
Die taz berichtet über die European Border Watch Organisation.
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So, so, angeblich werden geklaute Schrottkisten nach Afrika gebracht. Ist schon klar, da sind die eh so arm, da können die auch noch was mit Schrottkisten anfangen. Liegt ja auch gleich um die Ecke, kann man gut hinfahren mit Schrottkisten.
Gut, das die Autorin des Artikels, dass "angeblich" mit aufgenommen hat. Interessant wäre gewesen, wenn sie dieses rassistische Gerücht weiter analysiert hätte.
Katastrophal ist, dass die TitelredakteurIn, dass "angeblich" ganz ignoriert und das Gerücht zum Titel "Geklaute Schrottkisten landen in Afrika" macht.
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"So haben sich die 204 Flüchtlinge ihr neues Leben sicher nicht vorgestellt. Seit über einem Monat sitzen sie im mauretanischen Hafen Nouadhibou in einer fensterlosen Halle. Es stinkt nach Fisch, der hier bis vor kurzem gelagert und verarbeitet wurde. Die Toiletten sind verstopft. Die gestrandeten Flüchtlinge schlafen auf verdreckten Teppichen. Ihre Decken wurden noch nie gewechselt. Die Verpflegung besteht hauptsächlich aus belegten Broten. Die meisten der Eingeschlossenen haben Krätze oder andere Hautkrankheiten. Hinaus können sie nicht. Dafür sorgen 40 spanische Polizisten, die den Hangar vom Rest des mauretanischen Hafens abschotten.
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Spaniens Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba stört dies alles nicht. "Wir müssen ein Zeichen der Entschlossenheit an die Schleppermafia senden", begründet er die harte Haltung seiner Regierung. Um seine Entschlossenheit unter Beweis zu stellen, scheut Rubalcaba keine Ausgaben. Die 40 spanischen Polizeibeamten in Nouadhibou werden alle drei Tage abgelöst, drei Militärflugzeuge sind dafür im ständigen Dienst."
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Allen, die SchleuserInnen für die Inkarnation des Bösen schlechthin halten, empfehle ich den Dokumentarfilm "Mit fremder Hilfe" (1999) von dogfilm:
"Das Video setzt sich mit der Veränderung des positiv besetzten Begriffs >Fluchthelfer< hin zum durchweg negativ besetzten Begriff >Schlepper< auseinander. Anhand von Film- und TV-Material aus verschiedenen Zeiten untersucht das Video, wie sich der offizielle Sprachgebrauch in den Medien verändert hat und befragt zusätzlich diejenigen, die wahrscheinlich als einzige legitimiert sind Aussagen über den Mythos >Fluchthelfer/Schlepper< zu treffen. Flüchtlinge, die zu verschiedenen Zeiten gezwungen waren, inoffiziell und >mit fremder Hilfe< eine Grenze zu passieren."
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Gut, dass Deutschland keine einsamen Inseln hat. Die würden wohl sonst auch so genutzt.
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"... Musarait Kashmiri, die in Kampala gemeinsam mit der indischstämmigen Regisseurin Mira Nair eine Filmschule für Ostafrikaner leitet. Den "Letzten König von Schottland" mag sie ... nicht. Den Filmemachern wirft sie vor, Uganda als Schauplatz missbraucht zu haben, mehr nicht. "Es wäre interessant gewesen, was Ugander selbst zu Amin zu sagen hätten, aber das kommt in diesem Film nicht vor." Viele historische Details seien zudem falsch, was die Filmemacher damit entschuldigen, dass es sich um einen Spielfilm, keine Dokumentation handelt. Schließlich ist sogar die Hauptfigur des Films, der schottische Arzt Garrigan, eine von Autor Giles Foden erfundene Kunstfigur.
...Kashmiri ärgert sich darüber, wie großzügig der ugandische Staat und Präsident Museveni persönlich die Macher aus Hollywood hofiert haben. Ihnen wurde die Mehrwertsteuer erlassen, Genehmigungen wurden ohne Rückfrage erteilt, Armeesoldaten ohne Murren als Statisten bereitgestellt. "Wenn ich als Uganderin einen Film machen will, muss ich mich monatelang mit den Behörden herumschlagen, nur um eine Drehgenehmigung zu bekommen." Auch eine staatliche Kulturförderung gibt es nicht in Uganda."
Es hätte sich gelohnt, sich intensiver kritisch mit dem Film und der Reproduktion von Rassismen zu beschäftigen. Stattdessen beteiligt sich der taz-Autor Marc Engelhardt an der Reproduktion genau dieser. In der ersten Hälfte des einseitigen Artikels geht es nur um die 'rückständigen UganderInnen', die gar nicht wissen, was ein Kinofilm ist und alles für Realität halten. Die TitelredakteurIn unterstützt dies noch mit der Überschrift "Du lügst doch! Amin ist längst tot!".
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"Sicher ist nur, dass der Koalitionskompromiss die Schwächsten am härtesten trifft: Alte, Kinder, Kranke. Alle, die nicht arbeiten können, können auch nach jahrzehntelangem Aufenthalt weiter in Sammelunterkünften eingepfercht und mit Sachleistungen abgespeist werden. So viel zum christlichen Menschenbild der CDU/CSU."
Der scheinbare Widerspruch zwischen Menschenrechtsverletzungen und "christlichen Menschenbild" lässt sich allerdings recht leicht auflösen. Wenn frau sich die 'deutsche' Ausländergesetzgebung, institutionellen Rassismus und politische Diskurse anschaut, dann merkt sie schnell, dass all dies nur geht, wenn wir die 'AusländerInnen' zu Nicht-Menschen erklären. Dann kann man ihnen auch jegliche Menschenrechte absprechen.
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Meine Verkehrserziehung würde sagen: Umschauen, die Hand raushalten und wenn Platz ist abbiegen. Das kann schon mal dauern und so bin ich es gewohnt auch mal länger am rechten Straßenrand zu warten bis denn eine ausreichend große Lücke im Autoverkehr kommt. Dass mir irgendwelche AutofahrerInnen die Vorfahrt lassen, damit rechne ich grundsätzlich nicht, auch nicht wenn ich mehrere Hundert Meter vor ihnen bin.
Also heute: Umgeschaut, am Rand gewartet, umgeschaut, eine Lücke gesehen, wenn auch relativ klein. Hand raus und rüber, dabei weiter umschauen. Der Wagen kommt verdammt schnell angerast und wird auch nicht langsamer, eher schneller. Also schnell wieder an den rechten Rand und fluchen. Die Ampel direkt vor uns ist rot, der Autofahrer muss halten, ich kann rüber auf die Abbiegespur.
Er lässt das Fenster runter: "Das ist eine Fahrbahn für Autos!" Wie bitte schön? Wo hat der Herr denn seinen Führerschein gewonnen? Ich entgegne, dass es eine Fahrbahn für Autos und Fahrräder sei (eine Rad- oder Busspur gibt es hier nicht). Also verlegt er sich darauf, mir zu sagen, ich hätte gucken sollen. Ich halte weiter dagegen und bekomme glücklicherweise Unterstützung von der Radfahrerin, die am rechten Rand vor der Ampel steht. Der arme Autofahrer ist offensichtlich ziemlich verwundert über mein Einfordern von Rechten und wirft mir ein "Bist Du tot, oder was?" entgegen.

Glücklicherweise nicht. Ich habe mich ja umgeschaut und bin früh genug zurückgeschwenkt. So hatte ich mehr Glück als die Fahrradfahrerin von der yeahpope berichtet. Die war tatsächlich tot und konnte sich mit dem LKW-Fahrer, der sie übersehen hat (nicht hingeguckt hat, keine ordentlichen Spiegel an seiner Mordmaschine hatte), kein Wortgefecht mehr leisten.
Und das sind keine Einzelfälle. Wie yeahpope bin ich viel mit dem Rad in Berlin unterwegs. Es ist völlig normal, dass mir die Vorfahrt genommen wird, dass mein Weg voll geparkt ist, dass ich viel zu knapp und zu schnell überholt werde, dass ich knapp und schnell geschnitten werde, dass ich angehupt und ausgeschimpft werde oder mir der Vogel gezeigt wird, weil ich meine Rechte einfordere.

Angefahren bin ich letztes auch worden, Mitten auf einer Kreuzung, ich hinter einem anderen Auto stehend und wartend darauf, dass wir links abbiegen können. Der Fahrer hinter mir muss geschlafen haben, wie sonst konnte er auffahren? Er hat kurz entschuldigend die Hände gehoben und ist davon gefahren, während ich am Straßenrand überprüfte, ob mein Fahrrad beschädigt ist. So schnell konnte ich meine Kamera gar nicht mehr zücken, um den Wagen noch zu fotografieren.
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Laut tagesschau.de lässt die niedersächsische SPD-Landtagsfraktion prüfen, ob Hitler posthum die Staatsbürgerschaft entzogen werden kann:
"Mit einem solchen symbolischen Akt könne man aber deutlich machen, dass man die damalige Entscheidung des Landes Braunschweig missbillige."
Was wäre denn gewesen, wenn er nicht eingebürgert worden wäre? Wäre dann alles gut gewesen? Hätte es dann den Nationalsozialismus in Deutschland nicht gegeben?
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Als Wissenschaftlerin muss ich publizieren. Und das nicht nur auf meiner Webseite sondern vor allem in anerkannten Zeitschriften und wissenschaftlichen Büchern. Und da mache ich immer wieder augenöffnende Erfahrungen. Die schockierendste war sicher als mein Text unauthorisiert inhaltlich verändert wurde. Seitdem bestehe ich darauf, dass ich die Druckversion authorisiere. Und bekomme immer wieder interessante Versionen meiner Texte wieder.
Das wichtigste bei einer Veröffentlichung scheint die Normierung zu sein. Der Verlag oder die HerausgeberInnen entscheiden, wie ein Text auszusehen hat und damit hat sich das. Da wird dann vorgegeben, dass in amerikanischen Englisch zu schreiben ist, obwohl es in dem Sammelband gerade gegen die US-amerikanische Standardisierung von Wissenschaft geht. Oder das Wort 'belongingness' wird abgelehnt, weil es das im Standard-Englisch nicht gibt. Aus 'ethnisiert' wird 'ethnisch'. Und die ganzen vielen Anführungsstriche müssen sowieso weg, weil die den Text so unschön machen.
Was glauben denn all die LektorInnen? Dass ich den Text mal eben so hingeschmiert habe und jedes zufällig vorbeikommende Wort genommen habe? Warum ist es so schwer verständlich, dass meine Sprachwahl durchaus bewusst ist? Dass ich Irritationen bei den LeserInnen bewusst provoziere? Und das ihre Sprachwahl die objektiv richtige und schöne ist?
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Foto: © Anke Illing

