Sonntag, 6. August 2006
Anti-Semitismus
Der Krieg im Libanon lässt den Anti-Semitismus aufblühen. In Trier hat ein Kulturzentrum mit Verweis auf den Krieg den Auftritt von 'jüdischen' KünstlerInnen abgesagt. Die 'Juden' werden wieder für alles Unheil der Welt verantwortlich gemacht, und als homogenes Kollektiv dargestellt.

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es wiederholt sich alles
und das immer wieder

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english?
would you post an english version of this? the title has me very curious.

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An attempt
at translation can be found here.

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Über die Reaktion in Trier kann man sicherlich streiten, keine Frage.

Daraus aber zu folgern, dass "die 'Juden' wieder für alles Unheil der Welt verantwortlich gemacht" werden, finde ich maßlos überzogen.

Ich denke, dass man beispielsweise die Rolle Israels im Nahen Osten und im aktuellen Krieg mit Libanon sehrwohl sehr kritisch sehen darf. Und sich auch entsprechend äußert. Hier die Antisemitismus-Keule auszupacken, ist zu einfach.

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nun ja, zum beispiel des krieges im nahen osten, nur so beispielsweise... wird ja hier auch keine sehr kritische sicht verboten und auch nicht mit "der antisemitismus-keule" erschlagen. hier wird ein ganz anderer diskurs betrachtet.

die frage ist doch, was als angemessener ausdruck einer kritischen sicht gelten mag. jüdische mitbürgerinnen stellvertretend für die juden bzw. die israelische regierung abzustrafen ist und bleibt antisemitisch - durch und durch.

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"jüdische mitbürgerinnen stellvertretend für die juden bzw. die israelische regierung abzustrafen ist und bleibt antisemitisch - durch und durch."

Ja, absolut.

Der Satz liest sich aber auch ganz anders als "Die 'Juden' werden (aufgrund der Trierer Vorkommnisse) wieder für alles Unheil der Welt verantwortlich gemacht, und als homogenes Kollektiv dargestellt." Diese Behauptung schießt völlig übers Ziel hinaus, hat mit dem "anderen Diskurs, der betrachtet" wurde aber auch rein gar nichts zu tun.

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Im englischen
Beitrag habe ich den deutschen etwas weiter erläutert.

katunia hat, was ich aussagen wollte, ganz gut zusammengefasst. Ich habe das Gefühl, dass der Krieg im Libanon genutzt wird, um über 'die Juden' zu reden (und nicht über die Handlungen der israelischen Regierung). Die Vorkomnisse in Trier sind nur ein Beispiel.

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Verstehe mich bitte richtig: Anti-Semitismus ist verachtenswert. Aber nicht alles ist gleich Anti-Semitismus, was Sachverhalte vereinfacht (die Juden / die isrealische Regierung). Selbst, wenn die Vereinfachung falsch sein sollte.

Der Mensch neigt nun mal dazu, einfache Formulierungen zu wählen. Selbst in der von dir so geliebten taz passiert das.

"Das Tüpfelchen auf dem i setzten aber die USA: Sie gaben Israel grünes Licht für die Zerstörung des Libanons und zögerten einen Waffenstillstand so lange wie möglich hinaus. Siehe: http://www.taz.de/pt/2006/08/16/a0047.1/text

Nein, es war nicht die USA, sondern die Regierung der USA, genauer sogar nur einzelne Mitglieder der Regierung der USA. Es war auch nicht Israel als Land mit allen Menschen, sondern die Regierung und/oder das Militär.

Hinzu kommt, das Israel und Judentum sehr eng miteinander verknüpft sind ... durchaus auch von Israel gewollt. Da passiert es schon mal, dass nicht sauber getrennt wird und manch eine Aussage einen seltsamen Geschmack erhält.

Ist es aber tatsächlich ein Unterschied, ob man "die Juden" oder "der Islam" oder "die Amerikaner" oder "die Araber" oder "die Muslime" sagt?

Ich finde nein. Alles ist eine dumpfe Pauschalierung. Bloß hagelt es nach "die Juden" von vielen Seiten gleich anti-semitische Unterstellungen, während sich kaum jemand aufregt, wenn der Islam unter General-Terror-Verdacht steht.

Anti-Semitismus ist in meinen Augen eine Geisteshaltung. Aus einer dummen Formulierung aber gleich eine anti-semitische Geisteshaltung abzuleiten, ist falsch. Falsch. Falsch.

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