Dienstag, 30. Oktober 2007
Hassprediger
urmila, 23:45h
Der Grünen-Politiker Volker Beck hatte Kardinal Meissner aufgrund seiner homophoben Äußerungen als Hassprediger bezeichnet oder mit einem Hassprediger verglichen (Becks Äußerung habe ich nirgendwo im Wortlaut gelesen oder gehört). Jan Feddersen schreibt dazu in der taz:
"Darauf geeicht, keinen fundamentalen Streit mit den christlichen Hauptkirchen zu suchen, erklärte Reinhard Bütikofer nun gestern, er bedaure Becks Wortwahl, wobei er in der Sache seinem Fraktionskollegen Recht gebe. Doch wäre es "schade", würde der "konstruktive Dialog" mit der Kirche im Hinblick auf Umwelt- und Klimapolitik, auf Stammzellforschung und Entwicklungspolitik aufs Spiel gesetzt."
Wenn dem so war, dann ist das sehr bedenklich. Zum einen, weil christlichen AmtsträgerInnen homophobe (sexistische, rassistische, islamophobe, etc.) Äußerungen nicht vorgehalten werden. Zum anderen, weil islamische AmtsträgerInnen sehr anders behandelt werden.
"Darauf geeicht, keinen fundamentalen Streit mit den christlichen Hauptkirchen zu suchen, erklärte Reinhard Bütikofer nun gestern, er bedaure Becks Wortwahl, wobei er in der Sache seinem Fraktionskollegen Recht gebe. Doch wäre es "schade", würde der "konstruktive Dialog" mit der Kirche im Hinblick auf Umwelt- und Klimapolitik, auf Stammzellforschung und Entwicklungspolitik aufs Spiel gesetzt."
Wenn dem so war, dann ist das sehr bedenklich. Zum einen, weil christlichen AmtsträgerInnen homophobe (sexistische, rassistische, islamophobe, etc.) Äußerungen nicht vorgehalten werden. Zum anderen, weil islamische AmtsträgerInnen sehr anders behandelt werden.
0 Kommentare in: islamophobie ... comment ... link
Montag, 22. Oktober 2007
Es reicht!
urmila, 00:16h
Die taz berichtet über die islamophoben Angriffe auf einen geplanten Moscheebau in Frankfurt/Main:
"Alteingessene Hausener haben sich zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen ... gegen das Bauvorhaben ...auf dem 1.000 Quadratmeter großen Gelände direkt am Verkehrskreisel vor den Autobahnzubringern gesammelt. Ihr Credo: "Es reicht!" Noch eine Moschee könne Hausen nicht verkraften. Von "islamistischer Landnahme" in Hausen war die Rede.
In einem Offenen Brief ... zogen die Gegner ... alle Register und listeten nahezu sämtliche gängigen Vorurteile gegenüber dem Islam auf. Der Islam sei "unvereinbar mit unserer Rechtsordnung", heißt es darin. Und dass die Anhänger des Islam andere Religionen nicht achteten. Die Moschee-Gegner appellierten an Roth ...: "Gerade Sie als Frau können doch nicht über die Menschenrechtsverletzungen an vielen Mädchen und Frauen im Islam hinwegsehen." ...
"Wir wollen die Moschee nicht, ganz egal was Ihr sagt!", war ... der Tenor bei den Stellungnahmen der Bürger.... man habe Angst vor einer "Islamisierung" ganz allgemein und speziell vor "islamistischem Terror". Andere beschworen ein "Parkchaos" rund um Moschee herauf."
"Alteingessene Hausener haben sich zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen ... gegen das Bauvorhaben ...auf dem 1.000 Quadratmeter großen Gelände direkt am Verkehrskreisel vor den Autobahnzubringern gesammelt. Ihr Credo: "Es reicht!" Noch eine Moschee könne Hausen nicht verkraften. Von "islamistischer Landnahme" in Hausen war die Rede.
In einem Offenen Brief ... zogen die Gegner ... alle Register und listeten nahezu sämtliche gängigen Vorurteile gegenüber dem Islam auf. Der Islam sei "unvereinbar mit unserer Rechtsordnung", heißt es darin. Und dass die Anhänger des Islam andere Religionen nicht achteten. Die Moschee-Gegner appellierten an Roth ...: "Gerade Sie als Frau können doch nicht über die Menschenrechtsverletzungen an vielen Mädchen und Frauen im Islam hinwegsehen." ...
"Wir wollen die Moschee nicht, ganz egal was Ihr sagt!", war ... der Tenor bei den Stellungnahmen der Bürger.... man habe Angst vor einer "Islamisierung" ganz allgemein und speziell vor "islamistischem Terror". Andere beschworen ein "Parkchaos" rund um Moschee herauf."
1 Kommentar in: islamophobie ... comment ... link
Sonntag, 7. Oktober 2007
Erfundener Boykott
urmila, 12:13h
Der Newseltter Migration und Bevölkerung berichtet:
"Muslimische Mädchen und deren Familien boykottieren den Schwimmunterricht in der Schule nur selten. Dies geht aus den Ergebnissen einer Anfrage des Interkulturellen Rates bei den Kultusministerien der Länder Ende August hervor."
und zitiert jene, die den angeblich massenhaften Boykott zum gesellschaftlichen Problem stilisieren:
"Die islamkritische Soziologin Necla Kelek hatte dagegen von „erheblichen Verweigerungsquoten“ im Schwimm- und Sportunterricht gesprochen. Diesem Umstand, so Kelek in einer 2006 vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) herausgegebenen Studie, leisteten Schulbehörden Vorschub, indem sie den orthodoxen Familien entgegenkämen. Auch Berlins früherer Bildungssenator Klaus Böger (SPD) hatte in Interviews von einem „drängenden Problem“ gesprochen, mit dem er die Forderung verband, dass Integration keine Einbahnstraße sein dürfe."
Nachtrag 25.06.09: Anlässlich der Islamkonferenz berichtet tagesschau.de auch über den Mythos Schwimmunterrichtsboykott.
"Ganz unverhohlen räumt das Ministerium denn auch ein, das Thema vor allem wegen der öffentlichen Aufmerksamkeit auf die Agenda der Islamkonferenz gesetzt zu haben. Auf Nachfrage von tagesschau.de sagte eine Sprecherin, die tatsächliche Zahl der vorliegenden Fälle habe nicht den Ausschlag gegeben: "Man sucht sich halt die medial interessanten Themen.""
Nachtrag 20.10.10: Die taz berlin berichtet:
"Zwischen Oktober 2005 und Juni 2010 stellten insgesamt lediglich 26 Eltern für ihr Kind einen Antrag auf Befreiung vom Schwimmunterricht aus religiösen und weltanschaulichen Gründen. "
"Muslimische Mädchen und deren Familien boykottieren den Schwimmunterricht in der Schule nur selten. Dies geht aus den Ergebnissen einer Anfrage des Interkulturellen Rates bei den Kultusministerien der Länder Ende August hervor."
und zitiert jene, die den angeblich massenhaften Boykott zum gesellschaftlichen Problem stilisieren:
"Die islamkritische Soziologin Necla Kelek hatte dagegen von „erheblichen Verweigerungsquoten“ im Schwimm- und Sportunterricht gesprochen. Diesem Umstand, so Kelek in einer 2006 vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) herausgegebenen Studie, leisteten Schulbehörden Vorschub, indem sie den orthodoxen Familien entgegenkämen. Auch Berlins früherer Bildungssenator Klaus Böger (SPD) hatte in Interviews von einem „drängenden Problem“ gesprochen, mit dem er die Forderung verband, dass Integration keine Einbahnstraße sein dürfe."
Nachtrag 25.06.09: Anlässlich der Islamkonferenz berichtet tagesschau.de auch über den Mythos Schwimmunterrichtsboykott.
"Ganz unverhohlen räumt das Ministerium denn auch ein, das Thema vor allem wegen der öffentlichen Aufmerksamkeit auf die Agenda der Islamkonferenz gesetzt zu haben. Auf Nachfrage von tagesschau.de sagte eine Sprecherin, die tatsächliche Zahl der vorliegenden Fälle habe nicht den Ausschlag gegeben: "Man sucht sich halt die medial interessanten Themen.""
Nachtrag 20.10.10: Die taz berlin berichtet:
"Zwischen Oktober 2005 und Juni 2010 stellten insgesamt lediglich 26 Eltern für ihr Kind einen Antrag auf Befreiung vom Schwimmunterricht aus religiösen und weltanschaulichen Gründen. "
1 Kommentar in: islamophobie ... comment ... link
Mittwoch, 26. September 2007
Die Wissenschaft beweist
urmila, 03:45h
Mit dem Satz "Was oft vermutet wurde, ist nun auch wissenschaftlich nachgewiesen" kann eigentlich nur eine Satire auf die Wissenschaft beginnen. Aber das war wohl nicht das Ziel des taz-Artikels über eine vom LSVD in Auftrag gegebene Studie. Der Artikel setzt sich ganz ernsthaft mit der Studie auseinander und meint, dass diese beweist, dass: "Jugendliche mit Migrationshintergrund sind deutlich schwulen- und lesbenfeindlicher als ihre deutschen Altersgenossen."
Mir ist dabei unter anderem folgende wissenschaftliche Aussage völlig schleierhaft:"Der Autor Bernd Simon glaubt, dass die Studie die tatsächliche Homophobie unter Jugendlichen mit Migrationshintergrund eher unter- als überschätzt. "Die Ergebnisse wären möglicherweise noch drastischer ausgefallen, wenn wir in Hauptschulen gefragt hätten.""
Wie soll das jetzt miteinander zusammenhängen? Und woraus kann ich schließen, dass die 'Muslime' eigentlich noch viel homphober sind?
Die taz zitiert auch eine Islamwissenschaftlerin, die die Ergebnisse hinterfragt, aber mit folgender Aussage trotzdem daneben liegt: "Zwar sei in muslimischen Ländern die Homosexuellenfeindlichkeit schon deshalb angelegt, weil die Familie eine wichtige Stellung habe. "Da genießt die gleichgeschlechtliche Liebe nicht den Schutz von Gesellschaft und Religion""
Das mag wohl so sein, dass in muslimischen Ländern, die gleichgeschlechtliche Liebe nicht den Schutz von Gesellschaft und Religion genießt. Nur tut sie das in Deutschland auch nicht.
Gut, dass die taz auch ein Interview mit Gürkan Buyurucu von Gladt abdruckt, das zeigt, dass der Wissenschaft wenn sie Vorurteile bestätigt, nicht unbedingt zu glauben ist:
"Ich kann nicht bestätigen, dass türkischstämmige Jugendliche zu 80 Prozent homophob sind. Diese Aussage ärgert mich. Jetzt sind Jugendliche mit Migrationshintergrund nicht nur potenzielle Kriminelle, sondern auch noch homophob. Ich glaube nicht, dass Deutsche weniger Probleme mit Schwulen haben. Aber sie wissen, dass diese Einstellung von der Gesellschaft nicht erwünscht ist."
Ich fühle mich ehrlich gesagt auch nicht wirklich homophober als meine "deutschen Altersgenossen". Und vom LSVD fühle ich mich als "Betroffene" auch nicht vertreten, ich fühle mich eher von dessen Rassismus und Islamophobie sehr betroffen.
Die Wissenschaftlerin Jin Hariataworn hat unter anderem im Sammelband re/visionen zu "Queer-Imperialismus: Eine Intervention in die Debatte über 'muslimische Homophobie'" geschrieben.
Mir ist dabei unter anderem folgende wissenschaftliche Aussage völlig schleierhaft:"Der Autor Bernd Simon glaubt, dass die Studie die tatsächliche Homophobie unter Jugendlichen mit Migrationshintergrund eher unter- als überschätzt. "Die Ergebnisse wären möglicherweise noch drastischer ausgefallen, wenn wir in Hauptschulen gefragt hätten.""
Wie soll das jetzt miteinander zusammenhängen? Und woraus kann ich schließen, dass die 'Muslime' eigentlich noch viel homphober sind?
Die taz zitiert auch eine Islamwissenschaftlerin, die die Ergebnisse hinterfragt, aber mit folgender Aussage trotzdem daneben liegt: "Zwar sei in muslimischen Ländern die Homosexuellenfeindlichkeit schon deshalb angelegt, weil die Familie eine wichtige Stellung habe. "Da genießt die gleichgeschlechtliche Liebe nicht den Schutz von Gesellschaft und Religion""
Das mag wohl so sein, dass in muslimischen Ländern, die gleichgeschlechtliche Liebe nicht den Schutz von Gesellschaft und Religion genießt. Nur tut sie das in Deutschland auch nicht.
Gut, dass die taz auch ein Interview mit Gürkan Buyurucu von Gladt abdruckt, das zeigt, dass der Wissenschaft wenn sie Vorurteile bestätigt, nicht unbedingt zu glauben ist:
"Ich kann nicht bestätigen, dass türkischstämmige Jugendliche zu 80 Prozent homophob sind. Diese Aussage ärgert mich. Jetzt sind Jugendliche mit Migrationshintergrund nicht nur potenzielle Kriminelle, sondern auch noch homophob. Ich glaube nicht, dass Deutsche weniger Probleme mit Schwulen haben. Aber sie wissen, dass diese Einstellung von der Gesellschaft nicht erwünscht ist."
Ich fühle mich ehrlich gesagt auch nicht wirklich homophober als meine "deutschen Altersgenossen". Und vom LSVD fühle ich mich als "Betroffene" auch nicht vertreten, ich fühle mich eher von dessen Rassismus und Islamophobie sehr betroffen.
Die Wissenschaftlerin Jin Hariataworn hat unter anderem im Sammelband re/visionen zu "Queer-Imperialismus: Eine Intervention in die Debatte über 'muslimische Homophobie'" geschrieben.
5 Kommentare in: islamophobie ... comment ... link
Dienstag, 25. September 2007
Grobes Raster
urmila, 02:17h
Die taz berichtet:
"Bundesweit wurden bei Einwohnermeldeämtern, Universitäten und im Ausländerzentralregister die Daten von insgesamt rund 8,3 Millionen Menschen erhoben. Aus diesen wurden alle Personen ausgerastert, die folgende Kriterien erfüllten: 18 bis 40 Jahre, männlich, (ehemaliger) Student, Muslim, legaler Aufenthalt, Herkunft aus einem von 26 Staaten mit überwiegend muslimischer Bevölkerung. Insgesamt blieben zunächst 32.000 Personen im Raster hängen. Nach dem Abgleich mit weiteren Dateien blieben am Ende 1.689 Personen, die die Länderpolizeien einzeln überprüft haben. Diese "Informationsverdichtung" dauerte über ein Jahr und band allein in Nordrhein-Westfalen 400 Ermittler. Konkrete Treffer blieben aus. "
"Bundesweit wurden bei Einwohnermeldeämtern, Universitäten und im Ausländerzentralregister die Daten von insgesamt rund 8,3 Millionen Menschen erhoben. Aus diesen wurden alle Personen ausgerastert, die folgende Kriterien erfüllten: 18 bis 40 Jahre, männlich, (ehemaliger) Student, Muslim, legaler Aufenthalt, Herkunft aus einem von 26 Staaten mit überwiegend muslimischer Bevölkerung. Insgesamt blieben zunächst 32.000 Personen im Raster hängen. Nach dem Abgleich mit weiteren Dateien blieben am Ende 1.689 Personen, die die Länderpolizeien einzeln überprüft haben. Diese "Informationsverdichtung" dauerte über ein Jahr und band allein in Nordrhein-Westfalen 400 Ermittler. Konkrete Treffer blieben aus. "
0 Kommentare in: islamophobie ... comment ... link
Mittwoch, 12. September 2007
Register gefordert
urmila, 14:44h
"Bosbach fordert "Konvertiten-Register"" titelt tagesschau.de, denn:
"Zwei der drei Männer, die Anschläge in Deutschland geplant haben sollen, waren zum Islam übergetreten. "
Ich habe einen alternativen Vorschlag: urmila fordert ein "Männer-Register", denn
"Als Konsequenz hat [urmila] die Einführung eines ["Männer-Registers"] gefordert. Eine solche Speicherung sei "sinnvoll, denn wir wissen, dass sich einige ... radikalisieren lassen. Das ist kein Generalverdacht, sondern eine Gefahrenabwehr", sagte [urmila auf andersdeutsch]. [Sie] wisse zwar, dass [ihre] Meinung nicht überall auf Gegenliebe stoße, "aber ich bin nicht bereit, aus lauter politischer Korrektheit die Augen vor der Realität zu verschließen", so [die Bloggerin]. Prävention werde immer wichtiger, da es immer weniger klare Täterprofile bei "Gefährdern" gebe."
"Zwei der drei Männer, die Anschläge in Deutschland geplant haben sollen, waren zum Islam übergetreten. "
Ich habe einen alternativen Vorschlag: urmila fordert ein "Männer-Register", denn
- drei von den drei Terrorverdächtigen sind Männer
- die meisten der rassistischen SchlägerInnen sind Männer
- die meisten der rassistischen PolitikerInnen sind Männer
- die meisten FrauendiskriminiererInnen sind Männer
"Als Konsequenz hat [urmila] die Einführung eines ["Männer-Registers"] gefordert. Eine solche Speicherung sei "sinnvoll, denn wir wissen, dass sich einige ... radikalisieren lassen. Das ist kein Generalverdacht, sondern eine Gefahrenabwehr", sagte [urmila auf andersdeutsch]. [Sie] wisse zwar, dass [ihre] Meinung nicht überall auf Gegenliebe stoße, "aber ich bin nicht bereit, aus lauter politischer Korrektheit die Augen vor der Realität zu verschließen", so [die Bloggerin]. Prävention werde immer wichtiger, da es immer weniger klare Täterprofile bei "Gefährdern" gebe."
1 Kommentar in: islamophobie ... comment ... link
Montag, 10. September 2007
Frauen an den Herd
urmila, 02:51h
"Gut ausgebildete Musliminnen, die Kopftuch tragen, sind bei der Jobsuche oft chancenlos. Viele Arbeitgeber haben Vorurteile, Jobcenter drohen schon mal mit Leistungskürzungen. So werden die Frauen an den Herd getrieben, kritisieren Expertinnen."
schreibt die taz berlin und führt in dem Artikel noch weiter aus, wie öffentliche Arbeitgeber Kopftuchträgerinnen systematisch diskriminieren.
Diese Ausgrenzung dient natürlich ausschließlich dem Schutz der Rechte der Frauen. Welche waren das noch mal?
Und am 11.09.07: berichtet die taz über eine Studie zur 'Zwangsheirat':
"So verstehen die Autoren ihr Buch nicht nur als Anlass, die Debatte um Zwangsheirat zu versachlichen. Sie leiten aus den Daten auch konkrete Handlungstipps ab. So fordert die Studie, Migrantinnen selbst zu stärken. Die Mädchen sollen bessere Bildungs- und Berufschancen haben. Dann, so die Hoffnung, können sie sich eher gegen die Pläne der Eltern zur Wehr setzen."
schreibt die taz berlin und führt in dem Artikel noch weiter aus, wie öffentliche Arbeitgeber Kopftuchträgerinnen systematisch diskriminieren.
Diese Ausgrenzung dient natürlich ausschließlich dem Schutz der Rechte der Frauen. Welche waren das noch mal?
Und am 11.09.07: berichtet die taz über eine Studie zur 'Zwangsheirat':
"So verstehen die Autoren ihr Buch nicht nur als Anlass, die Debatte um Zwangsheirat zu versachlichen. Sie leiten aus den Daten auch konkrete Handlungstipps ab. So fordert die Studie, Migrantinnen selbst zu stärken. Die Mädchen sollen bessere Bildungs- und Berufschancen haben. Dann, so die Hoffnung, können sie sich eher gegen die Pläne der Eltern zur Wehr setzen."
1 Kommentar in: islamophobie ... comment ... link
Donnerstag, 6. September 2007
Gefährliches Tuch
urmila, 02:03h
Die taz berichtet über eine Schiedsrichterentscheidung beim Handball:
"Die 15-jährige gebürtige Wuppertalerin trug unter ihrem Stirnband ein Tuch, das sie mit ihren Haaren am Hinterkopf zu einem Dutt zusammengebunden hatte. Kurz darauf stellte der Schiedsrichter das Mädchen vom Feld. Seine Begründung: Für ihn sei die Bedeckung des Haupthaares eine regelwidrige Kleidung."
""Die Rechtslage ist kompliziert", sagt Reiner Witte, Vizepräsident des DHV und zuständig für juristische Fragen im Verband. Ein Schiedsrichter dürfe keine Kleidung auf dem Platz dulden, die eine Gesundheitsgefahr für die Spieler darstellen."
"Christoph Luhn vom Wuppertaler SV sieht das Problem nicht ganz so grundsätzlich. Für ihn war die Entscheidung reine Schikane. ... Von den paar Quadratzentimetern Textil seiner Spielerin gehe bei weitem nicht so eine Gefahr aus wie von einem Zungenpiercing, das völlig legal während des Spiels im Mund bleiben darf."
"Die 15-jährige gebürtige Wuppertalerin trug unter ihrem Stirnband ein Tuch, das sie mit ihren Haaren am Hinterkopf zu einem Dutt zusammengebunden hatte. Kurz darauf stellte der Schiedsrichter das Mädchen vom Feld. Seine Begründung: Für ihn sei die Bedeckung des Haupthaares eine regelwidrige Kleidung."
""Die Rechtslage ist kompliziert", sagt Reiner Witte, Vizepräsident des DHV und zuständig für juristische Fragen im Verband. Ein Schiedsrichter dürfe keine Kleidung auf dem Platz dulden, die eine Gesundheitsgefahr für die Spieler darstellen."
"Christoph Luhn vom Wuppertaler SV sieht das Problem nicht ganz so grundsätzlich. Für ihn war die Entscheidung reine Schikane. ... Von den paar Quadratzentimetern Textil seiner Spielerin gehe bei weitem nicht so eine Gefahr aus wie von einem Zungenpiercing, das völlig legal während des Spiels im Mund bleiben darf."
0 Kommentare in: islamophobie ... comment ... link
Mittwoch, 5. September 2007
Ausdrücklich islamophob
urmila, 02:21h
Aus der taz:
" Die Fraktion der Linken im Kölner Rat hat das Verbot einer für den 11. September in der Domstadt geplanten "Großdemonstration gegen die schleichende Islamisierung Europas" gefordert. ...
Ursprünglich hatte der Verein "Pax Europa", der die Veranstaltung auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom organisiert, am selben Tag in Brüssel demonstrieren wollen. Der dortige Oberbürgermeister verbot dies jedoch mit der Begründung, die "hasserfüllten und ausdrücklich islamophoben Botschaften" der Organisatoren könnten "die auf diesem Gebiet ansässige große muslimische Gemeinschaft vor den Kopf stoßen". Das flämischsprachige belgische Obergericht bestätigte das Verbot."
Nachtrag 02.11.09: Der Landesvorsitzende von Pax Europa in Berlin Rene Stadtkewitz, der sich schon gegen den Moscheebau in Heinersdorf profiliert hat und Sarrazins Äußerungen unterstützt, ist laut taz aus der CDU ausgetreten, was die CDU bedauert:
""Ich kann nur hoffen, dass er bleibt", sagte der integrationspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Kurt Wansner, der die umstrittene Veranstaltung moderieren sollte. Er kenne Stadtkewitz als "kompetenten Kollegen"."
Nachtrag 03.11.09: Laut taz bemüht sich die CDU weiter darum Stadkewitz in ihren Reihen zu behalten. Dazu interviewt die taz auch 'islamkritische Expert_innen'.
"Stadtkewitz sei "kein rechtsextremer Politiker", sagt Claudia Dantschke vom Zentrum für demokratische Kultur. "Er akzeptiert jeden Neudeutschen, der sich seiner Vorstellung von deutscher Kultur unterordnet.""
Nachtrag 09.11.09: Laut taz-Berlin vom 07.11.09 bleibt Stadtkewitz Mitglied der CDU-Fraktion.
" Die Fraktion der Linken im Kölner Rat hat das Verbot einer für den 11. September in der Domstadt geplanten "Großdemonstration gegen die schleichende Islamisierung Europas" gefordert. ...
Ursprünglich hatte der Verein "Pax Europa", der die Veranstaltung auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom organisiert, am selben Tag in Brüssel demonstrieren wollen. Der dortige Oberbürgermeister verbot dies jedoch mit der Begründung, die "hasserfüllten und ausdrücklich islamophoben Botschaften" der Organisatoren könnten "die auf diesem Gebiet ansässige große muslimische Gemeinschaft vor den Kopf stoßen". Das flämischsprachige belgische Obergericht bestätigte das Verbot."
Nachtrag 02.11.09: Der Landesvorsitzende von Pax Europa in Berlin Rene Stadtkewitz, der sich schon gegen den Moscheebau in Heinersdorf profiliert hat und Sarrazins Äußerungen unterstützt, ist laut taz aus der CDU ausgetreten, was die CDU bedauert:
""Ich kann nur hoffen, dass er bleibt", sagte der integrationspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Kurt Wansner, der die umstrittene Veranstaltung moderieren sollte. Er kenne Stadtkewitz als "kompetenten Kollegen"."
Nachtrag 03.11.09: Laut taz bemüht sich die CDU weiter darum Stadkewitz in ihren Reihen zu behalten. Dazu interviewt die taz auch 'islamkritische Expert_innen'.
"Stadtkewitz sei "kein rechtsextremer Politiker", sagt Claudia Dantschke vom Zentrum für demokratische Kultur. "Er akzeptiert jeden Neudeutschen, der sich seiner Vorstellung von deutscher Kultur unterordnet.""
Nachtrag 09.11.09: Laut taz-Berlin vom 07.11.09 bleibt Stadtkewitz Mitglied der CDU-Fraktion.
0 Kommentare in: islamophobie ... comment ... link
Sonntag, 19. August 2007
Über Moscheebauten in Deutschland
urmila, 02:10h
Die taz interviewt den Sozialgeograf Thomas M. Schmitt über die Auseinandersetzungen rund um Moscheebauten in Deutschland. Schmitt entwirft ein differenziertes Bild und weist auch darauf hin, dass es die Auseinandersetzungen schon vor dem 11.9.01 gab:
"Es hat keine Diskursverschiebung gegeben: Die Konflikte, die ich in den 90er-Jahren beobachtet habe, haben lokal vorweggenommen, was dann später eine bundesdeutsche Debatte wurde. Schon damals tauchten alle Argumente wie der islamische Fundamentalismus und die Unterdrückung muslimischer Frauen auf."
Wenn Schmitt über Kooperationen und Integration spricht, kommt aber leider mal wieder zu kurz, dass es hier um eine Kooperation bei asymmetrischer Macht geht. Die Moscheebauten sind von dem Grundgesetz gedeckt, die islamophobe Hetze gegen sie nicht. Von den Muslimen aber wird gefordert, auf die als legitim angesehenen Anfeindungen kooperativ einzugehen. Die 'weißen' grundgesetzwidrigen Empfindsamkeiten bleiben das Mass der Dinge.
"Es hat keine Diskursverschiebung gegeben: Die Konflikte, die ich in den 90er-Jahren beobachtet habe, haben lokal vorweggenommen, was dann später eine bundesdeutsche Debatte wurde. Schon damals tauchten alle Argumente wie der islamische Fundamentalismus und die Unterdrückung muslimischer Frauen auf."
Wenn Schmitt über Kooperationen und Integration spricht, kommt aber leider mal wieder zu kurz, dass es hier um eine Kooperation bei asymmetrischer Macht geht. Die Moscheebauten sind von dem Grundgesetz gedeckt, die islamophobe Hetze gegen sie nicht. Von den Muslimen aber wird gefordert, auf die als legitim angesehenen Anfeindungen kooperativ einzugehen. Die 'weißen' grundgesetzwidrigen Empfindsamkeiten bleiben das Mass der Dinge.
7 Kommentare in: islamophobie ... comment ... link
... nächste Seite