Freitag, 20. August 2010
Unfall
Ein Motorradfahrer und ein Fahrradfahrer fahren ineinander auf der Strasse. Der Radfahrer liegt auf der Straße, springt auf, rennt an den Straßenrand und setzt sich auf einen Poller. Da sitzt er apathisch. Der Motorradfahrer schiebt sein Motorrad auch auf den Radweg, fäng an über Schuld zu sprechen, inspiziert die leichten Kratzer an seinem Motorrad, ist ungeduldig. Der Radfahrer starrt vor sich hin, am Arm blutet er, die Hose ist etwas kaputt, das Rad beschädigt, das Handy in der Hosentasche zerstört. Der Motorradfahrer ist ungeduldig und will klarstellen, dass der Radfahrer schuldig ist, er wird ausfällig. Der Rettungswagen lässt auf sich warten. Die Sanitäter verbinden den Radfahrer und stehen rum (sagen mir, ich bin zu aufgeregt). Die Polizei kommt noch viel später. Der Radfahrer wird als Schuldiger angesprochen und behandelt. Er wirkt weiter weitgehend abwesend. Der Motorradfahrer ist aktiv, will die Schuld des anderen festgestellt haben.

Weder den Motorradfahrer noch die Sanitäter noch die Polizisten scheint es zu interessieren, dass der Radfahrer unter Schock steht, dass es für ihn noch viel dramatischer hätte ausgehen können. Männerbündelei. Die weiblichen (schwarzen) Zeug_innen scheinen nur zu stören.

Wenn ich die Radfahrerin in einem solchen Unfall wäre, würde ich gerne anders behandelt werden. Selbst wenn ich Schuld gewesen bin. Im Schockzustand kann frau keine ordentliche Aussage machen. Und sie braucht medizinische Unterstützung.

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