Mittwoch, 21. September 2011
Ende der persönlichen Freiheit
Im Tränenpalast wurde eine Ausstellung zur innerdeutschen Grenze eröffnet. Nina Apin berichtet in der taz berlin darüber und endet mit:

"Für Schulklassen und Touristen aber bietet der Ort einen anspruchsvollen und anschaulichen Überblick über das, was man sich heute kaum noch vorstellen kann: Die persönliche Freiheit kann hinter einer mit Resopal verkleideten Wand zu Ende sein."

Da scheint Apin eine ganze Reihe von Menschen von der Ausstellung auszuschliessen. Denn es gibt eine ganze Reihe Menschen auf der Welt, für die Grenzen nach wie vor undurchdringlich sind. Viele davon können daher tatsächlich nicht in die Ausstellung kommen, aber es gibt Menschen mit diesen Erfahrungen auch in Deutschland und in Berlin. Wenn ein Kind ohne festen Aufenthaltsstatus mit seiner Klasse in die Ausstellung geht, dann ist dessen Leben durchaus durch das Wissen um das Ende der "persönlichen Freiheit" gekennzeichnet. Erwachsene ohne festen Aufenthaltstatus werden sich gut überlegen, ob sie in die Ausstellung gehen oder ob das sie in Gefahr bringt, ihre "persönliche Freiheit" zu verlieren.

Dank an katunia für den Hinweis.

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Buschkowsky-Huldigung in der taz
Es ist erschreckend, wieviele Stimmen die Buschkowsky-SPD in Neukölln gewonnen hat. Und das nachdem sie von Sarrazin eine Spende angenommen hat.

Jan Feddersen und Alke Wierth verführt Buschkowskys Erfolg zu einer schamlosen Huldigung The Big Buschkowsky. Darin behaupten sie unter anderem Buschkowsky sei "einer der schärfsten Kritiker des dünkelhaften Thilo Sarrazin", was eine interessante und interessengeleitete Verdrehung der Kritik an Sarrazin ist. Denn anders als rassismuskritische Kritiker_innen Sarrazins, findet Buschkowsky viel an Sarrazins Thesen gut und widerspricht nur den genetischen. Feddersen und Wierth behaupten außerdem:

"der gerade unter Migranten respektierte, ja populäre und mit seinen einprägsamen Sprüchen ("Multikulti ist gescheitert!") bundesweit bekannte Sozialdemokrat Heinz Buschkowsky"

Also, ich respektiere Buschkowsky nur soweit ich jeden Menschen respektiere, aber bestimmt nicht für seine Politik. Auch alle anderen 'Migrant_innen' aus meinem Umfeld geht es so. Daher wende ich mich gegen diese Vereinnahmung einer homogenisierten Gruppe 'Migranten'.

Alke Wierths Artikel zu Der Kultbürgermeister in der taz berlin ist übrigens sehr viel weniger huldigend und spricht auch die Sarrazin-Spende an.

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