Freitag, 25. November 2011
Deutschgriech_innen in der taz
In der taz schreiben Miltiadis Oulios, Vassilis Tsianos udn Margarita Tsomou über die Erfahrungen in Folge der Wirtschaftskrise in Griechenland in Deutschland als Griech_innen ausgegrenzt zu werden:

"Seit Einbruch der griechischen Krise sind viele von uns DeutschgriechInnen um einiges griechischer geworden. Bisher hatten wir es mit einem Profil zwischen assimiliertem Kanaken und zugehörigem Europäer geschafft, ein meist widerspruchsloser Teil Deutschlands zu sein, der die Herkunftsfrage unspektakulär und schnell beantwortet.

Unser Griechischsein konnten wir individuell dosieren, je nach der eigenen Vorliebe für Osterrituale oder Schafskäse - ansonsten performten wir auch mal unbemerkt den Inländer. Das hat sich geändert - der Migrationshintergrund ist nicht mehr so einfach im Hintergrund zu halten, denn Griechen stehen im Rampenlicht der gesamten Welt! "


In dem Artikel wird auch Vassilis Tsianos Konzept des postliberalen Rassismus dargestellt (das ich noch nicht verstanden habe).

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Ausgrenzungen Wohnungsloser
Ungarns rechte Regierung hat sich in letzter Zeit unter anderem durch Antiziganismus hervorgetan. Jetzt wenden sie sich laut taz auch gegen Wohnungslose:

"Am 1. Dezember tritt in Ungarn ein Gesetz in Kraft, das Obdachlosigkeit zum strafrechtlich verfolgten Delikt macht. Wer nach einer ersten Verwarnung innerhalb von sechs Monaten neuerlich auf der Straße angetroffen wird, muss umgerechnet 500 Euro Strafe zahlen oder er kommt hinter Gitter."

Das ist Ausgrenzung von Menschen mit wenig finanziellem und sozialen Kapital. Es unterstützt aber auch Antiziganismus:

"in den letzten Jahren der Anteil der Roma dramatisch zugenommen habe: "In den 1990er Jahren waren weniger als zwei Prozent der Obdachlosen Roma. Heute ist es jeder Vierte." Das liege daran, dass die traditionellen Sozialstrukturen, die Großfamilien und Gemeinschaften bieten, langsam zerfallen: "Als Folge tiefer Armut.""

Hier zeigt sich die Verflechtung von verschiedenen Ausgrenzungsverhältnissen.

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Hilfe nur für Integrierte
Bundespräsident Wulff wird spätestens seit seiner Rede zum 3. Oktober als Integrierer gefeiert. Jetzt hat er sich mit den Angehörigen der Opfer der der NSU getroffen, unterstützt ein zentrales Gedenken und ist wie auch schon am 3. Oktober weiter ausgrenzend. Die taz zitiert ihn:

""Ich habe Menschen mit ausländischen Wurzeln, bestens in Deutschland integriert, erlebt, die ihre schrecklichen Erfahrungen bisher nahezu allein und häufig isoliert aufarbeiten mussten", erklärte der Bundespräsident. Ihnen müsse nun geholfen werden."

Was soll das heißen? Wenn sie nicht 'integriert' wären, sollte ihnen nicht geholfen werden? Was ist integriert daran, wenn mensch von der Gesellschaft verdächtigt und alleine gelassen wird? Integration muss dann ja wohl sehr einseitig sein?

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