, 22. Juli 2008
Queer Korea
urmila, 18:18h

Seit dreizehn Jahren gibt es in Korea das Lesbian Counselling Center, die älteste lesbische Organisation im Land. Inzwischen gibt es noch einige andere Organisationen. Und natürlich auch Organisationen für Schwule, Transgender, etc. Seit einigen Jahren gibt es eine CSD-Parade in Seoul, die ohne größere Probleme verläuft.
Homosexualität ist aber immer noch ein Tabu in Korea. Das Coming out gegenüber sich selbst, der Familie, am Arbeitsplatz, etc. ist nicht einfach. Derzeit arbeitet das Lesbian Counselling Center (neben seiner Beratungsarbeit) vorallem gegen ein diskriminierendes Antidiskrimierungsgesetzt, in dem Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung nicht aufgenommen wurde.
Wie auch in anderen Ländern gibt es unter den verschiedenen Organisationen auch theoretische/ ideologische Differenzen. Insbesondere scheint es Spannungen zwischen eher queeren Ansätzen und den lesbischen Feministinnen zu geben. Wobei ich nicht ganz verstanden habe, was letztere genau ausmacht.
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Montag, 21. Juli 2008
Weiße Privilegien in Korea
urmila, 17:41h

Unser 'weißer' deutscher Begleiter hat uns heute einige Ecken von Seoul gezeigt, die auch die koreanischen GastgeberInnen noch nicht kannten. Als 'Weißer' kann er einfach in Gärten gehen, die eigentlich nicht öffentlich zugänglich sind. Die KoreaninnerInnen alleine würden sich das nicht trauen (bzw. man würde sie auch nicht lassen). Mit ihm aber sind wir heute z.B. in den Innenhof oben gekommen. Eine sehr anschauliche Darstellung 'weißer' Privilegien.
Im Rahmen der Konferenz Imagining 'Race' and Hegemony in (Inter)Asia am letzten Wochenende hatten wir unter anderem auch über Rassismus in Korea gesprochen. Der Unterschied zum Rassismus in Deutschland scheint vor allem zu sein, dass die 'weißen' Anderen eine privilegierte Position haben.
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Samstag, 19. Juli 2008
Kerzendemonstrationen
urmila, 18:43h
Seit zwei Monaten demonstrieren die SeoulerInnen täglich gegen den Präsidenten. Mehr dazu in einem Bericht der FES Korea (als pdf).

Mittlerweile geht die Polizei ziemlich rabiat dagegen vor. Wir konnten heute abend beobachten wie sich mehrere Einheiten der Riot Police in Stellung brachten. Behelmt und mit Schilden. Mit Bussen werden die Strassen blockiert. Ein Wasserwerfer kam auch.
Nicht angenehm, wenn Polizei durch die Gegen rennt und frau nichts versteht.

Mittlerweile geht die Polizei ziemlich rabiat dagegen vor. Wir konnten heute abend beobachten wie sich mehrere Einheiten der Riot Police in Stellung brachten. Behelmt und mit Schilden. Mit Bussen werden die Strassen blockiert. Ein Wasserwerfer kam auch.
Nicht angenehm, wenn Polizei durch die Gegen rennt und frau nichts versteht.
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Freitag, 18. Juli 2008
Joint Security Area
urmila, 19:20h

Heldenhafte südkoreanische Soldaten beschützen uns. Verhindern, dass nordkoreanische Soldaten uns über die Demarkationslinie ziehen und uns entführen. Aber es kann jederzeit ernst werden, deswegen dürfen wir keine Sandalen tragen, da frau darin nicht rennen kann (in Stöckelschuhen aber schon). Und Fotos dürfen wir wirklich nur machen, wenn uns das erlaubt wird. Und in Zweierreihen laufen müssen wir.
Eine spannende Inszenierung. Bei der die wehrhafte Verteidigung der Grenze legitimiert und das eigene System idealisiert wird.
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Donnerstag, 17. Juli 2008
Loyalitätskonlfikte
urmila, 19:15h
Und wieder ein lesenswertes Das Schlagloch in der taz von Hilal Sezgin. Diesmal zum Thema doppelte Staatsbürgerschaft.
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Rechtsstaatlichkeit und Ausweisungen
urmila, 19:14h
Rolf Gutmann im taz-Interview zu gesetzeswidrigen Vorschlägen deutscher PolitikerInnen zur Ausweisung Straffälliger. Mit einer klaren Absage:
" Finden Sie es richtig, dass das Europarecht Ausweisungen massiv erschwert?
Natürlich. Kriminelles Verhalten ist auch bei Ausländern durch Geld- und Haftstrafen zu bekämpfen, aber nicht durch die Zerstörung einer hier oft mühsam aufgebauten sozialen Existenz."
" Finden Sie es richtig, dass das Europarecht Ausweisungen massiv erschwert?
Natürlich. Kriminelles Verhalten ist auch bei Ausländern durch Geld- und Haftstrafen zu bekämpfen, aber nicht durch die Zerstörung einer hier oft mühsam aufgebauten sozialen Existenz."
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Absurd
urmila, 19:11h
Erst die Freizügigkeit für die neuen EU-Länder immer weiter verschieben, dann sich selber loben, dass AkademikerInnen von der Abschottung ausgenommen werden sollen.
Mehr dazu und zu weiteren Absurditäten der deutschen Zuwanderungspolitik in der taz.
Mehr dazu und zu weiteren Absurditäten der deutschen Zuwanderungspolitik in der taz.
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Seoul
urmila, 19:08h

Breite Straßen, dicke Autos, hohe Häuser und ein bisschen was altes dazwischen. Ein reiches Land.
Mit täglichen Demonstrationen.
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Dienstag, 15. Juli 2008
Mal wieder
urmila, 03:25h
Auch heute Abend mal wieder die Frage "Woher kommt der Name?" und eine Unzufriedenheit mit meiner Antwort "Karlsruhe". Später wieder eine lange Diskussion darüber, warum ich die Frage denn problematisch finde und dass es doch nur Interesse ist. Wieder später etwas verstehen, dass geäußerte Rassismuserfahrungen als solche auch akzeptiert werden sollten. Dann aber doch wieder: Das macht doch Kommunikation kaputt. Und jetzt wird sie verletzt, wenn ihre Frage als rassistisch abgestempelt wird. etc.
Also nichts Neues. Eigentlich keine Nachricht für den Blog. Aber hier kann es auch mal sein wie im richtigen Leben. Es wiederholt sich halt. Und für einige ist es immer noch neu.
Nachtrag 18.07.08: Hier in Korea glauben die Leute doch tatsächlich, mein Name wäre deutsch. Haben sie natürlich auch recht mit.
Nachtrag 21.07.08: Die InderInnen bei der Konferenz hingegen fanden mal wieder, dass ich nicht aussehe wie eine Urmila.
Also nichts Neues. Eigentlich keine Nachricht für den Blog. Aber hier kann es auch mal sein wie im richtigen Leben. Es wiederholt sich halt. Und für einige ist es immer noch neu.
Nachtrag 18.07.08: Hier in Korea glauben die Leute doch tatsächlich, mein Name wäre deutsch. Haben sie natürlich auch recht mit.
Nachtrag 21.07.08: Die InderInnen bei der Konferenz hingegen fanden mal wieder, dass ich nicht aussehe wie eine Urmila.
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Montag, 14. Juli 2008
Überfremdung
urmila, 13:23h
Gerade läuft noch auf dem Deutschlandfunk eine Sendung unter dem Titel ""Deutschland, Deine Zuwanderer" - Wie willkommen sind Ausländer in Deutschland wirklich?" Ich habe nur die ersten paar Minuten zugehört und da hat mir eine Männerstimme (vermutlich Norbert Geis, CSU-MdB, aber es kann auch Heinz Buschkowsky, SPD gewesen sein), dass er Angst um die deutsche Kultur hat, wenn immer mehr ZuwandererInnen kommen. Das wurde dann von einer Anruferin (oder sonst einer Frau, die zugeschaltet wurde) bestätigt, die widersprach allerdings der Ansicht, dass den ZuwanderInnen hier feindlich begegnet wird. Nach soviel ungefiltertem Rassismus am Morgen konnte ich nicht mehr und habe wieder ausgeschaltet.
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Foto: © Anke Illing

