Montag, 29. September 2008
Macht(missbrauch) der Wissenschaftlerin
Mir wurde heute mal wieder gezeigt, wie ich als Wissenschaftlerin immer wieder Gefahr laufe, meine Aufgabe der Repräsentation (insbesondere durch Texte) zu missbrauchen. Natürlich habe ich dabei nur hehre Ziele (zumindest rede ich mir das gerne ein): ich will auf gesellschaftliche Missstände hinweisen, kritische Diskussionen anstossen, etc. Dafür schreibe ich (und natürlich auch, weil das mein Beruf ist). Und da ich mit ethnographischen Mitteln arbeite, nutze ich dafür personalisierte (wenn auch anonymisierte) Geschichten. Nicht immer sind die Menschen, deren Geschichten ich dafür nutze, mit der Art meiner Repräsentation einverstanden. Mir fehlt dabei manchmal das Einfühlungsvermögen und vor allem muss ich mir noch viel häufiger bewußt machen, welche Macht ich mit dem wissenschaftlichen Repräsentieren ausübe.

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