Freitag, 2. Februar 2007
Wir - unsere - uns
Die taz hat ein Interview mit Ayaan Hirsi Ali geführt. Hier ein paar Auszüge:

"Wir stehen vor keinem Gegner mit Uniformen auf einem Schlachtfeld, wo es leicht ist, die Schlechten und die Guten auszumachen. Heute kann Ihr Nachbar jemand sein, der unsere Werte zerstören will. Wir reagieren nur. Aber unsere Botschaft muss lauten: Wenn ihr unsere Werte zerstören wollt, dann werden wir uns verteidigen."

"Doch unser Problem hat nur bedingt mit der Immigration zu tun. Wir stehen einer breiten, totalitären Bewegung gegenüber, die versucht, überall reelle Macht zu bekommen: in den Regierungen, den Gewerkschaften, den Universitäten bis hinunter zu den Familien. Sie wollen die Menschen beeinflussen, damit sie einen Islam leben, der nach einem Staat strebt, der auf den islamischen Idealen basieren soll. Wir müssen dies stoppen."

"Wir können nur einen Teil ausweisen. Sie haben Recht, viele haben bereits die Staatsangehörigkeit. Sie zu erhalten, war bisher viel zu leicht. Die Staatsangehörigkeit muss künftig ein gesellschaftlicher Vertrag sein: Sie stimmen unseren Werten zu, sie sind politisch loyal - dann sagen sie das auch. Im gegenteiligen Fall gibt es keine Staatsangehörigkeit. Und so bald sie beginnen, unser System auszuhöhlen, werden sie abgeschoben."

"Die USA müssen unsere Anführer sein. Denn ich will in keiner Welt leben, die von China, den arabischen Ländern oder Russland angeführt wird."


Schön, wenn die Welt so einfach in 'Wir' bzw. 'gut' (sprich die 'westliche' Welt, wie definiert durch die USA) und 'Sie' bzw. 'böse' (sprich der 'Islam') eingeteilt ist.

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... und es kamen Menschen
Diese Erkenntnis hat sich allerdings noch immer nicht durchgesetzt.

Die taz berichtet:

"Wolfgang Schäuble stellte gestern in der nordrhein-westfälischen Landesvertretung das neue EU-Migrationskonzept vor. ...

Wer von außerhalb in die EU einwandern möchte, darf kommen - allerdings nur, wenn der Arbeitsmarkt der einzelnen Länder es erlaubt, und selbst dann nur befristet. "Rückwanderung muss Voraussetzung für die Einreise sein, zur Not muss die Abschiebung erfolgen", machte Schäuble klar. Dass das reibungslos klappt, dafür sollen individuelle Vereinbarungen der EU-Staaten mit den Partnerländern sorgen."


Und die Würde der 'AusländerIn' ist antastbar.

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