Samstag, 27. Juni 2015
Kreuzberger CSD
Kreuzberger CSD 2015


Aus dem Aufruf "Keine pinke Camouflage – Queer bleibt RADIKAL":

"Gemeinsam gehen wir auf die Straße – für ein selbstbestimmtes Leben und für die Emanzipation von einem System, das Menschen ausgrenzt, abschiebt, stigmatisiert, pathologisiert und diskriminiert! Wir lassen uns nicht instrumentalisieren und gegeneinander ausspielen!"

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Samstag, 27. Juni 2015
Staatsangehörigkeit entziehen
Wieder einmal werden Gründe gesucht, Menschen die deutsche Staatsangehörigkeit zu entziehen. Laut taz sollen IS-Kämpfer mit doppelter Staatsangehörigkeit ihren deutschen Pass verlieren.

In einem taz-Kommentar argumentiert Christian Rath, wie diese Regelung weniger der Verhinderung von Terrorismus und mehr der Ausgrenzung von Mehrstaatler_innen dient:

Der drohende Verlust der Staatsangehörigkeit wird niemanden davon abhalten, in den Kampf zu ziehen. IS-Kämpfer machen sich sowieso strafbar. Jenen, die ausschliesslich die deutsche Staatsangehörigkeit haben, kann diese nicht entzogen werden.

Und so schliesst Rath:

"Doch schon vor seiner ersten Anwendung hätte ein derartiges Gesetz kontraproduktive Wirkung. Allen Doppelstaatlern würde mal wieder gezeigt, dass sie Deutsche zweiter Klasse sind und dass ihre Staatsbürgerschaft jederzeit zur Disposition der deutschen Politiker steht."

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Dienstag, 23. Juni 2015
Internationaler Yoga Tag
Die Medien sind voll. Auch die sozialen Medien. Alle Welt macht Yoga. Zusammen an einem Tag. Durchgesetzt hat das der Premierminister Indiens, Narendra Modi. Der hat auch mitgemacht am Yoga Tag. Und eine Ansprache gehalten. Die wurde unter anderem am Brandenburger Tor übertragen. Mit Yoga-Matten davor.

Wissen die ganzen Yoga-Machenden eigentlich, wer da zu ihnen spricht? Wer Yoga zum Teil seines hindu-nationalistischen Indiens macht? Wie geht die ganze friedfertige Rhetorik des Yoga(-Tages) zusammen mit der Politik der Hindu-Nationalist_innen rund um Modi? Mit Pogromen gegen Muslim_innen und andere Marginalisierte? Mit Heterosexismus und Chauvinismus in jeglicher Form?

Meine aktivistischen FB-Freund_innen aus Indien haben alle nicht zum Yoga-Tag aufgerufen. Ganz im Gegenteil, sie haben zum Boykott aufgerufen, um die nationalistische Vereinnahmung von Yoga zu verhindern. In deutschen Medien habe ich davon nichts mitbekommen. Wie allgemein Kritik an Modi kaum geäußert wird.

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Sonntag, 21. Juni 2015
Coming in
In einem Videoregal eines großen Technik-Geschäfts.


Kürzlich schaute ich mir die Videoauswahl in einem der großen Technik-Geschäfte an. Gleich zwei Filme mit dem Titel "Coming in" waren im Angebot. Und beide beschäftigten sich damit, dass Schwule Hetero werden. Kann es natürlich geben. Spannend ist aber doch, dass gleich mehrere Filmemacher_innen das Bedürfnis haben, auf diese Weise die Hetero-Welt wieder zurecht zu rücken.

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Mittwoch, 10. Juni 2015
Veranstaltung in Braunschweig: Integration
Der AStA der TU Braunschweig hat mich diesen Freitag um 20.00 Uhr zum Vortrag eingeladen:

Was heißt eigentlich Integration?
Rassismuskritische Überlegungen zu einer gesellschaftlichen Debatte

Integration ist ein vieldiskutiertes Thema in Deutschland. Menschen mit dem sogenannten Migrationshintergrund werden dazu aufgefordert, sich zu integrieren. Ihre Integration in die Gesellschaft wird in Frage gestellt oder gar für unmöglich gehalten. Im Vortrag wird diese Debatte aus einer rassismuskritischen Perspektive betrachtet und gefragt, was nötig wäre, um eine Gesellschaft zu gestalten, an der alle gleichberechtigt teilhaben können.

Mehr Informationen zur Veranstaltung auf Facebook.

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Samstag, 6. Juni 2015
Leseempfehlung: Havarie von Merle Kröger


Das Mittelmeer. Männer versuchen es in einem Schlauchboot zu überqueren. Auf der Suche nach einem besseren Leben. Das ist ein Erzählstrang von Merle Krögers neuem Roman „Havarie“ (ariadne kriminalroman).

Es geht aber nicht nur darum. Vielmehr bringt Merle Kröger in ihrem Roman verschiedene (Lebens)Geschichten zusammen. Es gibt kein einfaches Gut und Böse. Auch die Menschen auf dem Kreuzfahrtschiff, das auf das treibstofflose Schlauchboot trifft, die Besatzung eines Frachters, der in der Nähe fährt, und die Besatzung des Seenotrettungsschiffs, das die Schlauchbootfahrenden aufnehmen soll, sind komplexe Personen und haben ihre eigene Geschichten. Sie sind mehr als nur einfach reiche Reisende, proletarische Touristen oder privilegierte Schiffsoffiziere. Ihre Geschichten werden von Merle Kröger in den verschiedenen Erzählsträngen entwickelt und verwickelt. Die historischen Bezüge gehen dabei vom Halbmondlager (zu dem Philip Scheffner und Merle Kröger den Film Halfmoon Files gemacht haben) bis zu den kriegerischen Konflikten in der Ukraine und Syrien heute. Dabei entwickeln sich diese Geschichten organisch. Trotz ihrer Vielzahl werden es nicht zu viele.

Die meisten Charaktere haben dabei auch sympathische Züge. Nur Nike, der Sicherheitschef an Bord des Kreuzfahrtschiffs, wirkt durch und durch unsympathisch. Ein Vertreter der indischen Mittelklasse, ein BJP-Anhänger und in die Pogrome gegen Muslime in Gujarat 2002 verwickelt. Und mit Urmila verheiratet, die sich um Haus und Kinder kümmert. (Das hat durchaus Anklänge an die mythologische Urmila.)

Eine spannende Lektüre. Sehr zu empfehlen.

Und ich bin schon gespannt auf den Dokumentarfilm zum Thema. Denn ‚Havarie‘ ist wie ‚Grenzfall‘ die fiktive Verarbeitung von einem realen Fall, zu dem Philip Scheffner und Merle Kröger einen Dokumentarfilm gemacht haben (der Film „Revision“) bzw. machen.

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Sonntag, 31. Mai 2015
Veranstaltung in München: Vor dem Migrationshintergrund
Sonntag, 7. Juni 2015, 19.00 Uhr
Pasinger Fabrik, August-Exter-Str.1, 81245 München
Tickets: EUR 12/EUR 10 (erm.)

Der Musiker Roman Chowdhury, die Choreographin/Wissenschaftlerin Sandra Chatterjee und die Wissenschaftlerin Urmila Goel setzen sich in ihrer Arbeit u.a. damit auseinander, dass ihnen ein sog. “Migrationshintergrund” – irgendwo in Südasien verortet – zugeschrieben wird. Sie stellen ihre unterschiedlichen aber miteinander verbundenen Perspektiven vor. Zusammen mit der Kulturwissenschaftlerin Simone Egger, die sich u.a. mit dem Thema Heimat befasst, diskutieren sie mit dem Publikum.

Urmila spricht über das Buch InderKinder. Über das Aufwachsen und Leben in Deutschland, das autobiographische Erzählungen und wissenschaftliche Essays von “InderKindern” versammelt.

Roman zeigt Musikvideos aus seinem Album You and Me in dem er seine bikulturelle Herkunft (Bangladesh/Deutschland) reflektiert. Er greift persönliche und politische Erfahrungen auf – aus der Perspektive einer ”Person Of Color – made in Germany.“

Sandra zeigt Ausschnitte aus ihrer choreographischen Arbeit, in der sie – inspiriert von GrenzgängerInnen der 1920er und 30er Jahre – exotifizierende Blicke erwidert.

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