Sonntag, 20. April 2008
Gefrässige InderInnen
Unserer Kanzlerin zu Folge sind die Lebensmittelpreiserhöhung eine Folge von InderInnen, die über Nacht beschlossen haben zwei Mahlzeiten pro Tag zu sich zu nehmen, und von ChinesInnen, die auf einmal Milch trinken. Mit der Biospritproduktion hingegen haben die Preiserhöhungen (entgegen von ExpertInnenmeinung) nichts zu tun, sagte die Kanzlerin bei der Eröffnung einer Biokraftstoffraffinerie. (siehe taz, n-tv und Financial Times Deutschland)

Nachtrag 22.04.08: Siehe auch Diskussion auf dem Indermezzo.

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Lockende Quartiere
In Beelitz hat die Spargelsaison begonnen und die taz berichtet darüber:

"Weil Spargelstecher unter Deutschen aber kaum zu finden sind und der Hof vor allem auf polnische Arbeiter angewiesen ist, lockt man diese mit gut ausgestatteten Quartieren und besonderer Betreuung"

Zu den lockenden Angeboten wird dann später ausgeführt:

"Den in Mehrbettzimmern untergebrachten Arbeitern stehen neben der Krankenschwester auch Einkaufsmöglichkeiten auf dem Hof und ein warmes Mittagessen zur Verfügung."

Was daran besonders lockend ist, ist mir nicht klar: Krankenversorgung, Einkaufmöglichkeiten und warmes Mittagessen sollten Standard sein. Mehrbettzimmer sind in unserer Gesellschaft eine Einschränkung der Privatsphäre. Wenn das also schon lockend ist, müssen die Arbeitsbedingungen vorher sehr entwürdigend und ausbeuterisch gewesen sein.

Warum die taz mit "Weißer Spargel, schwarze Arbeit" titelt, ist mir auch nicht ganz klar, denn über Schwarzarbeit wird erst gegen Ende des Artikels kurz berichtet.

Nachtrag 28.04.08: Manchmal gibt es die Unterkünfte auch inklusive Molotowcocktails.

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