Dienstag, 7. November 2006
Das Wesen des Krieges
Die taz berichtet über einen Vortrag zum Thema Krieg:

"In der Einleitung äußert sich der Ökonom und Generalleutnant a. D. Schnell allgemeiner zum Wesen des Krieges. Er stellt Thesen auf, These eins: Krieg hat Zukunft. "Wenn der Krieg von Anfang an zur Geschichte der Menschheit gehört, dann ist anzunehmen, dass der Krieg überwiegend positive Funktionen erfüllt. Wäre es nicht so, dann hätte die Evolution sicherlich längst dafür gesorgt, dass der Krieg als Phänomen verschwunden wäre." Weiter hinten heißt es: "Die Natur ist offensichtlich von A bis Z auf Wettbewerb angelegt, und Kriege sind ihrem Wesen nach spezifische gewaltsam ausgetragene Formen des Wettbewerbs zwischen sozialen Großgruppen. Worum wird konkurriert? Im Wesentlichen um Macht, Ressourcen und die Vorherrschaft der eigenen kulturellen Identität." Noch weiter hinten: "Der Krieg hat seinen Ursprung jedoch nicht nur in den Kosten-Nutzen-Kalkülen der Kontrahenten. Die eigentlichen treibenden Kräfte liegen tiefer. Es ist die Lust an der Macht und an der erfolgreichen Aggression.""

Der Vortrag wird nun - wie ich finde sehr zu recht - angegriffen, aber es gibt auch Leute, die den Aufruhr nicht verstehen:

"Der Historiker Jörg Calließ dagegen warnt vor vorschnellen Urteilen: Schnells Argumente seien durchweg nicht falsch, nur extrem einseitig dargestellt."

Was soll denn das heißen, nicht falsch? Falsch und richtig gibt es in der Wissenschaft sowieso nicht. Aber es gibt Paradigmen, die einfach menschenverachtend und machtstützend sind. Diese Argumentationen scheinen aus einem solchen zu kommen.

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