Donnerstag, 17. April 2008
Eingebürgerte keine Deutschen
Die taz berichtet über Forderungen, in der Kriminalitätsstatistik Untergruppen von 'Deutschen' aufzunehmen. Jene mit Migrationshintergrund sollen von den echten (?) Deutschen getrennt werden:

"Der Bund Deutscher Kriminalbeamten fordert schon länger eine Änderung der Statistik. Die Ausweisung des Migrationshintergrunds diskriminiere Eingebürgerte nicht. "Eigentlich kriminalisiert die Statistik die Deutschen", sagte Rolf Jaeger, Vizechef der Organisiation vor zwei Jahren der Welt, weil auch "eingedeutschte Türken, Afrikaner, Asiaten" als "deutsche Straftäter" erfasst werden."

Gut, dass der Vizechef des Bundes Deutscher Kriminalbeamten da festgehalten hat, dass seiner (und seiner Organisations ?) Meinung nach nur Blutsdeutsche echte Deutsche sind und die in unserem Land ganz furchtbar diskriminiert werden.

Ich halte es aber eher mit Christian Raths Kommentar in der taz:

"Aber statt die Eingebürgerten nun in eine statistische Parallelgesellschaft abzudrängen, wäre es sinnvoller, die Aufteilung zwischen deutschen und nichtdeutschen Tatverdächtigen ganz aufzugeben, da sie eh obsolet geworden ist. Diese Unterscheidung hatte schon immer etwas Stigmatisierendes ..."

Nachtrag 04.01.09: Die CSU hat die Forderung aus der Mottenkiste geholt wie die Offline-taz berichtet.

Nachtrag 15.01.09: Und die Berliner Polizei stellt in einer Pressemeldung die Definitionsprobleme dar:

"Die seit 01.10.2008 erprobte Erfassung des Migrationshintergrundes bei allen Tatverdächtigen wird durch die Neuregelung für 2009 abgelöst, weil Angaben zum Migrationshintergrund bei erwachsenen Tatverdächti¬gen ohne freiwillige Angaben der Betroffenen nur schwer zu erheben sind. Der Definition entsprechende Auskünfte sind beim Erwachsenen aus den amtlichen Unterlagen der Meldebehörden nicht mehr abrufbar. Das bedeutet, dass Analysen, die auf diesen Daten beruhen, nur mit Vorbehalt nutzbar sind. Da die Polizei ihre Auswertungen auf möglichst verlässliche und unstrittige Daten stützen will, wird das Meldeverfahren „Migrationshintergrund“ auf den Kernbereich unseres Erkenntnisinteresses, nämlich der Gewaltkriminalität junger Tatverdächtiger, beschränkt."

Warum sie meinen, dass sie bei jugendlichen Tatverdächtigen den Migrationshintergrund überprüfen können, bleibt unklar.

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Wieder nein
Ich bin (Pass)Inder, habe hier keine Straftaten begangen und akzeptiere das deutsche GG.
Dennoch würde ich mich nie als Deutscher fühlen. Dafür bin ich zu stolz, ein Inder zu sein. Und folglich möchte ich auch kein Deutscher mit Migrationshintergrund sein; sondern schlichtweg ein Ausländer, der hier lebt und arbeitet.

Ich finde der Vizechef hat recht. Wenn ich mir Aktenzeichen XY anschaue, dann scheint es so zu sein, als hätten Ex-Jugos, Türken und Araber die Gewaltdelikte auf deutschen Strassen gepachtet.

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