Dienstag, 7. Juli 2009
Immer wieder
Der Computerspezialist in meinem Institut will immer wieder Informationen zu Indien von mir. Eine Studentin bei der Sommerakademie fragt penetrant nach der Herkunft meines Namens. Eine andere versteht nicht, warum die Frage nicht unschuldig ist. Eine Mitteilnehmende bei einer Fortbildung ruft mir hinterher, woher denn mein Name komme. Im Zug wird eine Mitreisende gefragt, wo sie denn herkomme (im Gegensatz zu mir, beantwortet sie nach kurzem Zögern die Frage in gewünschter Weise und wird dann in ein Gespräch über den Iran und verschleierte Frauen verwickelt).

Und ich werde gefragt, ob mir die Frage wirklich so häufig begegnet.

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Kritik an Deutschland
Mal wieder muss ein_e UN-Sonderberichterstatter_in Deutschland kritisieren. Die taz berichtet:

"Der UN-Sonderberichterstatter zu Rassismus, Githu Muigai, hat Deutschland aufgefordert, mehr gegen Rassismus im Alltag zu tun. Politik und Bevölkerung müssten ein breiteres Verständnis von Rassismus entwickeln und ihn nicht mit Rechtsextremismus gleichsetzen, sagte Muigai zum Abschluss seines Deutschlandbesuchs. Auch institutioneller Rassismus müsse besser bekämpft werden. "Polizei, Behörden und Gerichte müssen noch einiges tun", sagte der UN-Sonderberichterstatter."

Nachtrag 19.06.10: Die Kritik geht laut taz weiter:

"Der Rassismusbegriff, den Bund, Länder und Kommunen in Deutschland ihrem Handeln zugrunde legen, ist zu eng auf rechtsextremistische oder neonazistische Gewalttaten begrenzt. Viele andere Formen und Opfer von Rassismus bleiben daher unberücksichtigt. Das sagt der "UNO-Sonderberichterstatter über Rassismus, rassische Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit verbundene Intoleranz", Githu Muigai, in einem Bericht zur Lage in Deutschland, der am Mittwoch im UNO-Menschenrechtsrat in Genf diskutiert wurde. "

Nachtrag 22.10.10: UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kritisiert laut taz die EU wegen mangelnder Integration von Migrant_innen.

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Bericht einer gescheiterten Migration
Die taz dokumentiert die Geschichte eines Mannes aus Kamerun, der versuchte nach Europa zu migrieren und an der Festung scheiterte und Dominic Johnson kommentiert:

"Die Globalisierung hat aus der Welt ein Dorf gemacht, aber innerhalb dieses Dorfes darf sich nur eine Minderheit, die in Palästen lebt, frei bewegen. Der große Rest in den Hütten wird durch administrative Schikanen und eingespielte Abschottungsmechanismen an der kurzen Leine gehalten ... Die lange, düstere Geschichte von Sklaverei und Kolonialismus hat ein Miteinander zwischen Afrikanern und Europäern auf gleicher Augenhöhe bereits in der Vergangenheit zerstört."

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