Dienstag, 5. Februar 2008
Vorbilder
urmila, 23:11h
Die Stadt Bernstadt hat ihre Mittelschule nach dem Erfinder von 'Hitlers Wunderwaffe' Klaus Riedel benannt.
Die taz berichtet: "Dafür sei der Landkreis zuständig. Und der identifiziere sich nun mal stark mit Klaus Riedel." und führt weiter aus:
"Weyer, der an der Technischen Universität Dortmund forscht, hat sich intensiv mit den Raketenbauern aus der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt. "Klaus Riedel hat zum innersten Führungszirkel in Peenemünde gehört", sagt er. In der dortigen Heeresversuchanstalt wurde die V2 entwickelt. "Er wusste, unter welchen Umständen die Raketen gebaut wurden, und ihm war völlig klar, dass es sich nicht um Weltraumraketen handelte." Eine Schule nach Riedel zu benennen hält Weyer demnach für "unverantwortlich". "Hätte er nach 1945 noch gelebt, hätte man ihn vor ein Kriegsgericht stellen müssen", sagt der Wissenschaftler."
Die taz berichtet: "Dafür sei der Landkreis zuständig. Und der identifiziere sich nun mal stark mit Klaus Riedel." und führt weiter aus:
"Weyer, der an der Technischen Universität Dortmund forscht, hat sich intensiv mit den Raketenbauern aus der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt. "Klaus Riedel hat zum innersten Führungszirkel in Peenemünde gehört", sagt er. In der dortigen Heeresversuchanstalt wurde die V2 entwickelt. "Er wusste, unter welchen Umständen die Raketen gebaut wurden, und ihm war völlig klar, dass es sich nicht um Weltraumraketen handelte." Eine Schule nach Riedel zu benennen hält Weyer demnach für "unverantwortlich". "Hätte er nach 1945 noch gelebt, hätte man ihn vor ein Kriegsgericht stellen müssen", sagt der Wissenschaftler."
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karlpen,
Dienstag, 5. Februar 2008, 23:54
Zur Frage der Motivation der Raketenbauer in Peenemünde gab es ein höchst aufschlußreiches Interview mit Wernher von Braun. Er meinte sinngemäß, er hätte für jeden Raketen gebaut, wenn es nur seinem Traum, den Weltraum zu erreichen, förderlich gewesen wäre.
Man darf auch einem Wissenschaftler, der für die Nazis arbeitete, zugestehen, daß er sich für Politik einfach nicht interessierte.
Die Diskussion über die moralische Verantwortung von Physikern, wie sie Dürrenmatt so excellent darstellte, wurde nun mal erst sehr viel später geführt.
Man darf auch einem Wissenschaftler, der für die Nazis arbeitete, zugestehen, daß er sich für Politik einfach nicht interessierte.
Die Diskussion über die moralische Verantwortung von Physikern, wie sie Dürrenmatt so excellent darstellte, wurde nun mal erst sehr viel später geführt.
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urmila,
Mittwoch, 6. Februar 2008, 01:41
""Er wusste, unter welchen Umständen die Raketen gebaut wurden" heißt unter anderem, dass Riedel wusste, dass Zwangsarbeiter unter menschenunwürdigen Bedingungen für die Produktion der V2 arbeiteten.
Es kann möglich sein, dass Riedel sich nicht für Politik interessierte. Aber selbst wenn das so wäre, entschuldigt ihn das nicht. Kriegsverbrechen bleibt Kriegsverbrechen. Und als Vorbild dient jemand, dem es egal ist, wer für seine Ziele umkommt, sicher nicht.
Es kann möglich sein, dass Riedel sich nicht für Politik interessierte. Aber selbst wenn das so wäre, entschuldigt ihn das nicht. Kriegsverbrechen bleibt Kriegsverbrechen. Und als Vorbild dient jemand, dem es egal ist, wer für seine Ziele umkommt, sicher nicht.
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